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MELDUNG/017: Koblenz - Fernrohr lässt BuGa-Besucher in längst vergangene Zeiten eintauchen (idw)


Universität Koblenz-Landau - 02.05.2011

Innovatives Fernrohr lässt BuGa-Besucher in längst vergangene Zeiten eintauchen


Kein gewöhnliches Teleskop ist es, das die Universität Koblenz-Landau auf der Bundesgartenschau (Buga) 2011 in Koblenz ausstellt und damit technisches Neuland in der Technologiestadt Koblenz betritt. Direkt neben der Talstation der Seilbahn am Rheinufer können Besucher das telARscope erleben, ein innovatives digitales Fernrohr. Neueste Technologien aus den Bereichen der Miniaturcomputer sowie der Mensch-Maschine-Interaktion kommen hier zum Einsatz und ermöglichen den Besuchern ein außergewöhnliches digitales Erlebnis, das es so noch nirgendwo anders gab.

Von außen ist das Teleskop zunächst nicht von einem herkömmlichen Münzfernrohr zu unterscheiden. Doch es vergrößert nicht einfach nur die Umgebung, sondern erweitert die Realität um digitale Inhalte. Schaut man hindurch, kann man historische Gebäude wie beispielsweise die Festung Ehrenbreitstein oder die Pfaffendorfer Brücke in anderen Epochen sehen. Diese Bilder früherer Zeiten werden direkt und nahtlos in ein Bild aus der heutigen Zeit eingeblendet. Beispielsweise erscheint die Festung Ehrenbreitstein in ihrem Zustand von 1789, während das restliche Bild aus der heutigen Zeit ist. So entsteht der Eindruck, als stünde auch heute noch die alte Festung dort oben. Historische Informationen können auf diese Art spielerisch entdeckt werden und die Neugier der Besucher wird geweckt, mehr über Koblenz mit seiner Geschichte zu erfahren.

Im Inneren des Fernrohrs steckt ein kleines technisches Wunderwerk. Statt herkömmlicher Linsen ist ein Miniaturcomputer eingebaut. Der Computer berechnet während des Durchschauens das Gesamtbild. Dieses besteht aus der Realität und den digitalen Inhalten, die nahtlos darin eingefügt werden. So kann man die historische Bootsbrücke über den Rhein betrachten, die es schon seit Jahrzehnten nicht mehr gibt. Auch die Pfaffendorfer Brücke - heute eine Autobrücke - erscheint als Eisenbahnbrücke wie früher und der Betrachter kann sogar einen Zug darüber fahren sehen. Es gibt viele solcher Stationen zu erkunden, die der Benutzer des Teleskops erleben kann, indem er auf diese mit dem Teleskop schaut. Als Orientierung dient ein neuartiges intelligentes "Fadenkreuz". Es besteht aus dem Logo der Buga und bemerkt, wenn der Betrachter auf etwas Interessantes schaut. Es verändert sich dann und aktiviert die zusätzlichen digitalen Inhalte. Dieses innovative und neuartige Verfahren der computergestützten Ergänzung von Bildern wird Augmented Reality (AR) genannt.

Für das Projekt musste von Grund auf ein neues Computerprogramm geschrieben werden, das die Aufgaben im Teleskop übernimmt. Außerdem musste das Teleskop von einer Spezialfirma für Prototypisierungsgeräte gebaut werden. Die Technik musste abgestimmt und ein Wartungskonzept entwickelt werden, um die Verfügbarkeit des Systems für die Besucher der Buga sicherzustellen. Das Projekt wurde an der Universität Koblenz-Landau im Institut für Computervisualistik unter maßgeblicher Beteiligung von Studierenden der Computervisualistik umgesetzt.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution183


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Koblenz-Landau, Bernd Hegen, 02.05.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Mai 2011