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ERSTAUFLAGE/969: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2975 (SB)


Kai Hirdt

Der Herr der Zukunft

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2975


Gucky, Atlan und Sybren Spira lassen sich nach ihrem überstürzten Abgang aus der untergehenden GOS'TUSSAN II von einem Beiboot der THARSOON aus dem All fischen und nach Neo Ganymed bringen, wo bei Homer G. Adams im Kastell der Society of Absent Friends eine Krisensitzung abgehalten wird. Mit dabei auch Toio Zindher, Icho Tolot und Reginald Bull. Da nicht auszuschließen ist, daß Perry Rhodan einmal den Weg ins Solsystem finden wird, muß dafür gesorgt werden, daß Bostich und Adam von Aures aus dem System verschwinden, denn alle drei zusammen könnten den Weltenbrand auslösen.

Da man nicht weiß, wo die FLORENCE LAMAR mit Lotho Keraete, Adam von Aures und vermutlich auch Bostich an Bord abgeblieben ist, stimmt Toio Zindher zu, mit ihrer Gabe, Vitalenergie aufzuspüren, nach Bostich zu suchen, der mit seinem Zellaktivator ein Leuchtfeuer für sie darstellt. Dieses Leuchtfeuer ist im Gegensatz zu den Zellaktivatoren ihrer Freunde von einem schwarzen Gespinst durchzogen und daher unverwechselbar.

An Bord der FLORENCE LAMAR ringt der Perry Rhodan um sein Leben, den Adam von Aures aus einer der Enklaven Wanderers geholt hat, in denen ES Teile der Menschheit aus anderen Epochen und anderen Entwicklungslinien des Universums konserviert hat. Rhodan wurde von Adam dazu verleitet, ihn in den Normalraum zu begleiten. Doch sein Körper hat Anpassungsschwierigkeiten. Das Standarduniversum stößt ihn ab. Mit Hilfe einer von Adam gestohlenen Biophore kann er aber gerettet werden, was allerdings nicht ausreichen wird, sein Leben länger als ein paar Wochen zu erhalten. Nur ein Zellaktivator kann ihm ein Überleben sichern. Während der Abwesenheit von ES verwaltet Lotho Keraete die Zellaktivatoren, die frei werden und so übergibt er Perry Rhodan den von Ronald Tekener. Rhodan wird klar, daß er nun sehr viel Zeit haben wird, seine Menschheit zu finden und zu retten. Aber hat sie auch noch so viel Zeit? Das hängt vermutlich davon ab, was mit Wanderer geschieht. Da ES Rhodan aus einem anderen Universum in die Enklave gebracht hat, müßte es möglich sein, Spuren seiner Herkunft dort zu finden - Spuren seiner Menschheit, die in irgendeiner anderen Welt einer unbekannten Bedrohung ausgesetzt war. Somit hängt das Überleben seines Volkes, seiner Frau und seiner Tochter von der Existenz Wanderers ab.

Rhodan gegenüber tun Lotho Keraete und Adam von Aures so, als wäre nur Bostich derjenige, der Wanderer zerstören wolle. Bei Bostichs Angriff ist das sechsdimensionale Schutzfeld, das Wanderer in diesem Universum stabilisiert, gesprengt worden. Wenn es nicht gelingt, die Zone um ihn herum mit Eiris zu stabilisieren, wird ihn das früher oder später zerreißen.

Wanderer kann eine Biophore vervielfältigen und umprogrammieren und daraus ein Eiris-Substitut herstellen, mit dem er sich in dieser Welt stabilisieren kann. Doch zuvor muß jemand mit entsprechender Befugnis ihm diese Biophore bringen. Dies ist, da er nun mit Zellaktivator dem echten Perry Rhodan vollkommen gleicht, Rhodans Aufgabe. Damit er nicht mehr länger zaudert und seine Idee, die hiesige Menschheit um Erlaubnis zu fragen, verwirft, erzählt ihm Keraete, Wanderer würde in wenigen Stunden kollabieren. Perry will seine Menschheit nicht aufs Spiel setzen und willigt ein.

Hekéner Sharoun stellt Atlan ein Schiff zur Verfügung, mit dem er nach der FLORENCE LAMAR suchen kann. An Bord der MS MALCOM SCOTT DAELLIAN arbeiten die Zwillinge Colina und Veluna Fetoshi, Expertinnen für fünf- und sechsdimensionale Phänomene. Aber die beste Antenne auf diesem Gebiet hat Tamareil, die Atlan darauf aufmerksam macht, daß sich in der Nähe Neptuns etwas tut. Dort spürt sie ein Bewußtsein, daß sich plötzlich verändert, als hätte sich ein Spiegelbild in das Original verwandelt. Was sie spürt, ist der Moment, in dem Perry Rhodan den Zellaktivator Ronald Tekeners erhält und der sechsdimensionale Teil seiner ÜBSEF-Konstante sich dem vierdimensionalen Raum anpaßt. Er ist nun voll und ganz in Standarduniversum angekommen und droht nicht mehr zu sterben.

Perry Rhodan wird von den Muirden zu Wanderer teleportiert - direkt über den Schwarzschirm. Sie schirmen ihn, der gar keinen Schutzanzug trägt, gegen die lebensfeindliche Atmosphäre ab. Doch es herrschen unterschiedliche Zeitabläufe über Wanderer. Rhodan spürt sein Herz nicht mehr schlagen. Die Zeit läuft in den diversen Teilen seines Körpers unterschiedlich schnell ab. Während sein Herz so langsam schlägt, daß es den Körper wahrscheinlich nicht mit dem erforderlichen Sauerstoff versorgen kann, wachsen die Haare extrem schnell. Seine Arme bewegen sich ohne sein Zutun und holen die Biophore aus ihrem Sextadim-Container. Im Schwarzschirm öffnet sich eine Strukturlücke, die Biophore fliegt von selbst darauf zu und verschwindet darin.

Daraufhin teleportieren die Muirden Rhodan wieder zurück zur FLORENCE LAMAR. Einige Muirden brechen danach tot zusammen. Perry Rhodan ist entsetzt. Lotho Keraete bemerkt lapidar, ihr möglicher Tod mußte leider einkalkuliert werden. Rhodan schockiert die Gleichgültigkeit, mit der Keraete seine angebliche "schöne Familie" behandelt. Ihm wird klar, sobald er seine Aufgabe erfüllt hat, wird auch Adam nicht zögern, ihn zu opfern, wenn es ihm einen Vorteil einbringt. Was immer dieser plant, niemand kann garantieren, daß es etwas Gutes ist. Und mit Sicherheit wird er keinen Finger krumm machen, um ihm bei der Suche nach seiner Menschheit zu helfen. Von nun an will Rhodan sich nicht mehr benutzen lassen. Seiner Meinung nach hat er bereits viel zu lange in den Belangen eines fremden Universums herumgepfuscht, das ihn eigentlich gar nichts angeht.

Wanderer beginnt sofort, die Biophore zu vervielfältigen, bis es am 25. April 1552 NGZ 128 Quadrilliarden Biophore-Einheiten sind.

Auf der MS DAELLIAN registrieren Colina und Veluna Fetoshi, daß die Zeitwirbel über Wanderer aufgehört haben und das Schirmfeld sich von schwarz in goldgrün verändert. Die sechsdimensionale Signatur ändert sich. Auch Toio spürt die Lebenskraft, die von den vervielfältigten Biophoren ausgeht - Leben, das passieren will, aber bislang noch keinen Körper gefunden hat. Die Fetoshi-Schwestern wissen, was es damit auf sich hat. Sie kennen die Biophoreforschungen auf dem wissenschaftlichen Stützpunkt Last Hope. In Sunset City wurde das Projekt Genesis betrieben, doch die Biophore ist vor einem halben Jahr gestohlen worden. Atlan wird klar, das kann nur Adam gewesen sein, der sich nun der Lebenskeime, die früher im Auftrag der Kosmokraten im Universum ausgestreut worden sind, bedient. Er befürchtet, daß mit den Errungenschaften der Kosmokraten auch ein Weltenbrand ausgelöst werden kann, der eine ganze Galaxis unbewohnbar macht. Adam und Bostich müssen also sofort aus dem System geschafft werden, bevor Perry Rhodan auftaucht. Dazu muß allerdings erst einmal der TERRANOVA-Schirm geöffnet werden. Reginald Bull hat das zusammen mit Homer G. Adams in Angriff genommen. Doch der Techno-Mahdi hat seine Leute überall.

Toio Zindher spürt plötzlich einen weiteren Zellaktivatorträger, der nicht Bostich ist. Beide befinden sich auf Keraetes Schiff. Gucky teleportiert mit Atlan und Toio in die FLORENCE LAMAR. Dort werden ihre Paragaben jedoch so gedämpft, daß sie anzuwenden unglaublich anstrengend ist. Gucky muß mit den beiden von einem Kampfroboter wegteleportieren und landet direkt bei Bostich, der mittlerweile so groß wie ein Haluter ist. Obwohl er sie mit seinen drei rotglühenden Augen fixiert, reagiert er nicht auf ihr Auftauchen. Toio ist sicher, daß er nicht an der Haluterseuche leidet. Bei Krankheiten fehlt etwas in der Vitalaura, bei Bostich ist dagegen viel zu viel Lebenskraft vorhanden, so als hätte man es nicht mit einem, sondern mit tausend Lebewesen zu tun.

Gucky bestätigt, daß Bostichs Geist sich mit unzähligen Dingen gleichzeitig beschäftigt. Er komponiert Sinfonien in Sekundenbruchteilen, plant Paläste von unglaublicher Pracht und hat dabei auch noch eine Lösung zur Beendigung des Jahrtausends der Kriege gefunden. Er sieht sich als Herrn der Zukunft, weil er mit seinen Gedanken schon Jahrtausende in der Zukunft weilt. Um alle Superintelligenzen von der Lokalen Gruppe fernzuhalten, will Bostich die ehemalige Mächtigkeitsballung von ES versiegeln. Und er wird jeden opfern, der sich ihm dabei in den Weg stellt.

Mittlerweile laufen all seine körperlichen Vorgänge so schnell ab, daß sein Zellaktivator nicht mithalten kann. Er droht auszubrennen, was Bostichs Tod wäre. Keraete und Adam scheint das egal zu sein, denn sie haben nichts dagegen unternommen. Obwohl ein toter Bostich die Gefahr eines ausbrechenden Weltenbrands minimieren würde, entscheidet Atlan, ihn retten zu wollen. Gucky teleportiert mit ihm und Toio in die Medostation der MS DAELLIAN.

Atlan bleibt zurück und wird trotz des neuen angeblich ortungssicheren SERUNs von Adam entdeckt, der sich geradezu freut, so hohen Besuch bekommen zu haben. Bei Bostichs Verschwinden wurde stiller Alarm ausgelöst, auf den Rhodan bei seiner Suche nach einer Fluchtmöglichkeit stößt. Er sinnt darüber nach, wie er von Keraetes Schiff fliehen kann, um über Wanderer in seine Welt zu gelangen. Als er Atlan entdeckt, sieht er in dem Arkoniden einen Verbündeten, der ihm helfen könnte, in sein Universum zurückzufinden. Atlan müßte schließlich daran gelegen sein, sein Universum in Ordnung zu halten, in das Rhodan einfach nicht hineingehört.

Adam von Aures erzählt Atlan freimütig von dem Rhodan, den er aus einer Enklave Wanderers geholt hat, um seine Ziele umzusetzen. Er erläutert ihm seine Motive: Die Milchstraßenvölker dürfen nie wieder zum Spielball höherer Mächte werden. Deshalb muß ES' Verschwinden sofort genutzt werden, um die ganze Lokale Gruppe vor dem Zugriff aller anderen Superintelligenzen zu schützen. Daß er als dritter Fraktor für den Ausbruch des Weltenbrands gilt, interessiert ihn nicht sonderlich. Er ist der festen Überzeugung, Gutes zu planen.

Atlan versucht Adam damit zu ködern, er kenne eine sichere Möglichkeit, das Ziel zu erreichen, das Adam anstrebt, ohne die von Wanderer hergestellte Eiris zu benutzen, deren Nebenwirkungen man nicht einschätzen kann. Dafür fordere er aber die Auslieferung Rhodans und daß Bostich in seinem Gewahrsam bleibe, was Adam ablehnt. Perry Rhodan wird über ein Holo Zeuge dieses Gesprächs und beschließt, sich nicht jemandem anzuvertrauen, der seine Auslieferung fordert.

Als Adam seine Kampfroboter auf Atlan hetzt, taucht Gucky auf und teleportiert ihn in Sicherheit. Doch im letzten Moment schießt Adams plötzlich absurd verlängerter Arm vor und schlingt sich um Guckys Hals. Als Atlan und der Mausbiber auf der MS DAELLIAN ankommen, ist Guckys Fell an den Stellen, an denen Adam ihn berührt hat, mit einer schwarzen Masse verklebt, die sich nicht herauswaschen läßt. Sie muß abrasiert werden. Im Labor stellt man fest, daß es sich um Nanomaschinen handelt.

Bostich geht es immer schlechter. Wie die Mediker analysiert haben, haben sich die halutischen Gene, die für die Entwicklung des positronikgleichen Planhirns verantwortlich sind, mit jenem Teil der arkonidischen DNS verbündet, die den Logiksektor ausbildet. Es ist ein neuronales Netz, das wie ein Extrasinn funktioniert, sich allerdings durch den ganzen Körper zieht und zudem mit halutischer und nicht arkonidischer Geschwindigkeit agiert. Sein Körper ist nun eine Hochleistungspositronik. Sein Geist arbeitet so schnell, daß sein Zellaktivator nicht mehr mitkommt. Da er seine sämtliche Energie für das Denkgeäder braucht, ist er in eine Starre gefallen. Es zeigen sich bereits Anzeichen von Organversagen.

Adams Nanomaschinen machen sich selbständig und richten enormen Schaden an. Obwohl Atlan und Gucky sie zu Asche zerstrahlen, setzen sie sich erneut zu einer Kugel zusammen und zertrümmern alles, was sie davon abhält, zu Bostich vorzudringen, der inzwischen aufgewacht ist. Als sie es geschafft haben, das Schutzfeld um den Haluter-Arkoniden zusammenbrechen zu lassen, teilt sich diese Kugel in sechzehn Teile, die alle in Bostichs Schädel einschlagen. Er bricht sterbend zusammen. Bully versucht ihn zu halten. Die letzten Worte, die sein innigster Feind an ihn richtet, sind: "Es tut gut, bei einem Freund zu sein, nun, da alles beginnt."

Wo sein Zellaktivator sitzt, bildet sich die Projektion einer Spiralgalaxis, die sich normalerweise beim Tod eines Zellaktivatorträgers immer weiter ausdehnt, bis sie sich in den Weiten der Milchstraße verliert. Bei Bostich tut sie das nicht. Sie behält zunächst ihre Größe, fliegt auf Wanderer zu und durchdringt den goldgrünen Schirm. Schlagartig verschwindet die Energie der produzierten Biophoren. Die Spiralgalaxis-Projektion nimmt die so entstandene Eiris vollständig in sich auf und dehnt sich dann erst aus. Sie durchdringt den TERRANOVA-Schirm und verschwindet im All.

Atlan und Bully befürchten, daß nun der Weltenbrand begonnen hat.

30. August 2018


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