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ERSTAUFLAGE/831: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2837 (SB)


Uwe Anton

Der Hofnarr und die Kaiserin

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2837


4. Mai 1518 NGZ - Trade-City, Olymp. Vier Wochen vor der Volksabstimmung über eine Mitgliedschaft des Olymp-Komplexes im Neuen Tamanium kommt Vetris-Molaud zu Besuch. Er erneuert das Angebot an das Kaiserpaar Martynas Deborin-Argyris und Indrè Capablanca-Argyris, durch diesen Beitritt eine Rangaufwertung zu Tamräten zu erfahren.

Der Besuch ist mit einem hohen Medienaufkommen verbunden. Der Sender Augenklar kann jedoch als erster die Sensation verbreiten, daß Arun Joschannan noch vor dem Tamaron auf Olymp landen wird. Das Regierungsoberhaupt der Liga Freier Terraner will verhindern, daß Olymp an die Tefroder fällt.

Da die Augenklar-Reporterin Keykil Fektenór der Meinung ist, daß es bei jedem Großereignis auch interessante Randfiguren geben muß, will sie an den Hofnarren des Kaiserpaars, Niemandgram Toposhyn, herankommen - eine schillernde Gestalt mit großem Potential. Der öffentlichkeitssüchtige Epsaler, der sich eine kleine Auszeit gegönnt hatte, tingelt schon seit Tagen durch die Trividshows, um auf sich aufmerksam zu machen. Zu Ehren Vetris-Molauds inszeniert er zu der historischen Hymne der Sowjetunion eine eigenwillige Tanzeinlage. Den in diesem Bereich Terras nach dem Jahr 1944 alter Zeitrechnung gesungenen Text: "Im Sieg der unsterblichen Ideen des Kommunismus sehen wir die Zukunft unseres Landes und im roten Banner des ruhmreichen Vaterlandes bleiben wir immer grenzenlos treu..." kann Vetris-Molaud zum Erstaunen aller Anwesenden sogar mitsingen. Er scheint den Sinn seines Besuches passend widerzuspiegeln. Ihm schwebt ein transgalaktisches, sich über die Milchstraße und Andromeda erstreckendes Staatsgebilde vor, in dem reger Handel betrieben werden kann. In seiner Rede lädt er die Welten von Olymp ein, an diesem völkerverbindenden Projekt mitzuarbeiten. Es gehe ihm nicht um eine militärische Eroberung Andromedas. Seine Vision ist der Wandel der Staaten und Völker und die Annäherung aller von den Lemurern Abstammenden durch friedlichen Handel.

Bei dem Empfang ist auch der Fürsprecher des Atopischen Tribunals, der Tesquire Yoqord, anwesend. Ganz gegen sein sonstiges diplomatisches Verhalten verläßt er bei der Rede Joschannans kommentarlos die Feierlichkeiten. Wenig später erreicht eine dringende Nachricht das Kaiserpaar. Der Tesquire will mit ihnen sprechen. In einem akustisch abgeschirmten Bereich teilt er ihnen mit, die Ordische Stele suche das Gespräch mit ihnen. Da Martynas seine Gäste nicht im Stich lassen kann, sucht Indrè die Stele allein auf. Zu ihrer Verwunderung wird sie von ihr gebeten, mit einem Raumschiff nach Yoopsin zu fliegen, einem Planeten, der im Ardinsystem liegt. Dort soll sie eine Raumstation aufsuchen, die sogenannte "Tonne", und herausfinden, was aus ihrem Entdecker, dem Hyperphysiker und Anthropologen Nos Gaimor geworden ist. Das Konzil der Ordischen Stelen von GA-yomaad befürchtet, daß es Anzeichen für eine durchaus gefährliche Entwicklung gibt: eine dys-chrone Drift. Weitere Informationen ist die Stele nicht bereit zu geben, um die Unvoreingenommenheit der Kaiserin nicht zu beeinträchtigen.

Auf ihre Frage, warum gerade sie mit dieser Aufgabe betraut wird und nicht beispielsweise die Onryonen, bekommt sie zur Antwort, das Konzil der Stelen sähe die Onryonen als befangen an. Außerdem wären auch andere Expeditionen mit Nachforschungen in dieser Thematik beauftragt worden.

Indrè Capablanca zieht ihren Mann und Arun Joschannan zu Rate. Den Begriff 'dys-chrone Drift' hat bislang noch niemand gehört. Übersetzt könnte man es als 'Wegdriften krankhafter Zeit' bezeichnen.

Martynas kann Olymp zu diesem Zeitpunkt nicht verlassen. Er gibt seiner Frau zur Sicherheit das kampfstärkste Schiff mit, das er besitzt, die ONTIOCH ANAHEIM. Da es sich hier offenbar um ein Zeitphänomen handelt, bittet Indrè die Chronotheoretikerin Aichatou Zakara, sie zu begleiten.

Das Forscherteam, das die Tonne seit hundert Jahren untersucht, staunt nicht schlecht über den Besuch. Bislang hat sich noch niemals jemand Prominentes für das System interessiert, geschweige denn für die Tonne. Der Forschungsleiter ist bereit, die Besucher durch die fremdartige, 3,5 Kilometer lange und 700 Meter durchmessende Station zu führen, deren Erbauer unbekannt sind. Seit Jahrzehnten fahnden die Wissenschaftler vergeblich nach dem Verbleib Nos Gaimors, des Entdeckers dieser Raumstation, oder zumindest seines Leichnams.

Als Indrè Capablanca sich jedoch dort aufhält, macht sich ihr Symbiont Ftempar bemerkbar und führt sie zu der Gruft, wo Nos Gaimors Körper auf einem Sockel aufgebahrt liegt. Allerdings löst sich sein Körper in dem Moment, als man seiner ansichtig wird, einfach auf.

Es gelingt, Kontakt zum Hauptrechner des Station herzustellen und ihn zu fragen, warum er die Leiche ausgerechnet jetzt desintegriert habe. Doch der Rechner bestreitet dies. Er zeigt stattdessen eine Aufzeichnung, wo zu sehen ist, wie Nos Gaimor im Jahr 3457 alter Zeitrechnung mit dem Überschweren Leticron gegen insektoide Angreifer kämpft. Nos Gaimor rettet Leticron, der später Hetran der Milchstraße werden wird, das Leben, wird aber selbst schwer verletzt. Zehn Jahre habe er dann noch in der Tonne gelebt und sei dann am 23.1.3466 gestorben und umgehend in der Desintegrationsgruft dem Kreislauf wieder zugeführt worden. Die Anwesenden haben also eine Szene gesehen, die sich vor 1639 Jahren ereignet hat.

Zakara fällt dabei eine Theorie ihres Doktorvaters ein. Demnach spiegelt sich die raumzeitliche Realität auf mikrokosmischer Ebene, wo die bekannten Strukturen von Raum und Zeit zusammenbrechen. Übrig bleibt eine Art Quantenschaum, in dem Begriffe wie vorne und hinten, links und rechts, oben und unten und sogar Zukunft und Vergangenheit miteinander verschmelzen. Wenn sich nun die Raumzeit infolge einer Chronomanipulation verändert, dann könnten sich im Quantenschaum fragmentierte Spiegelbilder von der dann annullierten, überschriebenen Version der Realität erhalten. Dieser Theorie zufolge wird ein derart fragmentiertes Spiegelbild, wie die spukartige Erscheinung von Nos Gaimors Leichnam, als kontra-kausale Raumzeitplastik bezeichnet.

Indrè Capablanca macht sich mit der ONTIOCH ANAHEIM auf den Heimweg und sendet eine Hyperfunknachricht nach Olymp, um der dortigen Ordischen Stele Bericht zu erstatten. Der Tesquire Yoqord muß ihr dabei als Vermittler dienen, denn die Stele ist nicht länger ansprechbar. Sie sieht aus wie von einem Krebsgeschwür befallen. Ihr bislang reines Rot ist von schwarzen Lohen durchsetzt. Yoqord übermittelt Indrè, daß dem Konzil der Ordischen Stelen sehr daran liegt, daß sie ihre Nachforschungen auf Kaldik im Peyphrad-System fortsetzt. Kaldik liegt in der Southside der Galaxis und ist eine Archivwelt der Galkiden. Im Namen der Ordischen Stele bittet Yoqord sie, ihre Informationen, die sie in der Tonne gesammelt hat, mit den Aufzeichnungen auf Kaldik zu vergleichen. Indrè erinnert sich, daß Perry Rodans Haus eine Botschaft der Galkiden gewesen ist. Kam es dort nicht auch zu spukhaften Erscheinungen?

Martynas und Arun Joschannan raten ihr, diese Erkundigungen einzuholen. Sie will sich sofort auf den Weg machen, doch Arun Joschannan bittet sie, unterwegs noch jemanden an Bord zu holen. An den von ihm genannten Koordinaten materialisiert ein Schiff der USO. Lordadmiral Monkey gesellt sich zu ihnen.

Auf Olymp ist es der Reporterin Keykil Fektenór gelungen, in das Haus Niemandgram Toposhyns einzudringen. Nachdem sie von einem Roboter fast erschossen worden ist und fliehen mußte, kehrt sie zurück. Irgendetwas stimmt nicht mit dem Komiker. Es ist nicht nur der Umstand, daß er einen Roboter besitzt, der offensichtlich den Robotgesetzen nicht unterworfen ist und Menschen angreift, was sie alarmiert. Es gibt auch Ungereimtheiten, die den Zeitraum betreffen, in dem sich der Epsaler angeblich in einem Sanatorium erholt hat. Keykil Fektenór will wissen, was sich da wirklich ereignet hat. Sie kann mit Hilfe ihrer Spionsonde Laplace Daten der Privatpositronik des Hofnarrs herunterladen. Dies hat jedoch katastrophale Folgen. Das ganze Haus fliegt in die Luft und Keykil Fektenór überlebt nur mit viel Glück. Kaum wieder handlungsfähig, zeigt ihr Chef ihr die erbeuteten Daten. Sie bekommt eine Aufnahme zu sehen, auf der eine Frau Niemandgram Toposhyn erschießt und seine Leiche desintegriert. Fragt sich nun, wer derjenige ist, der sich an Bord der ONTIOCH ANAHEIM befindet?

14. Januar 2016


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