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ERSTAUFLAGE/814: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2818 (SB)


Christian Montillon

Flucht einer Welt

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2818


An Bord der BJO BREISKOLL versucht Gucky die Gedanken des gefangengenommenen Tiuphoren Poxvorr Karrok zu espern. Doch er kann sie nur ganz schwach hören, so, als würden sie sich hinter einem rauschenden Wasserfall verbergen. Erst als der Gefangene gezwungen wird, seine Brünne, den Kampfanzug, auszuziehen, kann Gucky dessen Gedanken auch wieder hören und erfährt, daß er keineswegs mit Freuden ins Catiuphat eingehen, also sterben würde, wie er prahlerisch behauptet, sondern daß er am liebsten auf seinem Schiff wäre, bei seinem Banner, dessen Gegenwart ihn beruhigt. Als Gucky ihn mit diesem Wissen konfrontiert, setzt der Tiuphore sich wortlos hin und fällt willentlich in eine Art komatösen Zustand, in dem er gar nichts mehr denkt. Gucky untersucht die Brünne und stellt fest, daß sie auf gewisse Weise lebt. Die Gefühle, die von dem Anzug ausgehen, beschreibt er als eine Mischung aus gierigem Hunger und aufmerksamem Lauern.

Kamona Hai, der einzige Herreach unter der Besatzung der BJO BREISKOLL, gilt als einer der begabtesten seines Volkes und kann deshalb auch getrennt von seinen Artgenossen, die auf der Erde eine neue Heimat gefunden haben, in fremder Umgebung bestehen. Er begleitet die Menschen als Zeichen der Dankbarkeit und des guten Willens und will ihnen durch seine Gabe zeigen, was sie durch Kooperation gewinnen. Er bezeichnet sich selbst als Konsultant, denn Leute mit psychischen Problemen können bei ihm Rat suchen und auch Heilung finden. Er kann mit der Kraft seiner Gebetstrance unterschiedliche Götter beschwören, die sich dann der Kranken annehmen. Dies sind Geschöpfe, die auf einer unterbewußten Ebene mit den Hilfesuchenden interagieren und ihr mentales Gleichgewicht wieder herstellen. Gucky überredet ihn, beim Verhör des Tiuphoren dabei zu sein. Ein Blick auf den Tiuphoren reicht für ihn, um zu erkennen, daß Poxvorr Karrok sich garantiert nicht im mentalen Gleichgewicht befindet.

Der Kamashite Grim Sternhell ist für die Sicherheit an Bord der BJO BREISKOLL zuständig. Er hat Kamona Hai das Versprechen abgenommen, über die Gabe, die er hat, Stillschweigen zu wahren, was diesem sehr schwer fällt, denn er haßt es, lügen zu müssen. Grim Sternhell kann Parabegabte über größere Entfernungen hinweg aufspüren, was jedoch mit Zahnschmerzen einhergeht. Je näher er einem Parabegabten kommt, desto größer ist der Schmerz.

Grim Sternhell und Kamona Hai analysieren das Verhör Poxvorr Karroks, der nach einer Weile seine halsstarrige Einstellung aufgegeben und sich unterwürfig gezeigt hat. Das ist ungewöhnlich, gelten die Tiuphoren doch als Kämpfer, die niemals aufgeben. Also muß dahinter ein Plan stecken. Vermutlich der, auszubrechen. Als sie den Gefängnistrakt wieder aufsuchen, erwartet sie tatsächlich eine Überraschung. Poxvorr Karrok hat eine Wand seiner Zelle herausgesprengt, ohne daß auch nur der geringste Alarm ausgelöst wurde. Das liegt daran, daß es ihm schon im Vorfeld gelungen ist, die Roboter die ihn bewachen, mit Indoktrinatoren zu versehen. Er ist nun irgendwo im Schiff unterwegs, wobei ihm vier schwerbewaffnete Kampfroboter zur Verfügung stehen, die das Überwachungssystem manipulieren, so daß er nicht gefunden werden kann.

Perry Rhodan ist an Bord der larischen Sternenmission TAAROS BOTE 119 und berät sich mit dem Kommandanten Musas-Arron, in dem er - leider viel zu spät - nicht nur einen Verbündeten, sondern auch einen Freund findet, wie beide unabhängig voneinander feststellen. Musas-Arron hat seinen Dienst quittiert, weil er nicht dem Mitraia-System den Rücken kehren und in seine Heimat fliegen will, wie alle anderen Schiffe der larischen Flotte, die nach der Versetzung Sheheenas in die Larengalaxis zurückkehren werden. Sie glauben, gegen die Tiuphoren nichts mehr ausrichten zu können und geben Phariske-Erigon verloren, weil die wenigen Kerouten, die auf andere Welten transportiert worden sind, auf Dauer nicht ausreichen, um die erforderliche Anzahl an Hütern zu erwecken, die für ein auch nur halbwegs effektives Frühwarnsystem nötig sind.

Musas-Arron ist jedoch der Meinung, daß man nicht aufgeben darf. Er will mit allem, was er tun kann, dagegen kämpfen, daß die Völker dieser Galaxis ausgelöscht werden, auch wenn es seinen eigenen Tod bedeuten würde. Andere Freiwillige seines Volkes vertreten die gleiche Ansicht, jedoch hatten sie bislang keine Zeit, sich zu organisieren oder Absprachen zu treffen. Musas-Arron gehört zu jener ersten Laren-Zivilisation, von der Perry Rhodan weiß, daß sie untergehen wird. Und das vermutlich aus dem einfachen Grund, weil ihre selbstlose Hilfe die Aufmerksamkeit der Tiuphoren auf die Larengalaxis gelenkt hat, beziehungsweise lenken wird. Das Perfide an der Situation ist, daß Perry Rhodan das zulassen muß. Nicht nur, weil es aus seiner Sicht bereits vor 20 Millionen Jahren geschehen ist, sondern auch, weil die Entwicklung der Menschheit davon abhängt.

Als im Mitraia-System plötzlich ein tiuphorisches Sterngewerk auftaucht, kehrt Perry Rhodan schleunigst an Bord der BJO BREISKOLL zurück. Dieses Schiff nimmt sofort die QUAMQUOZ als Ziel, auf der die Ziquama mit Hochdruck die letzten Einstellungen der Purpur-Teufe vornehmen. Es ist nur die Vorhut für weitere und kann unter Aufbietung aller Kräfte aus der Hyperstenz gezwungen und durch ein Schiff der Lainlién vernichtet werden. Die Lainlién sind in der Lage, kurze Zeit in die Zukunft zu sehen und wissen daher, wohin ein Schiff fliegen wird, auch wenn es noch gar nicht dazu angesetzt hat.

Sichu Dorksteiger will eine Space-Jet der LAURIN-Staffel auf Sheheena verstecken, die mit vier Posbis an Bord - zwei mit Bioplasmazusatz, zwei ohne - die Reise in die Zukunft mitmachen wird. Die Posbis werden etwaige Schäden, die durch die Versetzung auftreten könnten, beheben. Das Schiff ist mit perfektionierten Ortungs- und Funksystemen und 25 miteinander verschalteten Scout-Drohnen ausgestattet. Nach der Versetzung wird das System eruieren, wo und wann es sich befindet und sich dann schlafen legen. Sichu Dorksteiger hofft, daß Sheheena weit genug in die Zukunft versetzt wird, daß die Space-Jet die weitere Zeitspanne bis zur Gegenwart überdauern kann und im Jahr 1518 NGZ Viccor Bughassidow eine Nachricht zukommen läßt.

Als Perry Rhodan und Sichu Dorksteiger mit der LAURIN-Einheit Richtung Sheheena starten, bekommen sie die Nachricht, daß 50 Sterngewerke ins Mitraia-System eingedrungen sind. Das hält sie jedoch nicht davon ab, ihren Plan auszuführen. Die Space-Jet verflüssigt an der Stelle, an der sie auf Sheheena versteckt werden soll, mit einem Thermostrahler das Eis und sinkt in dem kleinen See, der dabei entsteht, in die Tiefe. Bevor das Wasser wieder gefriert, verlassen Perry Rhodan und Sichu Dorksteiger im Schutz ihrer SERUNs das Schiff und lassen sich von Gholdorodyns Kran wieder zur BJO BREISKOLL zurückholen, die daraufhin schleunigst das Mitraia-System verläßt. Die Ziquama melden, daß bis zur Versetzung nur noch drei Minuten Zeit sind.

Die Tiuphoren greifen alle Schiffe an, die die QUAMQUOZ schützen. Musas Arron, der mit der 119-A, einem Beiboot seines ehemaligen Schiffes, sein Bestes gibt, muß mit ansehen, wie seine Landsleute sterben. Erst als es den Lainlién gelingt, ein tiuphorisches Beiboot zu zerstören, das in der Folge andere tiuphorische Schiffe mit in den Untergang reißt, kann der Wettlauf gegen die Zeit gewonnen werden. Die Ziquama geben das Signal, daß sich alle Schiffe des Kodex aus dem Mitraia-System zurückziehen sollen, was diese auch sofort tun. Die BJO BREISKOLL fliegt zur RAS TSCHUBAI zurück. Die völlig überraschten Tiuphoren bleiben zurück, während die Purpur-Teufe in Aktion tritt.

Unterdessen geht an Bord der BJO BREISKOLL die Suche nach Poxvorr Karrok weiter. Wenn er seine Brünne trägt, die er sich wieder angeeignet hat, kann Gucky ihn nicht espern. Aber mit Hilfe von Grim Sternhells Zahnschmerzen kann der Entflohene aufgespürt werden. Es kommt zum Kampf zwischen den beiden, bei dem der nur ein Meter fünfzig große Kamashite recht gut abschneidet. Der Tiuphore flieht ein weiteres Mal. Perry Rhodan stellt ihm eine Falle, doch Poxvorr Karrok durchschaut den Plan, kann Kamona Hai isolieren und will ihn gerade töten, als Gucky auftaucht und ihn mit einem Traktorstrahl erfaßt und gefangennehmen will. Doch selbst in dieser aussichtslosen Situation gelingt es Poxvorr Karrok, gegen die Kräfte des Traktorstrahls seine Indoktrinatoren auf Gucky und Kamona Hai zu schleudern. Gucky bricht bewußtlos zusammen.

Der Tiuphore droht, den Ilt zu töten, falls er nicht freigelassen wird. Da stürzt sich Grim Sternhell erneut auf Poxvorr Karrok, doch er kann gegen ihn nicht gewinnen. Als der Tiuphore ihn köpfen will, weckt Kamona Hai seine Gabe, die nicht nur heilen kann. Er läßt alle Angst, alle Schuld, allen Haß, den er in sich trägt, emporsteigen und schleudert sie auf seinen Gegner. Wenn bei Herreach negative Energien die Oberhand gewinnen, entgleitet ihnen die Kontrolle über ihre Geschöpfe, die dann zu etwas Grauenhaftem werden. Dies geschieht auch jetzt. Ein finsteres Wesen stürzt sich auf den Tiuphoren, bricht mit Leichtigkeit seine Brünne auf und zerquetscht ihn. Dann verschwindet es wieder. Zurück bleibt eine entsetzlich zugerichtete Leiche.

Als die Purpur-Teufe in Aktion tritt, legt sich ein dichter Schleier um Sheheena. Die Tiuphoren feuern darauf, doch das hyperenergetische Kraftfeld absorbiert die Energien. Hyperenergetische Tentakel kommen aus dem Schleier und zapfen die Sonne an. Einer dieser Tentakel trifft ein tiuphorisches Schiff, reißt es aus der Hyperstenz, woraufhin es von den letzten Kodex-Schiffen vernichtet werden kann. Der Purpur-Tunnel öffnet sich - eine 20.000 Kilometer durchmessende Ader, die bereit ist, einen ganzen Planeten in sich aufzunehmen und in die Zukunft zu führen. Als der Planet samt Purpur-Teufe spurlos verschwindet, bleiben nur 50 Tiuphorenraumer zurück, deren Kommandeure sich um ihre Beute betrogen sehen.

Im selben Moment, in dem der Purpur-Tunnel endgültig kollabiert, wird mit der gravo-mechanischen Schockwelle ein sextadimensional asynchroner Impuls freigesetzt, der Chaos und Verderben über die Tiuphoren bringt. Womit jedoch niemand gerechnet hat, ist, daß die Sonne mit unglaublicher Intensität sechsdimensional aufblitzt. Perry Rhodan kommt es so vor, als hätte Sol in diesem Moment auf sich aufmerksam gemacht. Über Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Lichtjahre hinweg kann jeder Sol sehen und erkennen, daß diese Sonne etwas Besonderes ist. Möglicherweise ist die sterbende Superintelligenz ARCHETIM erst in diesem Moment auf Sol aufmerksam geworden und hat beschlossen, sie zu seinem Grab zu wählen.

30. August 2015


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