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ERSTAUFLAGE/975: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2981 (SB)


Verena Themsen

Im Bann der Erkenntnis

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2981


Kleingalaxis Cetus, Juni 1552 NGZ

Zwei Tage lang fliegt die RAS TSCHUBAI in Cetus auf der Suche nach dem nächsten Proto-Eiris-Silo herum, bis Fitzgerald Klems Amulett ihn auf dem Planeten Shudragad lokalisiert. Auch diese 2000 Kilometer durchmessende Scheibenwelt, die um den Roten Riesen Plunak kreist, ist künstlichen Ursprungs. Ihre Bewohner, die humanoiden Shug, haben sich der Wissenschaft verschrieben und werden dabei von einem Wohltätervolk unterstützt, das ihnen aber nicht gestattet, hochwertige Technologie wie beispielsweise Antigravtechnik zu produzieren. Vor 35 Jahren fingen die Shug-Wissenschaftler an, entscheidende Durchbrüche zu erzielen. Zur selben Zeit trat der "Sicker" in Erscheinung, eine Energieform, die aus einem höherdimensionalen Bereich zu kommen scheint. In der kleinen, nicht nach kommerziellen Aspekten ausgerichteten Akademie Poitroin wird an dem Phänomen geforscht.

Sichu Dorksteiger, Florence Hornigold, Atlan und Fitz Klem landen mit einer LAURIN-Jet und zwei TARA-X-Robotern auf Shudragad und orientieren sich zunächst auf dem Raumhafen. Als Sichu Dorksteiger erklärt, daß sie Wissenschaftlerin mit der Spezialisierung auf höherdimensionale Phänomene ist, empfiehlt ihr der Händler Shahugaar, Kontakt mit der Akademie Poitroin aufzunehmen, die sich auf einer abgelegenen Insel befindet. Er leiht ihr und ihren Begleitern sogar sein Boot, weil es nicht zu empfehlen sei, mit Flugaggregaten dorthin zu fliegen, wenn man nicht die Bekanntschaft der Fremdwehrer machen will. Die Shug haben keine Macht über die Fremdwehrer, deren Aufgabe es ist, Fremde abzuwehren. Von wem sie geschickt werden, bleibt unklar.

Florence Hornigold setzt sich ab, um auf Shudragad einen Handelsabschluß zu tätigen. Derweil fahren die anderen über verzweigte Kanäle und werden unterwegs von einem gewaltigen Wassertier angegriffen, so daß das Boot zu kentern droht. Ein Energiespeicher wird aus seiner Verankerung gerissen, verursacht einen Kurzschluß und entlädt sich vollständig. Es gibt keine Möglichkeit, das Boot wieder aufzuladen, folglich muß man es zurücklassen und zu Fuß weitergehen. Dies dauert aber zu lange, denn das Ziel liegt noch 140 Kilometer entfernt. Also nehmen die drei doch ihre SERUNs in Betrieb und fliegen mit möglichst geringem Energieeinsatz.

Auf dem Gebiet, das sie überfliegen, wird hauptsächlich Landwirtschaft betrieben, doch nicht von Shug, sondern ausschließlich von Robotern. Zunächst sieht es so aus, als würden die Maschinen keine Notiz von den fliegenden Menschen nehmen. Doch dann taucht ein ganzer Schwarm bewaffneter Roboter auf, um die Fremden festzunehmen. Sie können sich ihnen zunächst mit viel Glück entziehen. Doch bei einem weiteren Angriff wird die Energie ihrer SERUNs abgesogen. Die beiden TARA-X kommen zum Einsatz und wehren den Angriff ab. Der Gruppe gelingt es gerade noch, die Akademie Poitroin zu erreichen, wo sie von der Direktorin Ashag freundlich empfangen wird. Es schaffen nicht viele Fremde, die Akademie zu erreichen, weshalb es Ashag eine Ehre ist, sie persönlich zu begrüßen. Ashag, die von Shahugaar über ihr Kommen informiert worden ist, hat bereits nach ihnen Ausschau gehalten, um ihnen zu Hilfe zu eilen. Besonders freut sich die Akademieleiterin über die Anwesenheit Sichu Dorksteigers, mit der sie die kommenden Stunden ausgiebig wissenschaftliche Erkenntnisse austauschen kann.

Wie Sichu erfährt, beschleunigt der Sicker die Intuition der Shug, aber nicht ihre Fähigkeit, die gerade gewonnenen Erkenntnisse zu verarbeiten. Nach einem Sickerschub bleibt das erworbene Wissen lückenhaft. Außerdem ist der Sicker Segen und Fluch zugleich, denn nicht jeder verträgt es, zu solchen Höchstleistungen getrieben zu werden. Wenn der Sicker ein Intelligenzwesen berührt, sind Verstand und Leben in Gefahr, denn es kann fatal sein, wenn der Geist zu einem Zeitpunkt auf diesen Pfad getrieben wird, an dem er eigentlich völlig andere Wege gehen müßte.

Nicht nur die Akademie Poitroin interessiert sich für den Sicker, sondern auch die Akademie Zemded, die sich bisher mit alternativen Energiegewinnungsmethoden befaßt und damit viel Geld gemacht hat. Da sie sich nun auch dem Sicker zuwendet, sieht Ashag in der Akademie Zemded, die mit mehr Mitteln nach dessen Quelle suchen kann, eine Konkurrenz. Eine Zusammenarbeit schließt sie aus, denn ihr gehe es um die Wissenschaft an sich. Die Zemded-Wissenschaftler seien Pragmatiker, denen es nur darum ginge, Erkenntnisse zu gewinnen, die man verkaufen kann.

Das Sickerphänomen taucht über der Akademie in Form eines tropfenförmigen Schimmers auf, der Funken erzeugt, die auf die Bewohner der Akademie zurasen. Sichu baut schnell den Schutzschirm ihres SERUNs auf. Doch die Funken stoßen ungehindert hindurch und dringen in ihren Geist ein. Sie brechen ihn auf und heben ans Licht, was er an verborgenem Wissen in sich trägt. Es wird neu geordnet und verbindet sich auf andere Art und Weise. Alles wird zu einem unüberschaubaren Netz aus Abhängigkeiten und Interaktionen. Sichu fühlt sich der allumfassenden Erkenntnis so nahe, daß sie glaubt, nur noch zugreifen zu müssen. Doch dann bricht auch ihr Geist unter dem Druck zusammen und versinkt in Dunkelheit.

Auch Atlan macht einen solchen Schub mit. Sein Extrasinn bewahrt ihn vor größerem Schaden. Doch bei Fitzgerald Klem setzt die Atmung aus. Hätte er seinen SERUN nicht getragen, dessen Cybermed ihn künstlich beatmet, wäre er gestorben.

Als sie wieder zu sich kommt, erzählt Sichu Dorksteiger Ashag alles, was die Menschheit über die Hintergründe kosmischen Werdens und Vergehens herausgefunden hat.

Die Akademieleiterin will zur Quelle des Sickers aber erst aufbrechen, wenn Tooseg, der Vertreter der Akademie Zemded, der zur Zeit zu Besuch ist, das Gelände wieder verlassen hat. Doch der ist noch mit anderen Wissenschaftsgruppen beschäftigt. Also fahren Ashag und ein paar Vertraute im Geheimen mit den fremden Gästen los. Unterwegs werden sie von Fremdwehrern angegriffen. Der Sicker wird wieder aktiv. Die Funken berühren die Roboter, die daraufhin nur noch umeinandertanzen, anstatt anzugreifen. Zu Fuß geht es weiter, doch in der Nähe der Quelle taucht Tooseg in Begleitung bewaffneter Shug auf. Er verlangt von Sichu Dorksteiger, sich als Wissenschaftlerin zu qualifizieren. Sie erklärt ihm nun bereitwillig, daß sie und ihre Begleiter auf der Suche nach Proto-Eiris sind und sie beschreibt, wie Superintelligenzen mit dem Psionischen Netz zusammenhängen.

Als Folge der Sicker-Berührung entwickelt sie im Gespräch mit den beiden Wissenschaftlern das, was Thooseg später das "Dorksteigersche Konversionstheorem" nennen wird. Es beschreibt den Zusammenhang zwischen Eiris und Biophoren bzw. Nekrophoren und den Umstand, daß eine Superintelligenz, die sich zu einer Materiequelle oder -senke weiterentwickelt, zu einem Tor zum Raum dahinter wird, durch das Kosmokraten bzw. Chaotarchen auf die Eiris zugreifen können, um sie zu ernten und daraus Biophore herzustellen, die sie dann zur Verbreitung von Leben und Intelligenz im Universum einsetzen. Tooseg ist schwer beeindruckt und stellt Sichus Kompetenz nun nicht mehr infrage. Sie will im Gegenzug von ihm eine ehrliche Antwort auf die Frage hören, welches Interesse er an dem Sicker hat. Er gibt unumwunden zu, ihn zerstören zu wollen, weil diesem Phänomen bereits viele Forscher zum Opfer gefallen sind, darunter auch sein Sohn. Sichu kann ihm glaubhaft versichern, daß all die Probleme aufhören werden, wenn sie die Proto-Eiris auf ihr Schiff transferiert hat. Er hat nun nichts mehr gegen einen Vorstoß der Fremden einzuwenden.

Atlans Zellaktivator zieht ihn zur Quelle. Doch die ist nicht zu erreichen. Ein Diffusfeld sorgt durch suggestive Beeinflussung und mechanische Ablenkung dafür, daß man immer dran vorbeigeht. Klems Amulett kommt zum Einsatz und schafft einen Durchgang. Solv, der Wächter der Eiris, erwartet sie bereits, sagt ihnen aber auf den Kopf zu, daß er nicht bereit ist, die Proto-Eiris herauszugeben. Er sei nicht so naiv wie seine Brüder Khon und Tholb und lasse sich nicht von demjenigen beeindrucken, der für das Verschwinden von ES verantwortlich ist. Damit meint er Atlan, der in den Jenzeitigen Landen die dys-chrone Scherung und damit die Eiris-Kehre verursacht hat. Der Wächter läßt gar nicht erst mit sich reden, sondern ruft gleich Tausende Fremdwehrer herbei. Atlan will auf sie feuern, doch sein Strahler hat sich vollständig entladen. Solv versetzt Atlan einen Schlag, der diesen meterweit durch die Luft schleudert. Da springt Klem ihn von hinten an, aktiviert sein Amulett und reißt Solv durch die Querung auf die andere Seite. Die angreifenden Roboter brechen wie vom Blitz getroffen zusammen und rühren sich nicht mehr.

Als Solv von Klem durch die Querung gezogen wird, lernt er zum ersten Mal die Welt hinter dem Diffusfeld kennen. Er spricht mit Ashag, die ihm klar machen kann, daß die wenigsten Gleichungen nur eine Lösung haben und man stets allen eine Chance geben muß. Sie berichtet ihm auch von Sichu Dorksteiger, die stets versucht, Gegensätze zu vereinen. Der Besuch dieser anderen Welt weckt in Solv die Sehnsucht, nicht nur die Personifikation einer Aufgabe zu sein. Er will ein Teil dieser Welt werden und ist jetzt damit einverstanden, daß die Proto-Eiris abgeholt wird. In Zukunft wird er es als Teil seiner Verantwortung sehen, den Shug zu zeigen, wie sie auch ohne Einfluß des Sickers ihre Fähigkeiten weiter steigern können. Am 23. Juni 1552 NGZ übernimmt die RAS TSCHUBAI die Eiris-Ballone und fliegt weiter.

15. Oktober 2018


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