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ERSTAUFLAGE/900: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2906 (SB)


Michael Marcus Thurner

Das gestohlene Raumschiff

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2906


Milchstraße, 19. Juni 1551 NGZ, Terrania, Stadtteil Buccanphor.

Der siebenjährige Yeto Carell lebt mit seinen Eltern Pendo und Millard im Wohnturm Kimma III. Er leidet unter einer seltenen Krankheit, der Intermittierenden Muskulären Atonie, kurz IMA genannt. Hat Yeto einen schweren Anfall, kann er nichts mehr sehen und hören und bekommt keine Luft mehr. Er nennt diese Krankheit "die Schwarze Clara", weil er vor seinem inneren Auge ein schwarzhaariges Mädchen sieht, das ihn ins Dunkle locken will. IMA führt zu totalem Organversagen und schließlich zum Erstickungstod. Es wird vermutet, daß diese Krankheit von den Onryonen eingeschleppt wurde. Die lunare Onryonenstadt Iacalla wird als Ausbruchsherd dieser Krankheit bezeichnet, da immerhin 70 der 100 IMA-Erkrankten auf dem Mond leben.

Da die Eltern zu beschäftigt sind, um sich vollständig um Yeto zu kümmern, ist der Medoroboter Nestor sein ständiger Begleiter. Yetos Mutter ist Obst- und Gemüse-Designerin, der Vater Wohnungsdisponent. Für einen Jungen seines Alters weiß er erstaunlich gut, was in den Köpfen seiner Eltern vor sich geht und wie er sie dazu verleiten kann, ihm seine Wünsche zu erfüllen.

Nestor überwacht ständig Yetos Gesundheitszustand. Er kann die Krankheitssymptome mit Hilfe von Nanorobotern zwar lindern, heilen kann ihn aber auch seine behandelnde Ärztin, die Ara-Medikerin Bunur, nicht. Daher wird er wohl irgendwann an multiplem Organversagen sterben, wenn nicht ein Wunder geschieht. Dieses Wunder ereignet sich am 19. Juni 1551 NGZ. An diesem Tag findet Yeto im Garten seiner Mutter etwas, das er für ein Samenkorn hält. Er nimmt es mit in sein Zimmer, wo er beobachten kann, wie schnell es wächst. Was ihm gar nicht so schnell bewußt wird, ist, daß sich sein Gesundheitszustand schlagartig verbessert hat, seit er das vermeintliche Samenkorn hat. Seine Ärztin Bunur, die sich vorrangig für den Fall und weniger für den Jungen interessiert, kann sich das nicht erklären. Und die Eltern befürchten, daß die eingetretene Verbesserung sich ins Gegenteil verkehren kann und die Krankheit dann um so schlimmer zurückkehrt.

Der Zusammenhang zwischen dem Abklingen der IMA-Erkrankung und dem Samenkorn wird erst deutlich, als am 27. Juni ein Reporter des zwielichtigen Mediennetzwerkes Sol/intern von dem jeden Tag sich um das Doppelte vergrößernden Spielzeug des Jungen erfährt und es aus der Wohnung der Carells stiehlt. Danach geht es Yeto immer schlechter. Erst sein Freund Locctar Vetshener, ein Onryone, der im Park seine Anuupi-Herde hütet, sieht einen Zusammenhang zwischen dem seltsamen Objekt, das einem Raumschiffsmodell ähnelt, und Yetos Krankheit.

Doch die Onryonen haben einen schweren Stand auf Terra, da sie in den Augen vieler Terraner eine historische Schuld zu begleichen haben. Dieser Ansicht sind auch Yetos Eltern, die die Freundschaft zwischen ihrem Sohn und Locctar Vetshener mit Argwohn betrachten. Locctar Vetshener ist überzeugt davon, daß das vermeintliche Samenkorn maßgeblich auf den Gesundheitszustand seines jungen Freundes einwirkt. Also muß es wieder herbeigeschafft werden. Er wendet sich an den TLD und geht den Angestellten so lange auf die Nerven, bis sich TLD-Chef Maurits Vingaden des Falls annimmt. Er beauftragt die beiden Agenten Paracel Fitzgerald und Ona Jutaite damit, Sommer aufzuspüren und zur Herausgabe des Raumschiffsmodells, bei dem es sich offensichtlich um eine fremde Technologie handelt, zu zwingen.

Die Agenten dringen in Sommers Wohnung ein und finden Hinweise auf einen Synthogenetiker namens Ariel Butenandt. Dieser könnte in Kontakt mit dem Techno-Mahdi stehen. Der Techno-Mahdi ist vor mehr als 30 Jahren mit dem Technogeflecht auf Luna in Zusammenhang gebracht worden. Er hat seine Botschaften, wonach sich die Menschheit mit Hilfe der Technik von den Lasten des Daseins befreien und zu einem neuen Leben finden soll, in Form von Schriftbändern und über Werbeholos verbreitet. Butenandt und Sommer vertreten offenbar dieselben politischen Ansichten. Sie lehnen die Machtfülle des Residenten der LFG ab.

Paracel Fitzgerald und Ona Jutaite knöpfen sich Butenandt vor, der einräumt, Sommer an den windigen Immobiliendisponenten Juna-Junte weitervermittelt zu haben. Diesem setzt Fitzgerald mit Drohungen so zu, daß er ihm verrät, wo sich Sommer jetzt aufhält. Er hat sogar das Raumschiff gesehen, das mittlerweile 33 Meter lang ist und das Sommer in einem Lagerhaus untergebracht hat. Die beiden Agenten beobachten die Halle, bis Sommer auftaucht und überwältigt werden kann. Der Reporter wird verhaftet.

Unter Aufsicht von Paracel Fitzgerald und Ona Jutaite wird das Raumschiff von Dutzenden Wissenschaftlern untersucht. Diese stellen fest, daß man nicht ins Innere vordringen kann. Außerdem arbeiten die Messgeräte unzuverlässig. Sie zeigen zwar vernünftige Werte an, doch je näher man dem Schiff kommt, desto weiter weichen die Ergebnisse voneinander ab.

Der Xenotechnik-Analyst Philipp Mézières bezeichnet das Feld, das einen hochtechnischen Ortungszugriff verhindert, als ein Hyperenergie-Irritationsfeld, das nicht nur die Ortung stört, sondern auch die Energieschutzschirme in der Nähe des Schiffes erlöschen läßt. Außerdem bewirkt es, daß es nicht mit Traktorstrahlen angehoben werden kann. Nur mit rein mechanischen Mitteln kann das Objekt schließlich zum Aldebaran Space Port transportiert werden.

Yetos Gesundheitszustand hat sich in der Zwischenzeit dramatisch verschlechtert. Er hat einen IMA-Anfall nach dem nächsten und es steht nun außer Frage, daß er sterben wird. Zwischen den Anfällen hört er die Stimme des Nachrichtensprechers aus einem Trivid-Gerät. Dem zufolge soll, um eine Erklärung zu erzwingen, dem Gebilde, das mittlerweile die Hälfte der Raumhafenfläche einnimmt und noch weiter wächst, ein Ultimatum gestellt werden. Am 11. Juli, noch vor Ablauf dieses Ultimatums, endet das Wachstum des Schiffes. Es ist nun 4960 Meter lang und 3530 Meter breit. Dann sendet das Schiff eine Botschaft, die man auf jeder Art von Empfangsgerät hören kann: Die Gemeni kämen in Frieden und würden im Auftrag GESHODs über der ehemaligen Mächtigkeitsballung von ES eine Schutzzone errichten. Dazu würden sie im Solsystem das erste Pacische Rhizom pflanzen.

Hekéner Sharoun, der Resident der Liga Freier Terraner, bedankt sich daraufhin diplomatisch für die Zuwendung der Gemeni, macht dann aber deutlich, daß die Terraner keine Hilfe benötigen. Er fordert den Abzug der Gemeni aus dem Solsystem. Man könne ja auf neutralem Gebiet weiter verhandeln. Daraufhin meldet sich ein vage humanoides, teilweise pflanzlich wirkendes Wesen namens Bhal Haddhuni und drückt seine Verwunderung über diese Abweisung aus. Es ist aber bereit, auf Sharouns Forderung einzugehen. Doch der GESHOD-Spross sei erst in einigen Stunden flugfähig. Um zu beweisen, daß man nichts zu verbergen habe, werde der Spross bis dahin für die Bevölkerung geöffnet. Man habe Gastgeschenke mitgebracht. Sharoun will wissen, um was für eine Art Präsent es sich dabei handelt. Yetos Eltern glauben nun ihren Augen und Ohren nicht zu trauen, als Bhal Haddhuni einen Zellaktivator zeigt und ihren Sohn Yeto auffordert, an Bord des Sprosses YETO zu kommen. Der werde all seine Leiden heilen, denn der Obhüter des Sprosses YETO soll den ersten von tausend Zellaktivatoren erhalten.

16. Mai 2017


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