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ERSTAUFLAGE/877: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2883 (SB)


Leo Lukas

Der Mechanische Orden

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2883


Perry Rhodan, Pey-Ceyan und Attilar Leccore sind an Bord eines von den Gyanli gestohlenen Beiboots auf dem Weg ins Safaanusystem. Der Wuutuloxo Duxaluk, bei dem es sich um einen Zweitmechaniker des Mechanischen Ordens handelt, hat mit den technischen Möglichkeiten, die ihm sein Mantel und der Tornister, den er bei sich trägt, bieten, das Gyanli-Schiff so modifiziert, daß es die ODYSSEUS, die momentan nicht in der Lage ist, in den Linearflug zu gehen, mit einem Traktorstrahl mitnehmen kann.

Im Safaanusystem existiert anstelle der Sonne nur noch ein Schwarzes Loch, das von einer ganzen Trümmerlandschaft umkreist wird. Der ursprüngliche Stern muß einmal die Größe von Sol gehabt haben. Diese Trümmer sind alles, was von den Planeten und Monden, die das System einmal barg, übriggeblieben sind. Sie rasen unaufhaltsam auf die Gravitationssenke zu. Messungen ergeben, daß es auf natürlichem Wege niemals zu einem Schwarzen Loch wie diesem gekommen sein kann. Duxaluk, der das Beiboot der Gyanli fliegt, erklärt, daß es in Orpleyd zehntausende solcher Trümmersysteme gibt, die alle ein Schwarzes Loch im Zentrum aufweisen. Bislang weiß niemand, wie es entstanden sein kann.

Duxaluk nimmt Kontakt zum Mechanischen Orden auf, denn im Safaanusystem befindet sich das Gonobaat BARILAKK, ein sternreisendes Kloster des Ordens. Der Zweitmechaniker kehrt ungern zurück, denn er kommt mit leeren Händen. Er konnte seinen Auftrag nicht ausführen. Und er glaubt auch nicht, daß die Gäste, die er mitbringt, seinen Vorgesetzen sonderlich interessieren werden, auch wenn Perry Rhodan versucht, seine Erfahrungen anzupreisen. Tatsächlich aber kann Duxaluk erwirken, daß Perry Rhodan von dem Ordensobersten Xirtaaluk empfangen wird. Allerdings darf nur er das Sternenkloster betreten. Mehr als einen Fremden gestattet der Ordensoberste nicht. Pey-Ceyan und Attilar Leccore müssen auf der ODYSSEUS zurückbleiben.

Den Generator der Dakkar-Spanne läßt Perry bei Attilar Leccore zurück. Zum einen, weil er deren Funktion immer noch nicht ganz einschätzen kann, zum anderen, weil er nicht weiß, wie die Wuutuloxo, die sehr um ihre Sicherheit besorgt sind, darauf reagieren würden. Er will nicht, daß ihm das Gerät abgenommen wird.

Perry Rhodan wird, bis Xirtaaluk Zeit für ihn hat, auf dem Gonobaat BARILAKK als Gast mit beschränkter Bewegungsbefugnis behandelt, also ersteinmal inhaftiert. Dreißig Stunden muß er dort warten, bis der Ordensoberste ihn empfängt. Der will gleich wissen, ob Perry ein Spion der Gyanli ist, was dieser verneint. Als Xirtaaluk ihn aber weiterhin mit der Frage löchert, ob er ein Spion sei, sagt Rhodan, ja er sei ein Spion seiner Heimat, die 130 Millionen Lichtjahre von Orpleyd entfernt liegt. Sie vereinbaren nun, ihr Gespräch so zu führen, daß jeder nur eine Frage stellen darf, die der andere wahrheitsgemäß beantwortet. Daraufhin liefern sie sich, um Informationen zu erheischen, geradezu ein Psychoduell. Um jedes Zugeständnis und jeden Happen Information wird hart gefeilscht.

Xirtaaluk hält nicht die Gyanli für verantwortlich für die subtemporalen Zäsuren in Orpleyd. Es muß seiner Meinung nach evolutionär höhergestellte Wesen geben, die zu derartigen Eingriffen in der Lage sind. Er will von Perry Rhodan wissen, ob er sich mit einer solchen Meta-Zivilisation schon einmal befaßt hat. Als Perry Rhodan behauptet, es mit solch höheren Wesen sogar schon zu tun gehabt zu haben, glaubt Xirtaaluk ihm nicht und fordert einen Beweis. Sein Zellaktivator, den die Wuutuloxo bestimmt bereits angemessen hätten, sei ein solcher Beweis, entgegnet Perry Rhodan. Da der Ordensoberste offensichtlich noch nie etwas von Superintelligenzen gehört hat, erklärt Perry ihm das Zwiebelschalen-Modell. Darüber, daß es offensichtlich höhergestellte Wesen gibt, die ein ganzes Universum einfach unter sich aufteilen, ohne die Bewohner der jeweiligen Regionen überhaupt zu fragen, ist Xirtaaluk empört. Eine solche Einstellung findet er skandalös.

Perry Rhodan erfährt von Xirtaaluk, daß Duxaluk den Auftrag hatte, Neurokrill zu besorgen. Dies sind Symbionten, die im Fluid leben, einer Flüssigkeit, in der die Gyanli zu schlafen pflegen, und die bei ihnen für eine Intelligenzsteigerung sorgen. Der Mechanische Orden hat die Theorie entwickelt, daß das Neurokrill aber auch für die Erbarmungslosigkeit der Gyanli verantwortlich ist. Xirtaaluk vertritt die Ansicht, ohne Neurokrill werde möglicherweise sogar die gesamte Kohäsion - die Staatsform der Gyanli - zusammenbrechen, was ein Ansatzpunkt für den Kampf gegen sie sein kann.

Perry Rhodan darf sich auf dem BARILAKK umsehen, aber nur in Begleitung von zwei Wuutuloxo. Er bittet darum, von Duxaluk geführt zu werden. Nun muß er in seiner "Zelle" schon wieder warten. Diesmal auf seine Führer. Er protestiert zwar gegen seine Inhaftierung, doch das nützt ihm nichts. Immerhin ist sein Wächter etwas mitteilsamer als der vorherige. Perry Rhodan erfährt, daß die primäre Waffe eines Gyanliraumers ein Energie-Materie-Deformator ist, der aus dem Hyperraum entnommene Energien in den gegnerischen Schutzschirm projiziert, ihn dadurch unkontrollierbar macht und kollabieren läßt. Perry Rhodan gewinnt die Erkenntnis, daß die gyanen Schutzschirme dem terranischen Paratronschirm von der Stärke her weitgehend ähnlich sind. Die RAS TSCHUBAI könnte sich allerdings gegen fünfzehn bis zwanzig solcher Schlachtschiffe problemlos verteidigen. Doch die RAS TSCHUBAI ist weit entfernt, denkt Perry Rhodan.

In der Zwischenzeit bekommt die ODYSSEUS Besuch von der Wuutuloxo-Zweitmechanikerin Jurukao, die das Schiff von Grund auf mit neuen Systemen des Mechanischen Ordens ausstattet. Anstelle des alten Bordrechners wird ein Linear-Nukleus-Meditator installiert, dessen Leistungsfähigkeit an ANANSIS Kapazität heranreicht, sowie ein besonders leistungsfähiges Lineartriebwerk, das nicht ortbare Überlichtetappen im Dakkarraum ermöglicht. Die Energieversorgung erfolgt in Zukunft durch Sonnenzapfung, was sogar im Kern der Sonne vonstatten gehen soll. Dort kann die ehemalige Tiuphorenjacht ungefährdet operieren, da sie nun hochwertige Energieschutzschirme besitzt, die mit Hilfe sogenannter Schalenbildner erzeugt werden. Eine dieser drei "Schalen" kann sogar auftreffende Waffenstrahlen zum Ausgangspunkt zurückschicken. Ein Trugwerfer sorgt für Ablenkung, indem er das virtuelle Abbild eines nicht existierenden Schiffes ins All projiziert. Die ODYSSEUS besitzt nun sogar eine neue Außenhülle aus Luzidit, die das Schiff praktisch unsichtbar machen kann.

Allerdings müssen die Aktoren entfernt werden, die die ODYSSEUS in Hyperstenz versetzen konnten. Aus diesem Grund hat Leccore Bedenken, was die Umbauten an der ODYSSEUS angeht. Doch Jurukao reagiert unwirsch. Sie gestattet ihm nicht, Kontakt zu Perry Rhodan aufzunehmen. So muß er notgedrungen zustimmen, denn letztendlich fliegt die ODYSSEUS nun mal nicht überlichtschnell und die Umbauten verwandeln sie einfach in ein technisch überragendes Schiff.

Als Pey-Ceyan das Funk-Gespräch zwischen Jurukao und Xirtaaluk mit ihren Psikräften verfolgt, stellt sie überrascht fest, daß sie plötzlich richtig gedankenlesen kann. Sie findet heraus, daß die ODYSSEUS keineswegs aus Nächstenliebe derart aufgebrezelt wurde. Der Ordensoberste plant etwas ganz Bestimmtes mit dem Schiff. Die ODYSSEUS soll schnellstmöglich fertiggestellt werden, damit sie einsatzfähig wird. Der erste Probeflug soll direkt in eine Sonne hinein erfolgen.

Wegen der Überlichtstruktur halten die Gyanli die ODYSSEUS, die Xirtaaluk tatsächlich als Lockvogel auserkoren hat, für ein Schiff der Wuutuloxo. Dem Plan des Ordensobersten zufolge soll ein Schiff der Gyanli angelockt und von den Wuutuloxo geentert werden.

Die PNUUDH, ein zwei Kilometer langes Gyanli-Kampfschiff, nähert sich. Perry Rhodan möchte bei der Enterung dabei sein und verweist auf seine zahlreichen Erfahrungen bei solchen Risikoeinsätzen. Xirtaaluk erlaubt ihm, als Berater teilzunehmen, er muß sich aber dem Einsatzleiter Trogaluk unterordnen. Doch der Vorstoß der Wuutuloxo scheitert, weil viel mehr Gyanli-Schiffe auftauchen, als Xirtaaluk gedacht hatte und Trogaluk nicht auf Perry Rhodans Rat hört. Die Gyanli stürmen die PNUUDH und drohen die Oberhand zu gewinnen. Trogaluk, der viel zu unüberlegt vorgeht, kommt ums Leben. Duxaluk, der danach das Kommando übernimmt, hört auf Perry Rhodan und befolgt seine Anweisungen. Der Terraner appelliert an die Wuutuloxo, sich auf ihre wahren Fähigkeiten zu besinnen, die sie den Gyanli voraus haben, denn auf militärischer Ebene können sie sich mit ihnen nicht messen. Sie sollen sich ins Bordnetzwerk einhacken, so viel sabotieren, wie sie können, und sich erst dann auf ihren eigentlichen Auftrag konzentrieren, Neurokrill zu erbeuten.

Währenddessen wehrt sich das Sternenreisende Kloster zwar nach Kräften, aber es ist abzusehen, daß es den Kürzeren ziehen wird. Die Gyanli setzen den Energie-Materie-Deformator ein. Es kommt zur explosiven Kollision von Materie- und Antimateriemolekülen.

Pey-Ceyan und Attilar Leccore müssen die Zweitmechanikerin Jurukao dazu überreden, die ODYSSEUS vom BARILAKK abzutrennen. Die Wuutuloxo ist hin- und hergerissen zwischen dem Impuls, ihren Angehörigen im Kloster zu Hilfe zu eilen oder mit der ODYSSEUS auf eigene Faust die Flucht anzutreten. Leccore besteht aber darauf, zuvor Perry Rhodan aufzunehmen.

Auf der PNUUDH spitzt sich die Lage zu. Die Wuutuloxo haben immer noch kein Neurokrill gefunden. Duxaluk ist jedoch nicht bereit aufzugeben. Er wird nicht noch einmal mit leeren Händen zurückkehren, dann lieber gar nicht. In den Mannschaftquartieren wird schließlich ein Bassin mit einem schlafenden Gyanli gefunden. Im Schutz von Deflektoren kann die Gruppe um Perry Rhodan einiges Fluid mit Neurokrill einsammeln.

Perry Rhodan geht es nun nur noch darum, seine Gruppe heil ins BARILAKK zurückzubringen. Für das erbeutete Neurokrill sind so viele gestorben, daß ihr Tod nicht vergebens gewesen sein soll. Der Zellaktivatorträger wirft all seine Erfahrung in die Waagschale und nutzt jedes Überraschungsmoment zur Irreführung der Gyanli. Damit seine Handlungen vom Gegner möglichst schwer vorauszuberechnen sind, wechselt er häufig die Art und Weise seines Vorgehens. Mal agiert er wie ein Raumlandesoldat der LFT, mal im Stil arkonidischer Kralasenen, die als besonders hinterlistig gelten. Sogar die Kampfchoreographien der Tiuphoren versucht er zu nutzen. Sein Beispiel reißt die wuutuloxischen Gefährten mit. Dennoch verliert er weitere seiner Begleiter. Nur mit viel Glück überleben wenigstens ein paar Wuutuloxo und schlagen sich zum Brückenkopf durch, wo ein Transmitter die Verbindung zum BARILAKK herstellen soll. Doch Duxaluk empfängt sie mit der Hiobsbotschaft, daß das Sternreisende Kloster nicht erreicht werden kann.

Perry Rhodan besteht trotz Duxaluks Bedenken darauf, daß zumindest die Träger der Neurokrill-Proben versuchen sollen, mit dem Transmitter die ODYSSEUS zu erreichen. Auch wenn niemand weiß, wo genau sich das modifizierte Schiff aufhält und ob es nicht vielleicht mit dem Kloster untergegangen ist. Außerdem ist fraglich, ob man überhaupt mit ihr Kontakt aufnehmen kann, ohne daß die Gyanli auf einen Hyperfunkimpuls aufmerksam werden. Deshalb sendet Perry Rhodan auf Normalfunk einen Morsekode aus und hofft, daß Attilar Leccore mit der ODYSSEUS in der Nähe ist und ihn empfängt. Dem ist tatsächlich so. Der Transmitter kann zur ODYSSEUS aktiviert werden und Perry Rhodan, sowie sechs Wuutuloxo kommen auf der ehemaligen Tiuphorenjacht an. Sie sind die einzigen des Einsatzkommandos, die den Vorstoß auf die PNUUDH überlebt haben. Außer denen, die die Phiolen mit dem Neurokrill hatten und denen Vorrang gewährt worden war, haben es nur noch zwei weitere Wuutuloxo durch den Transmitter geschafft. Dann hatten die Gyanli die charakteristische Emission des Transmitters angemessen und eine 5-dimensionalen Energieschirm darum geschlossen.

Perry Rhodan weiß nicht, was aus den restlichen Wuutuloxo des Einsatzteams geworden ist. Die ODYSSEUS flieht. Da das Fluid mit dem Neurokrill eine flüchtige Substanz ist, ist jede Analyse und sogar die bloße Beobachtung mit einem Quantitätsverlust verbunden. Somit kann die Untersuchung eigentlich nur auf BARILAKK erfolgen. Weil von dem Sternreisenden Kloster jedoch kein Lebenszeichen mehr zu finden ist, will Perry Rhodan mit der ODYSSEUS ins 60.000 Lichtjahre entfernte Lichfahnesystem zum Ursprungsplaneten der Tiuphoren fliegen. Er fragt sich, wie es auf Tiu nun nach 20 Millionen Jahren wohl aussehen mag. Über das Catiuphat war er als Geistwesen in jener Zeit dort gewesen, hatte einen Müllplaneten vorgefunden und mit einigen der frühen Tiuphoren dort gelebt. Wird er dort eine Antwort darauf finden, wieso Orpleyd einer temporalen Vereisung unterzogen wurde?

6. Dezember 2016


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