Michelle Stern
Entscheidung am Zyklonwall
Perry-Rhodan-Heft Nr. 3347
Agolei, Sternwürfel, 5-5-5, 13. September 2250 NGZ
Wycosystem, Neu-Wengir, 8. - 12. Februar 2251 NGZ
Gucky ist auf der Suche nach Tin, der zu einem Strafplaneten gebracht wurde, wo er hingerichtet werden soll. Weil Tin ihm zur Flucht verholfen hatte, will er nun auch ihn retten. Und er hofft, dass er auch Yilad findet und sie nicht mehr auf Shrells Seite steht. Er schickt ihr eine Nachricht, dass er sich auf einen Robotraumer teleportiert hat, der zu dem Strafplaneten 2 des Systems 6-3-2 unterwegs ist. Sie hat ihn jedoch schon längst gefunden und versteckt sich vor ihm. Sie ist immer noch eine glühende Anhängerin Shrells und will sicherstellen, dass Tin tatsächlich für den Mord an ihrem Gefährten Coyn hingerichtet wird. Tin hatte bei der Tötung Coyns auf Befehl Foershs gehandelt. Als er erfuhr, dass sein Idol Reginald Bull ihr Gefangener war, wollte er sie umbringen, was nicht klappte, weil er auf ein Holo schoss. Für diesen Mordversuch wurde er verurteilt.
Als Yilad Gucky attackiert, werden beide durchscheinend. Das sternwürfelweite Entstofflichungsfeld hat sie erfasst. Offenbar ist es Shrell tatsächlich gelungen, den Gleichklang zu aktivieren. Mit Hilfe der Großmentatrone wird der Sternwürfel in eine gigantische Entstofflichungszone verwandelt, in der alles intelligente Leben aufgelöst wird. Als der Raumer in der Gravogischt zerrissen wird, teleportiert Gucky mit Yilad nach Eö, wo sich das Gefangenenlager befindet. Der Planet wird gerade evakuiert, weil er besonders stark von der entarteten Gravitation betroffen ist. Außerdem wollen all jene, die nicht in LEUN aufgehen wollen, versuchen zu fliehen. Yilad kapert einen gravotauglichen Gleiter, mit dem Gucky und sie zum Gefangenenlager fliegen. Dort bietet Gucky seine Hilfe bei der Evakuierung und an fragt nach Tin. Der hat sich durch einen Trick der Hinrichtung entziehen können. Es gibt etliche fluchtwillige Hiesige, während die Restauraten, die den Gleichklang anstreben, sich verschanzt haben und den Planeten nicht verlassen wollen.
Als Gucky und Yilad den Gefangenen entgegengehen, die auf den gelandeten Gleiter zulaufen, zückt die Yuit ihren Strahler, um Tin zu erschießen. Gucky kann telekinetisch eingreifen, was jedoch nichts daran ändert, dass ein Zha-Leun beide in Fesselfelder einschließt. Tin kann die Situation erklären. Dass sich hier allerdings die Restauratin befindet, die Schuld daran ist, dass Shrell überhaupt so weit kommen konnte, weckt so viel Zorn, dass man sie töten will. Wieder muss Gucky einschreiten. Er offenbart, dass Yilad schwanger ist, was sie selbst noch nicht wusste. Gucky kann das neue Leben in ihr spüren. Weil man kein unschuldiges Leben opfern will, wird Yilad verschont.
Sie wird gezwungen, ihren Schutzanzug an Tin abzugeben und den Gleiter zu fliegen, mit dem sie zum Raumhafen gelangen. Dort teleportiert Gucky alle auf ein Fluchtschiff, das gerade startet. Doch als er nicht aufpasst, nutzt der Zha-Leun, der schon zuvor versucht hat, Yilad zu lynchen, die Chance, um die Yuit aus der Schleuse zu stoßen. Gucky teleportiert hinterher und kann sie vor dem Tod bewahren. Auch Tin verlässt den Raumer, der sich bereits aus dem System entfernt. Gemeinsam landen sie auf der Planetenoberfläche, von der sie nun nicht mehr fortkommen. Nun sind sie dazu verdammt, im Sternwürfel zu bleiben und in der Superintelligenz aufzugehen, die in Wirklichkeit SHRELL heißen wird. Doch die befürchtete endgültige Entstofflichung bleibt aus.
Das von Shrell in den PHOENIX eingefügte wycondrische Aggregat hat sich als trojanisches Pferd entpuppt. Bei der Ankunft im Innersanktum hat es ein Myzel produziert, das sich mit der Technik der Stationssteuerung verbunden hat. Auf diese Weise überschrieb das Aggregat das Steuersystem des Innersanktums und verhindert seitdem eine Deaktivierung der Großmentatrone. Liam Barstow versucht bislang vergeblich, die Myzelien zu durchtrennen. Sobald man sie irgendwo kappt bilden sie unzählige neue Fäden aus. Als letzte Lösung bliebe nur noch, den Phoenix zu zerstören, wovor Perry Rhodan und seine Gefährten zurückschrecken.
Reginald Bull und Anzu Gotjian sind in den das Brennende Nichts durchstoßenden Realraum-Korridoren unterwegs, um Angreifer vom Innersanktum fernzuhalten. Die Wyconderflotte kümmert sich darum, dass kein Nachschub nachkommt. Ein kleinerer Trupp bemüht sich darum, das Wycosystem vom Sternwürfel zu entkoppeln, damit dort die todbringende Strahlung der Sonne versiegt.
Da die Großmentatrone nicht auszuschalten sind, will sich Perry Rhodan mit dem Ennu Malor Aelor in Kontakt setzen, der die Anführerin der Hiesigen geistig übernommen hatte. Da der gespinstartige Symbiont das Brennende Nichts für sein Eigentum hält, müsste er eventuell wissen, wie man die Großmentatrone ausschaltet. Perry fordert Bully auf, Foersh durchzulassen, was dem gar nicht behagt.
Inzwischen hören alle Intelligenzwesen außer Perry, der die Schattenhand trägt, Shrells Lockrufe in ihrem Geist. Sie will gar nicht mehr LEUN neu erschaffen, sondern selbst zu einer negativen Superintelligenz werden und ruft unaufhörlich dazu auf, in den Gleichklang zu kommen und dem Ruf der Ewigkeit zu folgen. Etliche Restauratenschiffe stürzen sich daraufhin ins Brennende Nichts. Selbst der mentalstabilisierte Atlan ist davor nicht gefeit. Die Lockrufe steigern sich zu einem enervierenden Gebrüll, das kaum zu ertragen ist. Das Entstofflichungsfeld braucht allerdings noch ein paar Stunden, bis es voll funktionsfähig ist, weshalb die Körper oszillieren.
Weil es keinen anderen Weg gibt, seine Freunde zu retten, ringt sich die Schiffsintelligenz Phoenix zu der Entscheidung durch, ihre Existenz selbst zu beenden. Sie möchte nicht, dass jemand gezwungen sein muss, dies von ihr zu verlangen. Es müssen die Semitronikknoten gesprengt werden, was zur Folge hat, dass auch das Phoenix-Bewusstsein vernichtet wird. Man könnte allerdings vorher sein Programm auf einen anderen Rechner übertragen. Sichu Dorksteiger initiiert mit Hilfe des Nanokontingents als Trägermedium die Übertragung der Schiffsintelligenz auf die Positronik des Innersanktums.
Als Phoenix in diesem ankommt, erkennt er, dass das Myzel ein Programm Bonnifers aktiviert hat, dass auf ein geheimes Fabrikdepot zugreift und unentwegt Kampfroboter produziert, die jeden angreifen, der sich im Innersanktum aufhält. Um diese Roboter zu stoppen und seine Freunde zu retten, vernichtet er den Datenknoten, in dem er sich nun befindet, womit er sich aber auch selbst umbringt. Der Kampf hat allerdings schon viele Opfer gefordert. Alle Soldaten, die Foersh begleitet haben, wurden bereits getötet. Gerade als Perry sich in einer ausweglosen Situation befindet und schon mit seinem Leben abschließt, stellen die Roboter ihre Angriffe ein, weil das Programm, das sie dazu aufgefordert hat, erloschen ist.
Aelor kann sich zwar nicht genau an seine Mission erinnern, für die er das Brennenden Nichts des Sternwürfels braucht, aber bei seiner Ankunft im Innersanktum weiß er zumindest, was er tun muss, um die Großmentatrone auszuschalten. Dies ist nur mit einer Schattenhand möglich. Also gibt er Perry genaue Anweisungen, was er mit dieser Hand tun muss. Atlan misstraut dem Ennu Malor. Schließlich hat er sie zuvor schon hintergangen. Doch tatsächlich bildet sich das Entstofflichungsfeld langsam zurück.
Shrells Stimme tobt in den Köpfen derer, die sich im Sternwürfel aufhalten. Sie greift Reginald Bulls Geist an, der ihr aber standhalten kann. Dann versucht sie es bei Anzu Gotjian, deren Bewusstsein unter dem Druck zersplittert. Shrell will Anzus Körper übernehmen, um wenigstens zu überleben. Doch Anzu wehrt sich mit Bulls Unterstützung, indem sie ihr jeglichen Halt verwehrt. Shrells Bewusstsein verweht.
Durch das Deaktivieren der Großmentatrone hat sich der Psiimpuls, der bereits neutralisiert worden war, wieder hochgeschaukelt. Sämtliche GRAVEN-Station scheinen zu entarten. Aelor warnt davor, dass die Gravogischt droht, den Sternwürfel in ein Schwarzes Loch zu verwandeln. Er drängt darauf, dass alle das Innersanktum verlassen. Nur er und Perry wollen bleiben, um gegen die Katastrophe anzukämpfen. Atlan beschwört Perry, Aelor nicht zu trauen und besteht darauf, dass sein Anzug alles, was passiert, aufnimmt und ihm sendet.
Während Atlan alle anderen in Sicherheit bringt und aus dem Sternwürfel führt, gibt Aelor genaue Anweisungen, was Perry tun soll. Wenn alles schiefgeht, kann zumindest er ins Brennende Nichts springen und dank der Schattenhand im Solsystem wieder herauskommen. Als die Station droht, verschlungen zu werden, drängt Aelor Perry, sich auf diese Weise in Sicherheit zu bringen. Er selbst will zurückbleiben, um vielleicht noch etwas bewirken zu können.
Nachdem Atlan mit der YDUA alle aus dem Sternwürfel hinausgelotst hat und man in Ruhe über die Vorkommnisse sprechen kann, zeigt er Bully die von seinem fotografischen Gedächtnis gespeicherten Fingerbewegungen, die Perry Rhodan auf Aelors Geheiß hin ausgeführt hat. Reginald Bull kann Atlans Befürchtungen, was den Ennu Malor betrifft, bestätigen. Die Gesten, die Perry ausgeführt hat, hatten mit der Eindämmung der Gravogischt nichts zu tun, sondern leiten die Transition des gesamten Sternwürfels ein. Und tatsächlich verschwindet das kosmische Konstrukt in diesen Minuten - und mit ihm Gucky, der mit Tin und Yilad vermutlich immer noch auf der Welt 2 des Systems 6-3-2 festsitzt.
*
Fünf Monate später befinden sich Atlan, Sichu Dorksteiger, Meghan Ontares, Liam Barstow, Reginald Bull und Anzu Gotjian auf dem neu entstandenen wycondrischen Planeten Neu-Wengir. Terrybor ist erst vor vier Monaten wieder als Oberste Architektin wiedergewählt worden. Der Heilige Orden der Datenkunde hat seinen Einfluss verloren, nachdem publik wurde, welch unselige Rolle er die vergangenen Jahrhunderte über gespielt hat.
Terrybor bedankt sich bei den Galaktikern für ihre Hilfe gegen Shrell damit, dass der PHOENIX repariert und mit Wycondertechnik ausgestattet wird. Er ist nicht nur etwas länger als zuvor und wird mit einem wycondrischen Hypertransprogressor und einem Sextadim-Schutzschirm ausgestattet, er bekommt auch noch einen Fiktivtransmitter und das wycondrische Äquivalent zur Erzeugung einer Aagenfeltzone. Ein kommodenartiges Bauteil birgt Terrybor zufolge eine Überraschung. Das Behältnis hat ein Sicherheitsschloss, das sich erst öffnen wird, wenn die richtige Zeit gekommen ist. Atlan, der nun Kommandant des PHOENIX ist, behagen solche Unwägbarkeiten nicht gerade, er kann Terrybor aber nicht dazu bewegen, die Überraschung jetzt schon zu offenbaren. In der Lounge erwartet sie der neu entstandene Phoenix. Er ist aus den Datenresten in Sichus Nanokontingent forensisch wiederhergestellt worden!
Am 12. Februar starten der PHOENIX und die YDUA mit Reginald Bull und Anzu an Bord. Sie machen sich auf die Suche nach dem Sternwürfel, um Gucky zu finden. Anzu hat auch noch ein ganz persönliches Problem. Sie braucht ein Physiotron, wenn sie nicht in anderthalb Jahren an explosivem Zellverfall sterben will.
17. Oktober 2025
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