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BUCHTIP/101: Reiseführer "ZugBildung" (idw)


Technische Universität Dresden - 12.10.2007

Zugbildung - Geisteswissenschaften mit der Bahn erfahren:

Reiseführer "ZugBildung" der TUD ist nun in allen Buchhandlungen erhältlich


"Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen" - dieser Ansicht war bereits Goethe, und diesen Grundgedanken verfolgt auch das Projekt "ZugBildung" der TU Dresden unter der Leitung von Dr. Ludger Lieb. "ZugBildung" hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe eines Hörbuches und dem "ZugBildungsPlan" den Reisenden während der Zugfahrt auf unterhaltsame Weise geisteswissenschaftliche Forschung zu vermitteln. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zeichnete die Idee im Hochschulwettbewerb zum "Jahr der Geisteswissenschaften 2007" aus, und ermöglichte durch ein Preisgeld die Umsetzung des Projektes.

Der Reiseführer "ZugBildung" setzt sich aus zwei Medien zusammen:

1. Das Hörbuch umfasst zwei Audio-CDs mit einer Gesamtlänge von über 150 Minuten. Anhand von markanten Reisepunkten auf der ICE-Strecke von Eisenach nach Dresden, beispielsweise bedeutenden Städten wie Weimar und Erfurt, mittelalterlichen Burgen und Domen, oder auch Monumenten der Technik- und Verkehrsgeschichte, stellen sich verschiedene geisteswissenschaftliche Fächer der TUD vor. In 18 Hörbeiträgen von je acht Minuten Länge zeigen Geisteswissenschaftler, womit sie sich beschäftigen, und wie spannend Wissenschaft sein kann.

2. Die 32-seitige Begleitbroschüre "ZugBildungsPlan" beschreibt den Streckenverlauf mit 100 zusätzlichen Informationen zu Landschaften, Orten, Gebäuden oder Personen. Über 70 Silhouetten ermöglichen die Identifizierung der Gebäude, die man vom Zug aus sehen kann. Hinweise, an welcher Stelle der Strecke welcher Beitrag aus dem Hörprogramm angehört werden sollte, sind hier ebenso zu finden.

Die beiden Medien können auch unabhängig von einander genutzt werden, und natürlich auch in Regionalzügen und auf Teilstrecken.

Beispiele aus dem Hörprogramm

Wenige Minuten vor dem Bahnhof Eisenach, in Fahrtrichtung rechts, auf einem massiven Bergfelsen kann man die Wartburg sehen. An dieser Stelle kann ein Beitrag der Kirchengeschichte gehört werden: "Die Bibelübersetzung des Junker Jörg - Luther auf der Wartburg" von Dr. Gerhard Lindemann. Denn berühmt wurde die Wartburg vor allem durch Martin Luther, der sich Anfang des 16. Jahrhunderts als "Junker Jörg" zehn Monate lang auf der Wartburg versteckte, und der dort das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche übersetzte.

Etwas später, bei Abfahrt des Zuges in Erfurt, erzählt Prof. Hans-Günther Ottenberg über "Johann Sebastian Bach zwischen Weimar und Weltall". Dieser Hörbeitrag enthält nicht nur Ausschnitte aus einigen der musikalischen Werke von Bach, sondern erzählt auch von den Stationen seines Lebensweges, der ihn von Eisenach über Weimar und Köthen bis nach Leipzig brachte - und am Ende sogar bis ins Weltall. Denn 1977 wurde eine Schallplatte ins All geschossen, die alles enthielt, was nach damaliger Ansicht außerirdische Kulturen über unsere Welt wissen sollten, unter anderem den ersten Satz des 2. Brandenburgischen Konzerts von Bach.

Wer nun noch wissen möchte, woher die Städtenamen Weißenfels, Erfurt oder Leipzig stammen, und weshalb die Prager Straße in Dresden Ausdruck der sozialistischen Gesellschaft und ihrer Lebensvision ist, wo Frau Holle wohnt und wo Eliten schon im 16. Jh. ausgebildet wurden - der sollte einmal mit dem Zug von Eisenach nach Dresden fahren, den Reiseführer "ZugBildung" im Gepäck.

Der Reiseführer "ZugBildung" (ZugbildungsPlan und 2 CDs) ist ab sofort für 9,80 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-86780-036-5).

Weitere Informationen unter:
http://www.tu-dresden.de/zugbildung
http://www.buchkatalog.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution143


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Dresden, Kim-Astrid Magister, 12.10.2007
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Oktober 2007