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SCHLUCKAUF/0078: Omibama - Nachtisch & Satire (SB)


Omibama


Nach dem Schock über den Freitod von Barack Obama erschüttert nun ein weiterer Skandal das Weiße Haus:

Unter der Directory "Granny" stand der US-Präsident offenbar in fiktiver Korrespondenz mit seiner verstorbenen Großmutter. Doch damit nicht genug: Im Strudel der Ereignisse wurde eine der Netbook-Dateien, deren Inhalt politisch durchaus von einer gewissen Brisanz ist, via Internet-Plattform Wikileaks veröffentlicht. Der SCHLUCKAUF präsentiert seinen Lesern eins der kurz nach ihrem Erscheinen vom CIA vernichteten Files:

Dear Granny, you can't imagine what a poor kind of job your Grandson actually is doing here ...
(Übersetzung aus dem Amerikanischen von Schluckauf-Redakteur Ronald W. Clintbush)

Liebe Omi, Du hast keinen blassen Schimmer, was für einen Idiotenjob Dein Enkel hier macht. Ist dies das höchste Regierungsamt? Ein Witz! Hier gibt es niemanden, der regiert. Jemanden, der reagiert, das ja. Aber wie reagiert man auf die nächste Katastrophenmeldung? Tornados in Atlanta, Überflutungen am Mississippi. Kurze Betroffenheit simulieren und dann - immer schön zuversichtlich lächeln. Alles unter Kontrolle. Darum geht es. Ausschließlich. Und wenn ich zu diesem Zweck behaupten muß, ich kann auf Tornados reiten und das Ozonloch mit Superspucke verkleben - okay. Dann ist das eben so. Ich muß es nur oft genug wiederholen.

In fact, there is nothing we can control. Absolutely nothing...

Die gottverdammte Wahrheit lautet, wir haben nichts im Griff. Null-Komma-nichts. Und das gilt nicht nur für das ausgelaufene Öl im Golf von Mexiko. Auch für die Finanzkrise. Den Organhandel. Die Gentechnik. Und den Iran. Und Afghanistan. Libyen. Nichts. Purer Zufall, ob eine Katastrophe daraus wird. Eine menschliche oder eine ökologische. Oder beides.

If there is some trouble and by accident it turns out good, we pretend to be responsible ...

Wenn irgendeine Scheiße rein zufällig mal gut ausgeht, spielen wir die großen Macher. Läuft es mies, schieben wir das jemandem in die Schuhe. Läuft es überhaupt nicht bzw. droht die Situation sich zur Katastrophe auszuwachsen, hacken wir sie in kleine Stücke und verfahren damit nach dem gerade beschrieben Schema. So einfach ist das: Fragmentieren, Einflußnahme suggerieren, Lösungen in Aussicht stellen und Zuversicht ausstrahlen. Zum Kotzen dämlich.

Please tell me, Granny, what kind of place is this? Hell? Damnation? Anyway, pray for my soul. Meeting you soon.

Yours, Barack

Verdammt, Oma, sag' schon, wo bin ich hier eigentlich? In Luzifers Arsch? In der Klärgrube der Unterwelt? Wurstegal. Häng' dich beim Großboß für mich rein, Oma. Man sieht sich,

Dein Barack

13. Mai 2011