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ERSTAUFLAGE/1035: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3041 (SB)


Susan Schwartz

Die hermetische Botschaft

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3041


Milchstraße, Thantur-Lok / M 13, 25. März 2046 NGZ, Rückblick auf die Zeit zwischen 1725 und 2041 NGZ

Thantur-Lok wird von Naatschen Freischaren und ladhonischen Piraten angegriffen. Sie werden von Jarrak da Nardonn, dem Anführer der Kristallgetreuen, der das arkonidische Großimperium wiedererrichten will, instrumentalisiert. Da Nardonn hat zu diesem Zweck sogar die Cairaner dafür gewinnen können, das gesamte von einer Bleisphäre umschlossene Arkonsystem gegen eine andere Sonne und ihre Planeten austauschen zu wollen. Nachdem es dem neu ernannten Mascanten Atlan da Gonozal gelungen ist, ein entscheidendes Gefecht für die Kristallbaronien zu gewinnen, wurde eine 24-stündige Waffenruhe ausgehandelt.

In dieser Zeit widmet sich Atlan Chariklis Kavali, einem äußerlich dreizehnjährigen Mädchen, das jedoch 321 Jahre alt ist und den größten Teil seines Lebens geschlafen hat. Chariklis, die Erbtochter Aro Ma-Anlaans, des Chefstrategen der TARTS, ist nach langer Zeit erwacht, weil sie Atlan eine hermetische Botschaft zu übermitteln hat, deren Inhalt sie bis zum Zeitpunkt der Überbringung selbst nicht kennt. Sie beginnt ihre Lebensgeschichte zu erzählen, die im Jahr 1725 NGZ beginnt, als der Forschungsraumer ihrer Eltern im System von Bonanomos Stern, wo sie auf der Suche nach der Welt des Ewigen Lebens waren, von Ladhonen grundlos angegriffen und vernichtet wurde. Obwohl sich die Besatzung mit Rettungskapseln in Sicherheit zu bringen versuchte, hatten nur Abulom Ma-Anlaan und seine hochschwangere Frau Taherem überlebt. Ihre beschädigte Rettungskapsel machte jedoch eine Bruchlandung auf dem vierten Planeten des Systems, bei der Abulom leicht verletzt wurde, Taherem aber ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitt, das zu einem tiefen Koma führte, aus dem sie nicht mehr erwachte.

Plötzlich tauchte ein Paau bei dem Arkoniden auf, der seine sterbende Gefährtin so gut es ging versorgte, und bot Hilfe an. Er transportierte Abulom Ma-Anlaan und seine Frau in seinem Innern zu einem Nashadaan, wo Chariklis schließlich geboren wurde und Taherem starb. Abulom begrub seine Frau an der Absturzstelle der Rettungskapsel. Während der kommenden Jahre sollte der Planet, dem Abulom den Namen Mirkandhoum gab, zur Heimat von Vater und Tochter werden. Das Nashadaan sorgte im Auftrag seines Gebieters, der nach Aussage des Paau "immer ein wenig hier, aber überwiegend abwesend" war, für das Wohlergehen der beiden. Doch es ermöglichte ihnen nicht, den Planeten zu verlassen oder Kontakt zu anderen Arkoniden aufzunehmen. Auf Abuloms Frage hin warum, bekam er nur zur Antwort, daß Chariklis eine sehr große Bedeutung für die Zukunft habe und sich der Grund für alles zu gegebener Zeit offenbaren werde.

Der Paau begleitete Chariklis stets, wenn das Kind ohne seinen Vater die Welt außerhalb des Raumschiffes erkundete. Und Abulom unterrichtete seine Tochter in allem, was nötig war - auch in Dagor. Nach einiger Zeit fiel Abulom auf, daß Chariklis ungewöhnlich lange schlief. Als er nach einigen Jahren feststellte, daß sie sich körperlich nur langsam entwickelte, stellte er den Paau zur Rede. Doch der schwieg sich weiterhin aus.

Eines Tages entdeckte Chariklis bei einem ihrer Ausflüge in einer Felsenregion plötzlich ein Bild, das zuvor nicht da gewesen war. Es wies auf eine Höhle hin, die Chariklis daraufhin mit ihrem Vater und dem Paau erkundete. Im Zentrum der Höhle, die künstlichen Ursprungs zu sein schien, stießen die drei auf unzählige Statuen aus Eis, die alle Völker der Milchstraße darstellten - selbst solche, die vor Jahrtausenden ausgestorben oder verschwunden waren. Jede Stunde brach ein Geysir aus, der sich genau in der Mitte des Eisfigurenkabinetts befand. Dies führte dazu, daß jede Statue sich so zu bewegen begann, als würde sie eine alltägliche Handlung vollbringen (Tisch decken, kochen, ein Terminal benutzen...). Wenn die Figuren dann nach einigen Minuten wieder erstarrten, hatte sich das Gesamtbild verändert.

Für Abulom ließ dieses Spiel nur einen Schluß zu: Bei dem ominösen Gebieter des Paau handelte es sich um die Superintelligenz ES, die Chariklis für irgendeine Aufgabe vorgesehen hatte.

Nach weiteren 37 Jahren, in denen Chariklis kaum gealtert war, tauchte plötzlich ein arkonidisches Raumschiff im System auf. Man hatte das Wrack entdeckt und wollte das Logbuch bergen. Von diesem Moment an war weder vom Nashadaan noch vom Paau noch etwas zu sehen oder zu orten. Abulom und Chariklis flogen in Abuloms Heimatsystem nach Gos'Hamtar, wo sich Abuloms Khasurn befand. Die Familie, die ihn vor langer Zeit verbannt hatte, nahm ihn und Chariklis wieder auf. Nach einigen Jahren, nachdem er mit seiner zweiten Frau weitere Kinder bekommen hatte, wurde er zum Oberhaupt des Khasurns gewählt.

Seine Hoffnung, daß sich Chariklis' Zustand nach dem Verlassen Mirkandhoums verändern würde, erfüllte sich nicht. Ihr Langschlaf, aus dem sie niemand wecken konnte, dauerte immer länger. Die Wachphasen wurden immer kürzer. Die Ursache dafür konnte kein Arzt ergründen. Der uralte Hausarzt der Familie, an den sich Abulom schließlich wand, entdeckte allerdings in ihrem Gehirn in der Nähe der Epiphyse des für Schlaf und Wachstum zuständigen Sektors eine neuronale Substanz. Sie herauszuoperieren wäre für Chariklis wahrscheinlich tödlich gewesen. Daher sah Abulom davon ab.

Chariklis erhielt ein auf ihre Bedürfnisse umgerüstetes Medobett und als Abulom schließlich das Ende seines Lebens nahen spürte, vererbte er sie an seinen jüngsten Sohn. Dieser wiederum übergab sie nach weiteren Jahrzehnten in die Obhut seines jüngsten Sohnes Aro Ma-Anlaan.

Als dieser im Jahre 2002 NGZ von seiner Mutter aus wirtschaftlichen Gründen zur Heirat mit einer reichen Adligen genötigt wurde, machte sich der gesamte Clan auf den Weg ins Avansystem, das zur Sternenbaronie Ark'Ator gehörte. Unterwegs erwachte Chariklis plötzlich aus ihrem letzten, bislang 56 Jahre währenden Schlaf und warnte eindringlich vor einem Tryortan-Schlund, in den das Schiff geraten würde, wenn es nicht sofort in den Normalraum zurückfiele. Ein Hypersturm war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch gar nicht zu entdecken. Dieser tauchte erst später auf, und zwar genau an der Stelle, an der das Schiff materialisiert wäre, wenn es nicht seinen Flug unterbrochen hätte. Niemand hätte überlebt.

Wovor sie jedoch nicht warnte, war, daß das Hochzeitsfest ein blutiges Ende nehmen würde. Ladhonen überfielen den Palast des Khasurn, in den Aro einheiraten sollte. Kaum jemand überlebte. Aros Braut ermöglichte ihm und der schlafenden Chariklis noch die Flucht, dann fiel sie den Ladhonen selbst zum Opfer. Wie beim Angriff auf den Forschungsraumer seines Großvaters hatte auch dieser Angriff der Ladhonen, der ungewöhnlich brutal war, keinen erkennbaren Sinn. Aro und Chariklis konnten sich retten. Sie kehrten nicht mehr in ihren Khasurn zurück, sondern überließen ihn entfernten Verwandten. Aro ließ sich mit seiner Erbtochter auf dem Planeten Myran am Rande von Thantur-Lok nieder und gab Dagorunterricht.

Eines Tages erwachte Chariklis wieder und erzählte Aro von einer Botschaft, die sie zu überbringen habe. In diesem Zusammenhang "erinnerte" sie sich daran, daß Aro an der Tormanac-Akademie auf Tschirmayn ein Studium für Strategie und Logistik als Jahrgangsbester abgeschlossen hätte. Aro hatte jedoch nie studiert und er haßte das Militär. Seine Erbtochter erinnerte sich aber genau, daß er nach seinem Studium auf das Flaggschiff TARTS versetzt worden wäre. Es gab aber allen Recherchen Aros zufolge kein Flaggschiff dieses Namens. Das einzige, was diese "Erinnerungen" erklären könnte, wäre, daß es die von ES stammende neuronale Substanz in Chariklis' Kopf war, die sich erinnerte.

Aro erkannte, daß er Chariklis' "Erinnerungen" zu erfüllen hatte, wenn er nicht das Erbe seiner Familie ad absurdum führen wollte. Obwohl es ihm schwer fiel, verließ er Myran, wo er sich sehr wohl gefühlt hatte, und ließ sich zum Strategietheoretiker ausbilden. Als Jahrgangsbester durfte er sich ein Schiff aussuchen, auf dem er Dienst tun wollte. Doch nach wie vor gab es kein Flaggschiff namens TARTS. Ohne mit einer Antwort zu rechnen, setzte er sich zu der schlafenden Chariklis und erläuterte sein Problem. Da flüsterte das Mädchen im Schlaf den Namen Mava da Valgathan. Wie er herausfand, war das eine vielversprechende junge Kommandantin, bei der er sich sofort bewarb. Sie nahm ihn gerne und hatte auch nichts dagegen, daß er Chariklis samt Alkoven mitbrachte. Wie er Mava da Valgathan bereits zu Beginn ihrer Zusammenarbeit prophezeit hatte, bildeten sie beide bald ein so gutes Team, daß man ihnen größere Schiffe anvertraute und zuletzt sogar das Flaggschiff des Kristallbarons.

Und so kommt es, daß Chariklis an Bord ist, als Atlan auftaucht und als erste Amtshandlung das Schiff in TARTS umbenennt. Sie erwacht, um ihm die folgende Botschaft zu überbringen: Für die Cairaner ist die Milchstraße keine Bleibe für immer. Es geht ihnen nicht um deren Eroberung sondern darum, den Zugang zum Transuniversalen Tor zu finden. Dies ist identisch mit dem Atopischen Konduktor im Arkonsystem, das von der Bleisphäre umschlossen ist. Atlan ist aufgrund seiner Ritteraura als Einziger in der Lage, das Tor zu öffnen. Die Cairaner und ihre Verbündeten werden ihn jagen, um ihn dazu zu zwingen. Doch würde er es tatsächlich tun, wäre das sein Tod.

11. Dezember 2019


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