Der Copernicus-Dienst zum Klimawandel (C3S)[1], der vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage im Auftrag der Europäischen Kommission mit finanzieller Unterstützung der EU umgesetzt wird, veröffentlicht monatliche Klimabulletins über die beobachteten Veränderungen der globalen Luft- und Meeresoberflächentemperaturen, der Meereisbedeckung und der hydrologischen Variablen. Die meisten der ausgewiesenen Ergebnisse basieren auf dem Reanalyse-Datensatz ERA5, der Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt verwendet.

September 2025 - Höhepunkte der Luft- und Meeresoberflächentemperaturen:

Globale Temperaturen

• Der September 2025 war weltweit der drittwärmste September mit einer durchschnittlichen bodennahen ERA5-Lufttemperatur von 16,11 °C bzw. 0,66 °C über dem Durchschnitt der Jahre 1991-2020 für September.
• Der September 2025 war 0,27 °C kühler als der wärmste September seit Beginn der Aufzeichnungen (im Jahr 2023) und nur 0,07 °C kühler als der September 2024.
• Der September 2025 lag um 1,47 °C über dem geschätzten Durchschnitt von 1850-1900, der zur Definition des vorindustriellen Niveaus herangezogen wird.
• Die 12-Monats-Durchschnittstemperatur von Oktober 2024 bis September 2025 lag um 0,63 °C über dem Durchschnitt von 1991-2020 und um 1,51 °C über dem vorindustriellen Niveau.

Samantha Burgess, Strategic Lead for Climate, erklärte: "Die globale Temperatur im September 2025 war die drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen und fast so hoch wie im September 2024 bzw. weniger als ein Zehntel Grad kühler. Ein Jahr später ist die globale Temperaturlage weitgehend unverändert. Sie ist von anhaltend hohen Land- und Meeresoberflächentemperaturen geprägt, die den fortwährenden Einfluss der Treibhausgasakkumulation in der Atmosphäre widerspiegeln."

Europa und andere Regionen

• Die Durchschnittstemperatur über dem europäischen Landgebiet lag im September 2025 bei 15,95 °C und damit um 1,23 °C über dem Durchschnitt für September im Zeitraum 1991-2020, was den fünftwärmsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen für diesen Monat darstellt. Das Niveau unterschied sich nur geringfügig (um knapp 0,04 °C) vom viertwärmsten Wert im Jahr 2018 und vom sechstwärmsten Wert im Jahr 2011.
• Die deutlichsten überdurchschnittlichen Lufttemperaturen wurden über Fennoskandien und Osteuropa gemessen.
• Unterdurchschnittliche Temperaturen wurden nur in Teilen Westeuropas gemessen und lagen in der Regel weniger als ein Grad unter dem Durchschnitt.
• Außerhalb Europas lagen die Temperaturen vor allem in Kanada, Teilen Grönlands, dem nordwestlichsten Teil Sibiriens und den angrenzenden Küstenregionen sowie in weiten Teilen der Antarktis über dem Durchschnitt.
• Die einzigen großen Regionen weltweit mit ausgeprägten negativen Temperaturabweichungen waren Nord-Zentralsibirien, Westaustralien und Teile der Ostantarktis.

Meeresoberflächentemperatur

• Die globale durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur (Sea Surface Temperature, SST) für September 2025 betrug 20,72 °C und war damit der dritthöchste Wert, der jemals für diesen Monat gemessen wurde - um 0,20 °C unter dem Rekordwert vom September 2023.
• Im größten Teil des Nordpazifiks lag die SST nach wie vor weit über dem Durchschnitt, in einigen Gebieten wurden Rekordwerte gemessen. Im Gegensatz dazu lag die SST im zentralen und östlichen äquatorialen Pazifik nahe oder unter dem Durchschnitt der Jahre 1991-2020, was die ENSO-neutralen Bedingungen widerspiegelte.
• In Europa wurden in einem großen Gebiet von der Norwegischen See bis zur Karasee weit überdurchschnittliche bis rekordverdächtige SSTs gemessen; im Mittelmeer lagen die SSTs meist weit über dem Durchschnitt, insbesondere im westlichen und zentralen Teil des Beckens.

September 2025 - Höhepunkte zum Meereis:

• In der Arktis erreichte die tägliche Meereisausdehnung den 14. niedrigsten Jahresmindestwert seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen, während die monatliche Ausdehnung mit 12% unter dem Durchschnitt den 13. niedrigsten Wert verzeichnete und damit deutlich über dem Rekordtief von -32% im September 2012 lag.
• Regional waren die unterdurchschnittlichen Meereiskonzentrationen nördlich von Spitzbergen und Franz-Josef-Land sowie in der Beaufortsee am ausgeprägtesten.
• Um die Antarktis erreichte die tägliche Meereisausdehnung ihren drittniedrigsten Jahreshöchstwert, während die monatliche Ausdehnung mit etwa 5% unter dem Durchschnitt den viertniedrigsten Wert verzeichnete - hinter 2023 (-9%) und 2024 (-7%).
• Unterdurchschnittliche Meereiskonzentrationen um die Antarktis waren am ausgeprägtesten in der Bellingshausensee und im Indischen Ozean, während anderswo nahezu durchschnittliche oder überdurchschnittliche Konzentrationen vorherrschten.

September 2025 - Hydrologische Höhepunkte:

• Im September 2025 war es in Nordwest- und Mitteleuropa, Fennoskandien, entlang der östlichen Schwarzmeerküste sowie in Teilen Italiens und den Küstenregionen Kroatiens und Ostspaniens feuchter als im Durchschnitt. In einigen Fällen führten starke Regenfälle zu Überschwemmungen und damit verbundenen Störungen.
• Der größte Teil der Iberischen Halbinsel, die norwegische Küste, ein Großteil der italienischen Halbinsel, der Balkan sowie Teile der Ukraine und Westrusslands waren trockener als im Durchschnitt.
• Außerhalb Europas herrschten überdurchschnittlich feuchte Bedingungen im Südwesten und Zentrum der USA, in Alaska, im Nordwesten Mexikos sowie in Regionen Brasiliens, Argentiniens und Chiles. Auch im nördlichen Horn von Afrika, im Süden der Arabischen Halbinsel, in Pakistan und Nordwestindien, in Zentralasien und Ostchina war es überdurchschnittlich feucht. In vielen dieser Regionen führten starke Niederschläge zu Überschwemmungen, die oft mit dem Durchzug tropischer Wirbelstürme einhergingen.
• Überdurchschnittlich trocken war es in Teilen Kanadas, im Osten der USA und im Nordosten Mexikos, im Norden und äußersten Osten Russlands, nördlich des indischen Subkontinents sowie in Uruguay und Teilen Brasiliens.

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Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

• Monatliche Anomalien der globalen bodennahen Lufttemperatur (°C) im Vergleich zum vorindustriellen Referenzzeitraum 1850-1900 von Januar 1940 bis September 2025, dargestellt als Zeitreihe für jedes Jahr. Das Jahr 2025 sowie die beiden wärmsten Kalenderjahre sind farblich hervorgehoben: 2025 in Dunkelrot, 2024 in Orange und 2023 in Gelb. Alle anderen Jahre sind mit dünnen grauen Linien dargestellt. Datenquelle: ERA5.Quelle: Copernicus-Dienst zum Klimawandel/EZMW

• Anomalie der bodennahen Lufttemperatur für September 2025 im Vergleich zum September-Durchschnitt für den Zeitraum 1991-2020. Datenquelle: ERA5. Bildnachweis: Copernicus-Dienst zum Klimawandel/EZMW