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ERSTAUFLAGE/862: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2868 (SB)


Christian Montillon

Der Fall Janus

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2868


12. Oktober 1518 NGZ

Die Tiuphoren bedrohen etliche Welten der Milchstraße - unter anderem Ertrus im Kreitsystem. Margorat Ruwaog bangt um seine Kinder. Sein Ältester, Lonnerd, will sich nicht damit abfinden, daß es gegen die Tiuphoren angeblich keine Chance geben soll. Er will nicht einfach auf dem Planeten ausharren und von ihnen umgebracht werden, sondern gegen sie kämpfen und ihnen entkommen. Und wenn das nicht gelingen sollte, wird er sich töten, bevor sie ihn erwischen. Margorats jüngerer Sohn Caarko geht einen anderen Weg. Er hat unter einem Decknamen mit dem Motto: "Die Bastionen fallen, aber wir nicht" 'Radio Freies Ertrus' wiederbelebt. Margorat Ruwaog fällt aus allen Wolken, als er auf der Suche nach Lonnerd und Caarko auf einen Soldaten trifft, der ihn abholen will, um ihn zusammen mit seinen Söhnen zum Präsidenten zu bringen. Margorat ahnt nicht, daß Caarko bereits ein Held ist, weil er mit seinen Worten im 'Radio Freies Ertrus' den Ertrusern Mut macht. Virgil Roosa, der Präsident des Bundes Freies Ertrus, will diesen Helden und seinen Vater kennenlernen. Der Präsident möchte, daß Caarko das Licht darstellt, daß in diesen dunklen Zeiten fehlt. Ein Licht, das die Ertruser leitet und ihnen vorangeht. Denn der Widerstand gegen die Tiuphoren braucht ein Gesicht - das Gesicht Caarko Ruwaogs.

Perry Rhodan und Sichu Dorksteiger besuchen Cai Cheung im Solaren Haus. Dort erfahren sie, daß Julian Tifflor mit der MOCKINGBIRD im Solsystem aufgetaucht ist. Daß es sich bei Tifflor um einen Atopischen Richter handelt, verschlägt Perry Rhodan die Sprache. Da das Atopische Tribunal aus der Zukunft agiert, ist Julian Tifflor, der sich wohl irgendwann einmal zu einem Atopen entwickeln wird, in seine Vergangenheit - also Perrys Gegenwart - zurückgekehrt. Laut Cai Cheung will Tifflor sich um das Problem der Perforationszonen kümmern.

Eine weitere Hiobsbotschaft muß Perry Rhodan verdauen: Die Tiuphoren haben offensichtlich mit ihren Vorbereitungen abgeschlossen und werden nun zu einem Großangriff übergehen. Er hat das Gefühl, daß das Ende begonnen hat und man es nicht mehr aufhalten kann.

Die bisherigen Angriffe der Tiuphoren zielten darauf ab, die Einheiten der verschiedensten Milchstraßen-Völker in kleine Gefechte zu verwickeln und sie mit Indoktrinatoren zu impfen. Die befallenen Raumschiffe wenden sich dann gegen ihre Besatzungen und die Schiffe der eigenen Flotte. Mit Hilfe der Indoktrinatoren wird den Tiuphoren die Galaxis so gut wie kampflos in die Hand fallen. Sie brauchen nur abzuwarten und zuzusehen, wie sich die galaktischen Flotten gegenseitig vernichten.

Perry Rhodan, Sichu Dorksteiger und Cai Cheung treffen im Solaren Haus den Akonen Arval Las'Andossu, der nach dem Tod des Cheborparners UFo dessen Amt übernommen hat. Er erläutert Perry Rhodan, was unter dem "Fall Janus" zu verstehen ist: In zehn Sonnensystemen ziehen die Tiuphoren starke Truppenkontingente zusammen (jeweils 3.000 Sterngewerke): Bei Ertrus, Plophos, Olymp, Aralon, Gatas, Apas, Zülüt, Haspro, Archetz und Halut. Dort sind die Verteidigungsschiffe bereits mit Indoktrinatoren geimpft worden, so daß sie sich gegenseitig zerstören. Indem die Tiuphoren an geschichtsträchtigen Orten wie diesen zuschlagen, versuchen sie, den Völkern der Galaxis den Mut zu nehmen. Doch warum ist Terra nicht unter diesen besonderen Welten? Perry Rhodan vermutet, daß diese zehn Welten erst der Anfang sind und die Tiuphoren sich Terra für das Ende aufheben.

Die Tiuphoren haben zwar nur 45.000 Sterngewerke, denen, wenn man alle Schiffe der vereinigten Flotten zusammenrechnet, mindestens drei Millionen entgegenstehen, doch ihre Schiffe sind weitaus überlegener, denn sie haben die Technologie der Hyperstenz, die sie unangreifbar macht. Dagegen haben nur wenige Schiffe der Galaktiker bisher das ParaFrakt-System installiert, das sie vor den Indoktrinatoren schützt. Aber soll man wegen dieses Unverhältnisses aufgeben? Niemals, sagt Perry Rhodan. Man muß sich eben darauf konzentrieren, die Schiffe weiterhin mit ParaFrakts auszurüsten.

Das ParaFrakt-System besteht aus zwei Komponenten: Der Paratron-Fraktur-Schirm schützt Raumschiffe vor dem Eindringen der Indoktrinatoren, indem er eintreffende Hyperimpulse fragmentiert und in den Hyperraum abstrahlt. Der ParaFrakt-Impuls hingegen reinigt bereits befallene Einheiten von Indoktrinatoren. Doch kein Lebewesen kann den ParaFrakt-Impuls überstehen. Soll er bei einem Schiff angewendet werden, muß es zuvor vollständig evakuiert werden, denn die Reinigung zieht als nicht beabsichtigte Nebenwirkung einen Kollaps sämtlicher neuronaler Netze nach sich. Die galaktischen Produktionsstätten arbeiten deshalb fieberhaft an raschen Evakuierungsmethoden für alle Schiffe, um Besatzungen effektiv aus befallenen Raumern zu retten. Hier kommen die PROTECTOR-Sternenboote zum Einsatz. Sie kommen vollständig ohne Positroniken aus und können deshalb nicht von Indoktrinatoren befallen werden.

Der junge Ertruser Caarko Ruwaog hat eine Botschaft zu überbringen, die nicht nur für die Ertruser gilt, sondern für alle galaktischen Völker und die auch Perry Rhodan wieder Mut gibt. "Auch wenn die Bastionen fallen, wir werden nicht fallen! Wir geben nicht auf. Wir werden unseren Feinden nicht den Rücken zuwenden, weil wir fliehen, sondern ihnen die Faust entgegenrecken. Und falls wir fallen, dann mit erhobenem Haupt, dem Schicksal und den Tiuphoren zum Trotz!"

Die Onryonen, die das Kreit-System besetzt hatten, sichern ihre uneingeschränkte Unterstützung zu. Doch auch sie können die Tiuphoren nicht aufhalten. Caarko hält eine bewegende Rede, die jedoch zu früh abbricht, denn Indoktrinatoren haben auch das Flaggschiff des Präsidenten übernommen. Der Verteidigung des Planeten fallen Tausende zum Opfer.

Virgil Roosa sorgt persönlich dafür, daß Margorat Ruwaog und seine Söhne in einer Rettungskapsel zu einer geheimen Bunkerstadt gelangen können. Caarko, das Licht von Ertrus, muß auf jeden Fall überleben.

Nachdem sich die Schiffe der Verteidigungsflotten der attackierten Welten gegenseitig vernichtet haben, ziehen sich die Tiuphoren wieder zurück. Sie holen sich weder bedeutsame Bewußtseine für ihre Bannerkampagnen, noch beuten sie die Planeten aus. Jedes Volk, dessen Heimatwelt gefallen ist, hat weit über 10.000 Raumschiffe verloren, während bei den Tiuphoren lediglich 50 Sterngewerke vernichtet worden sind. Da jedoch viele Schiffe rechtzeitig evakuiert worden sind, halten sich die Verluste an Leben in Grenzen.

Ertrus und den anderen Welten kann Perry Rhodan nicht mehr helfen. Aber er will bestmöglich gerüstet sein, Terra zu schützen. Deshalb muß er wissen, ob Terras Positroniken von Indoktrinatoren befallen sind, oder nicht. Zu diesem Zweck hat ihm Vetris-Molaud den Mutanten Dienbacer zur Verfügung gestellt, der sich in einem Bereich des Solaren Hauses aufhält, der vollkommen ohne Technologie auskommt. Hier ist es Indoktrinatoren unmöglich, Fuß zu fassen. Dienbacer kann Gedankengänge von hochkomplexen Positroniken und Biopositroniken lesen. Er stellt fest, daß OTHERWISE sauber ist. Das Solare Haus ist also sicher. LAOTSE, die Positronik der Solaren Residenz, ist allerdings befallen.

Das Fatale ist, LAOTSE weiß nicht, daß in der Tiefe seines Bewußtseins Indoktrinatoren lauern. Sie schlafen und warten auf ihren Einsatz. Wann sie aufwachen werden, weiß man nicht. Vermutlich, wenn eine bestimmte Situation eintritt, oder die Tiuphoren es per Funk befehlen. Dienbacer hat jedoch keine Möglichkeit, sie auszuschalten. Man könnte zwar den ParaFrakt-Impuls anwenden, doch davor müßte eine komplette Evakuierung erfolgen. Und das würde den Indoktrinatoren mit Sicherheit früh genug auffallen.

Doch Dienbacer hat eine andere Idee. Er möchte mit ANANSI sprechen. Zwischen ihm und der Semitronik der RAS TSCHUBAI entsteht sofort eine innige Verbindung. Der Positronikleser ist fasziniert von ANANSI. Er genießt es, mit ihr in Verbindung zu stehen. Während sein Körper außerhalb der Semitronik verweilt, kann sein Geist sich in ihr überall umsehen und sogar ins All hinausfühlen. Beide empfinden tiefe Trauer über das, was die Tiuphoren den Völkern der Milchstraße antun. Sie müssen mit ansehen, wie sich Kriegsschiffe und Medoschiffe gegenseitig vernichten. Selbst die Haluter haben gegen sie keine Chance.

Dienbacer heckt mit ANANSI einen Plan aus: Wenn man die Indoktrinatoren nicht entfernen kann, muß man sie täuschen. ANANSI und er wollen LAOTSE eine falsche Welt vorspiegeln - ein Solsystem, das es so nicht gibt. Sobald sich die in der Positronik verborgenen Indoktrinatoren aktivieren, werden ihr ausschließlich manipulierte Daten geliefert. Dienbacer ist sicher, daß er es merken wird, wenn der Impuls eintrifft, der die Indoktrinatoren weckt.

OTHERWISE und ANANSI werden LAOTSE mit Daten versorgen, die die Wahrheit enthalten und eine Lüge - ein winzig kleines Informationsquant einer Lüge. Erst wenn LAOTSE diese Daten zusammensetzt, ergeben diese Quanten ein Bild - ein Vexierbild, einen Traum, den sich LAOTSE selbst erschafft. Die Lüge wird in LAOTSEs System eingebaut und überschreibt vorheriges Wissen. Um das Täuschungsmanöver für LAOTSE zu testen, wird auf Merkur eine Sonnenstation zum Absturz gebracht - natürlich, ohne daß dabei Menschen zu Schaden kommen. Perry Rhodan kann auf zwei Holos beobachten, wie der Absturz tatsächlich vonstatten geht, und wie er LAOTSE übermittelt wird. Bei ihrer routinemäßigen Kontaktaufnahme mit LAOTSE bekommt ANANSI die manipulierten Daten übermittelt.

Während die Tiuphoren nun glauben, LAOTSE im Griff zu haben und gegen die Terraner einsetzen zu können, werden diese ihnen die Kontrolle entreißen können. Denn in Wirklichkeit wird OTHERWISE die Verteidigung steuern und LAOTSE den Tiuphoren weiterhin falsche Daten liefern.

Aichatou Zakara kehrt mit der WOLFGANG PAULI - an Bord befindet sich auch der Kelosker Gholdorodyn - ins Solsystem zurück. Sie haben im Umfeld der Perforationszone ein raumzeitlich-kausales Gestöber festgestellt, das auf Makroebene kaum nachweisbar ist. Es verstärkt sich, je näher es dem Solsystem kommt. Es könnte sein, daß eine Wechselwirkung mit der sich in Sol befindlichen Leiche der Superintelligenz TAFALLA stattfindet. Dieses Gestöber hat einen merkwürdigen Nebeneffekt auf die sogenannte Eiris, worunter die Wissenschaftler etwas verstehen, womit Superintelligenzen ihre Mächtigkeitsballungen markieren. Die Eiris hilft den Superintelligenzen, sich zu stabilsieren. Zakara meint, daß diese Eiris unter dem Einfluß des raumzeitlich-kausalen Gestöbers nun 'glitschig' wird. Sie hofft, daß dies auf einer höherdimensionalen Ebene die Sextadim-Banner der Tiuphoren irritieren könnte. Denn die Sextadim-Banner sind das offene Ohr der Sterngewerke, das in höhere Dimensionen reicht. Es wird von den Schutzschirmen der Sterngewerke nicht vollkommen umschlossen. An dieser Stelle sind sie verwundbar, denn durch dieses sechsdimensionale Nadelöhr könnte etwas eingeschleust werden. Sichu Dorksteiger macht sich sofort daran, diese Möglichkeit zu erforschen.

11. August 2016


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