Schattenblick →INFOPOOL →UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN

ERSTAUFLAGE/773: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2777 (SB)


Michael Marcus Thurner

Flucht aus Allerorten

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2777



Reginald Bull, Toio Zindher und Quick Silver gelingt es mit Hilfe des Portalwächters von Sigolat, Khuferchosdd, nach Pha Gashapar, der Stadt Allerorten, zu gelangen. Zwar tragen sie ihre SERUNs, doch da die Intotroniken von Pha Gashapar nicht zulassen, daß die Geheimnisse der Stadt enträtselt werden, beschränken sie ihre Funktionstüchtigkeit. Die Grundversorgung wird zwar gewährleistet, mehr aber auch nicht.

Pha Gashapars Stadtteile sind über das ganze Universum und auf verschiedene Zeitebenen verteilt. Daher kann es sein, daß man am Ende einer Treppe plötzlich an einen Lichtjahre entfernten Ort gelangt. Und so landen Reginald Bull, Toio Zindher und Quick Silver, nachdem sie eine Tür durchquert haben, in einer wüstenähnlichen Landschaft, in der mehr als 40 Grad herrschen. Dort stoßen sie nicht nur auf Mos-Chuks, kleine Maschinengeschöpfe, die sich ständig vermehren und allen organischen Wesen auf die Pelle rücken, um deren Emotionen zu imitieren, sondern auch auf die Spiegelung der Stadt Poregast, die sich ganz am "Ende" des Universums befindet. Diese Spiegelung existiert in vier verschiedenen Dimensionen und ist zugleich das Ebenbild einer Akademie der Chaotarchen, weshalb sich das Protokoll Wissenserwerb und Wissensverwaltung seit geraumer Zeit dafür interessiert.

Quick Silver hat zu seiner Überraschung keinen automatischen Zugang zu den Intotroniken der Stadt Allerorten mehr. Er muß ein Informationsportal kontaktieren, über das er Zugriff auf die Intotroniken bekommt. Doch was er dort erfährt, ist wenig erfreulich. Man ist mit Quick Silver, dem Agenten des Protokolls Wissenserwerb und Wissensverwaltung, nicht gerade zufrieden. Und über die Anwesenheit Reginald Bulls, eines Terraners ohne gültiges Passepartout, dessen Inneres man nicht mag, nicht gerade erfreut. Gäste wie Toio Zindher sind ohnehin nicht gern gesehen. Quick Silvers Status ist in der Schwebe, da man nicht genau weiß, woran man bei ihm ist und Pha Gashapars Sicherheit oberste Priorität hat. Das Protokoll Defensive fordert die drei also auf, zu einer Befragung zu erscheinen. Quick Silver erklärt sich einverstanden, hat aber nicht die Absicht, der Aufforderung nachzukommen. Um ihre Spuren zu verwischen, löst er aus seinem Körpergewebe drei kleine Kugeln, die er anhaucht. Dann haucht er auch Reginald Bull und Toio Zindher ins Gesicht, worauf sie ein Kältegefühl unter ihrer Haut empfinden, so als umschließe sie innerlich eine zweite Haut. Dann schickt Quick Silver die drei Kugeln, die die biologischen Funktionen von Quick Silver, Reginald Bull und Toio Zindher widerspiegeln und die Intotroniken auf eine falsche Fährte locken werden, auf Wanderschaft. Sie selbst werden für die Protokolle von Allerorten eine Zeit lang unsichtbar sein.

Quick Silver sucht Stapax Neutau, einen alten Bürgen von ihm, auf. Der Symbiontenkrieger ist zu schwach, um sich einen neuen Wirtskörper zu suchen, in den er sich hineinfressen kann. Er bietet sich als Verbündeter an, wenn Quick Silver bereit ist, ihn auf seinen Schultern zu tragen. Stapax Neutau weiß wesentlich mehr über Pha Gashapar als der Androide und er hat weitaus besseren Zugang zu den Intotroniken. Außerdem kennt er andere meist zwielichtige Gestalten, die in Pha Gashapar ein Schattendasein führen, aber über wertvolle Informationen verfügen. Eine von ihnen kann Reginald Bull die genauen Koordinaten von Wanderer verraten. Man kann die Kunstwelt von ES, auf der sich Atlan befinden soll, von der Breviatur des Planeten Tann in Andro-Gamma aus erreichen.

Doch bevor sie eine Breviatur, die zu diesem Planeten führt, aufsuchen, will Quick Silver herausfinden, was mit dem Weißen Saal aus der JULES VERNE geschehen ist. Der Saal widersetzt sich immer noch jeglicher Erforschung und soll deshalb bald in einem Depot abgelegt werden. Das würde Quick Silvers Ruf als Außendienstmitarbeiter weiter schädigen. Als Toio Zindher das Relikt zu sehen bekommt, entdeckt sie einen dunklen Fleck oben an der Längsseite des Saales. Sie fühlt, daß da etwas ist, das sich rasend schnell ausbreitet. Reginald Bull meint auch plötzlich, etwas wahrzunehmen, das in seinem Innern ein Gefühl des Unwohlseins auslöst. Etwas, das ihm Angst einflößt und ihm regelrecht verhaßt zu sein scheint. Getrieben von Gefühlen, gegen die er nichts auszurichten vermag, versucht er zu fliehen. Die Dunkelheit, die er als böse und widerlich empfindet, nähert sich ihm und versucht, mit ihm zu interagieren.

Toio Zindher spürt, daß vom Weißen Saal Emotionen ausgehen. Reginald Bull erinnert sich, daß er sich kurz vor dem Untergang der JULES VERNE, als er Schutz im Weißen Saal gesucht hatte, mit einer Stimme unterhalten hatte, die wohl vom steuernden Element des Weißen Saales ausgegangen war. Damals war diese Stimme ihm wohlgesonnen gewesen. Nun aber reagiert sie aggressiv und spürbar bösartig, was nur daran liegen kann, daß Reginald Bulls Zellaktivator inzwischen eine Umprägung erfahren hat. Er trägt nun das Signet der Chaotarchen. Der Weiße Saal spürt das feindliche Element in Reginald Bull und greift an. Bull flieht, doch Schwärze legt sich über den gesamten Bereich, in dem der Weiße Saal eingelagert war. Plötzlich heult ein Alarm los.

Der Schutzschirm, der den Weißen Saal umgibt, erlischt mit einem lauten Knall. Chaos und Panik bricht aus. Explosionen sind zu hören, während Reginald Bull und seine Begleiter so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich fliehen. Die Schutzschirme, die um andere Relikte errichtet worden waren, brechen zusammen und geben seltsame Geräte frei. Von einigen, vermutlich chaotarchischer Herkunft, fühlt sich Reginald Bull wie magisch angezogen. Während der Weiße Saal unbeschädigt hinter ihnen zurückbleibt, fallen andere Objekte der Zerstörung anheim. Quick Silver beklagt den Verlust all der durch harten Kampf erbeuteten Relikte und kann sich vor Entsetzen kaum von dem Anblick lösen. Selbst als sich Roboter auf der Suche nach den Verursachern dieser Katastrophe nähern, kann Reginald Bull ihn nicht aus seiner Schockstarre befreien. Erst der Hinweis, daß Quick Silvers einzige Chance, sich zu rehabilitieren, auf Wanderer befindet, bringt ihn in Bewegung. Nur mit knapper Not - und auch nur, weil Stapax Neutau darauf besteht, sich absetzen zu lassen und die angreifenden Roboter bis zu seinem eigenen Untergang unter Beschuß zu nehmen -, erreichen sie eine Breviatur, über die sie nach Tann gelangen.

Tann ist eine Welt im schmalen Band des für Humanoide geeigneten Siedlungsgebiets von Andro-Gamma. Der Planet wird von den Laameres, Tefroder-Nachfahren, bewohnt, die sich aus ungeklärten Gründen schon seit mehreren Jahrhunderten zu einer vorindustriellen Gesellschaft rückentwickeln. Seit dem Jahr 373 NGZ hat die LFT einen Stützpunkt auf dieser Welt, von dem aus Geistes- und Naturwissenschaftler die Geschehnisse auf Tann beobachten und eine Langzeitstudie erstellen. Der Kontakt zu diesem Stützpunkt ging jedoch mit dem Hyperimpedanzschock verloren.

Seit mehr als dreißig Jahren verrichtet Gaizka Arribachea seinen Dienst als Sekretär des LFT-Botschafters, der nur an lukrativen Geschäften interessiert ist, um sich zu bereichern, wozu auch Sklavenhandel gehört. Seine Geschäfte basieren auf Lug und Trug. Er handelt mit dem Wissen über die Zeit vor dem Hyperimpedanzschock, der dazu geführt hat, daß Tann für viele Planeten unerreichbar geworden ist und sich niemand mehr für diesen unbedeutenden Außenposten der Liga Freier Terraner in Andro-Gamma interessiert. Die Botschaftsangehörigen mußten sich mit den veränderten Bedingungen arrangieren und machten das Beste aus ihrer Situation. Der Botschafter erklärte die terranische Botschaft zur Enklave und läßt dem primitiven Volk für viel Geld kleinste Wissenshäppchen zukommen: Informationen über den militärischen Status der Nachbarländer oder solche, wie Landwirtschaftserträge erhöht werden können, die man mit Hilfe von Satellitenaufnahmen gewinnt, die nur die Botschaftsangehörigen auswerten dürfen. Auch die Lage von Erzvorkommen gehört zu jenen Informationen, die die Botschaft verkauft. Für entsprechende Bestechungsgelder spielt der Botschafter gewinnbringend ein Volk gegen das andere aus und forciert Kriege zwischen ihnen. Damit sie sich nicht gegen ihre Ausbeuter wehren, sorgt er dafür, daß die Bewohner des Planeten keine Bildung erhalten. Während er dem Luxus frönt, hat Gaizka Arribachea die meiste Arbeit zu verrichten.

Als plötzlich Terraner auf Tann auftauchen, versetzt ihn das in Panik. Reginald Bull erkennt schnell, welch niederträchtige Rolle die LFT-Botschaft auf Tann spielt und beschließt, sobald sich die Gelegenheit ergibt, die Verantwortlichen in der Milchstraße anzuweisen, eine Expedition nach Tann zu schicken und dort für Ordnung zu sorgen. Gaizka Arribachea nutzt die Situation erfolgreich für seine Zwecke aus, lastet alle Verfehlungen der Vergangenheit dem Botschafter an, setzt ihn kurzerhand ab und übernimmt selbst den Posten. Er beteuert, für Besserung zu sorgen und läßt sich von den Laameres als Held feiern, der ihnen den Frieden bringen wird. Insgeheim hofft er, genauso weitermachen zu können wie bisher und glaubt, daß eine Mission aus der Milchstraße entweder gar nicht oder erst in fünfzig Jahren nach Tann kommt. Bull will sich auf seine Beteuerungen jedoch nicht verlassen und hinterläßt einige Spionsonden, die über Gaizka Arribachea wachen werden und ihm bis zur ordentlichen Übergabe an die LFT mit Rat und Tat zur Seite stehen werden.

Da über ein Hyperfunkgerät die Botschaftsangehörigen Kontakt zu anderen Völkern in Andro-Gamma aufrechterhalten, landen diese ab und zu mit Raumschiffen auf Tann und betreiben Handel. Die Apukamuy werden in den nächsten Stunden ankommen und Reginald Bull hofft, sie dazu bewegen zu können, ihn und seine Begleiter mitzunehmen und nach Wanderer zu fliegen. Doch bevor sie überhaupt die Gelegenheit dazu bekommen, tauchen aus der Breviatur Bulls Verfolger aus Pha Gashapar auf und fragen nach ihnen. Gaizka Arribachea rät ihnen, sich als Unterhändler der LFT zu verkleiden, das Geschäft mit dem bereits angekündigten Apukamuy-Spediteur Omwayd abzuwickeln und ihn in dem Zuge um eine Passage zu bitten. Gaizka Arribachea wäre dann seine Gäste los und da die Gesandten der Stadt Allerorten sich aus innerplanetarischen Angelegenheiten heraushalten, hätte er von ihnen auch nichts zu befürchten.

12. November 2014