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ERSTAUFLAGE/770: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2774 (SB)


Hubert Haensel

Der Kosmoglobus

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2774



18. März 1517 NGZ - Shyoricc-Domäne der Laren-Galaxis Larhatoon

Als die RAS TSCHUBAI nach ihrer letzten Überlichtetappe ein Viertel Lichtjahr vom Kochd-System entfernt, in dem sich der Planet Shyor befindet, im Schutz des Paros-Schattenschirms ankommt, trifft sie auf unzählige onryonische Schiffe. Es scheint, als hätten die Onryonen im Kochd-System starke Kräfte massiert. Die weitere Annäherung wird trotz Paros-Schattenschirm zum Wagnis. Deshalb manövriert die Kommandantin Jawna Togoya das Schiff zunächst in den Ortungsschutz der Sonne, um dort auf die Ankunft Perry Rhodans zu warten, der sich zusammen mit Gucky, Bruce Cattai, Benner und Tacitus Drake heimlich an Bord der STAULCETT aufhält, die auf dem Weg nach Shyor ist. Auf Loitmahds Schiff wird das vierte überlebende Mitglied des Venus-Teams, Baucis Fender, gefangen gehalten.

Dort espert Gucky nach der Terranerin, die in einem eigens für sie eingerichteten Quartier untergebracht ist. Perry Rhodan, Gucky und die anderen sind durch die Deflektorschirme ihrer SERUNs geschützt, aber wenn einer der Spochanen ihnen zu nahe kommt, könnte er sie entdecken. Gegen das Sinnloten, mit dem die zehn Meter großen Wesen offenbar elektrochemische Vorgänge in einem denkenden Gehirn aufspüren können, hilft ein Deflektorschirm nichts. Man kann nur versuchen, möglichst wenig zu denken.

Dem Swoon Benner gelingt es, in die Bordpositronik der STAULCETT einzudringen und an Daten über das Schiff zu gelangen. Er findet heraus, wie man unerkannt die Schotte öffnen und wo man einen Ausbruch aus dem Schiff planen kann. Die Flüchtenden könnten dann von den beiden Halutern Icho Tolot und Avan Tacrol, die mit einem Beiboot der RAS TSCHUBAI ebenfalls im Kochd-System angekommen sind, aufgenommen werden.

Benner findet auch Informationen über die Kosmogloben, die wie zwei Monde Shyor umkreisen. Sie stellen das Herzstück des Atopischen Tribunals in Larhatoon dar und sind für dessen Handlungsfähigkeit unerläßlich, was sich nicht nur auf Larhatoon, sondern auch auf die Milchstraße bezieht.

Kosmoglobus I stellt die Verbindung zu den Jenzeitigen Landen her - dem angeblichen Herkunftsort des Atopischen Tribunals, der sich theoretisch am Ende der Zeit befindet, womöglich zwischen sterbenden Universen. Es könnte sogar sein, daß sich der Kristalline Richter, der die Fähigkeit besitzt, multilokal zu agieren, gar nicht auf Shyor, sondern in den Jenzeitigen Landen aufhält. Kosmoglobus II dient der Ernte - was immer das bedeuten mag.

An Bord der RAS TSCHUBAI, wo man noch nichts über die Kosmogloben weiß, werden Masse- und Energiemessungen an dem Planeten Shyor vorgenommen. Dabei kommt es zu merkwürdigen Aussetzern, so als würden Struktur- und Energiepeilung ins Leere greifen. Es gibt zwei blinde Flecken, die Shyor umkreisen. Die zwei exakt gleich großen Himmelskörper sollten eigentlich von ihrer Sonne angeleuchtet werden und auch Streulicht von ihrer Mutterwelt empfangen. Dennoch zeigen sie keinerlei Aufhellung, so als absorbiere ihre Oberfläche wie ein Schwarzes Loch jegliches Licht.

Die Kosmogloben sind ein Bereich, in dem weder Materie noch Energie existiert. Man sieht nur den Schatten eines übergeordneten Ereignisses, den Abdruck eines hyperphysikalischen Effekts, der für dimensionale Störungen und Verzerrungen im nahen Umkreis verantwortlich ist. Es ist davon auszugehen, daß beide Areale den unmittelbaren Übertritt in den Hyperraum erlauben. Der Strangeness-Wert - der Wert, der den Unterschied zwischen zwei Universen kennzeichnet - weicht eindeutig von 0 (dem Wert für das Standarduniversum) ab. Das bedeutet, daß man über diese Globen in ein anderes Universum gelangt. Beide Gebilde weisen abweichende innere Dimensionen auf - ein wesentlich größeres Volumen, als es ihrem äußeren Durchmesser entspricht. Sie können durchaus eine ganze Galaxis bergen, wobei auch ein vollkommen anderer Zeitablauf herrschen kann.

Bevor Loitmahd überhaupt auf Shyor landen kann, läßt der Kristalline Richter ihm den Auftrag zukommen, in Kosmoglobus II einzufliegen, um dort eine Ernte einzubringen. In diesen Kosmoglobus können nicht nur atopische Schiffe, wie in Kosmoglobus I, sondern auch Spochanenschiffe einfliegen. Da die STAULCETT das einzige Spochanenschiff im Kochd-System ist, bleibt Loitmahd nichts anderes übrig, als seine Gefangene mitzunehmen. Perry Rhodan, Gucky und die drei Venus-Team-Mitglieder wollen sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, herauszufinden, was es mit Kosmoglobus II auf sich hat, und verschieben die Befreiung Baucis Fenders. Obwohl Onryonen und Tolocesten an Bord kommen und die Gefahr einer Entdeckung steigt, bleiben sie auf der STAULCETT. Unter den Onryonen befindet sich die von den Toten zurückgeholte Velleshy Pattoshar, die nun endlich Baucis Fender vernehmen will. Doch Loitmahd weist sie zurück. Die Ernte geht vor.

Der Lare Hadonay ist auf dem Generationenraumschiff HAND VOLLER LICHT zu Vephars Stern unterwegs, auf einem Kurs, von dem das Schiff niemals abweicht, auch wenn der Stern mittlerweile im All verschwunden ist. Hadonays Vorfahren haben das Schiff, das nur mit halber Lichtgeschwindigkeit fliegen kann, einst von dem Heimatplaneten Noular aus auf den Weg geschickt. Generationen von Laren wurden geboren und starben wieder. Doch ab und zu wird ein sogenannter Unfertiger geboren - ein Lare, dessen Konturen verschwimmen, so als könne er seine Gestalt nicht festigen. Sie reagieren nicht und liegen all die Jahre ihrer Existenz über in Medotanks.

Hadonay hofft, daß die Wissenschaftler seiner Heimatwelt inzwischen vielleicht den Überlichtschnellen Flug entwickelt haben und die HAND VOLLER LICHT einholen können. Inzwischen treten nämlich immer mehr Schäden an dem Schiff auf. Die Lebenserhaltungssysteme drohen zu versagen, das Wasser wird knapp.

Ein Funkspruch, den Hadonay aufgefangen hat, gibt ihm Mut, nicht aufzugeben. Danach sind tatsächlich andere Laren von Hadonays Heimatplaneten mit einem überlichtschnellen Antrieb an ihnen vorbeigeflogen und haben die Planeten von Vephars Stern besiedelt, so daß auch die Laren von der HAND VOLLER LICHT dort eines Tages eine Heimat finden werden.

An Bord der RAS TSCHUBAI beobachtet man, wie die STAULCETT auf Kosmoglobus II zufliegt, über dem ein 3000 Meter durchmessender energetischer Ring erscheint. Dieser Ring, den die Onryonen in ihren Funksprüchen Atopisches Portal nennen, senkt sich auf die immaterielle Oberfläche des Globus und öffnet einen Durchgang.

Sichu Dorksteiger mißt Septadimenergien oder -phänomene an. Kräfte oder dynamische Prozesse, die lediglich sechsdimensionale Schatten werfen, fünfdimensionale Illusionen erzeugen und im Standarduniversum mit Effekten auftreten, die den kugelförmigen und scheinbar materiellen Abdruck des Globus hinterlassen.

Nachdem man an Bord der STAULCETT in den Kosmoglobus eingetaucht ist, was bei den Passagieren einen unterschiedlich starken Strangeness-Schock ausgelöst hat, mißt Benner den Strangenesswert. Er beträgt lediglich 0,0004, was eigentlich nicht sonderlich viel ist. Das Schiff passiert in wenigen Minuten mehrere Sonnensysteme. Wie Benner herausfindet, hat das Mikrouniversum des Kosmoglobus zwar eine beachtliche Größe - womöglich Hunderte von Lichtjahren - aber auf keinem der vielen Planeten gibt es Leben.

Lediglich ein Schiff treibt antriebslos durch den Raum. Es ist die HAND VOLLER LICHT. Die STAULCETT fliegt ein Ankopplungsmanöver und der Besatzung des Schiffes wird Hilfe angeboten. Die Laren auf der HAND VOLLER LICHT haben schon mehrmals in der langen Geschichte ihrer Reise Hilfe von den sogenannten Weggästen angenommen. Sie bringen Nahrungsmittel, Saatgut und Wasser und kümmern sich um die Unfertigen.

Während sich an Bord der STAULCETT die drei Venusteam-Mitglieder darauf vorbereiten, ihre Kameradin zu befreien und von Bord des Spochanenschiffes zu fliehen, wechseln Perry Rhodan und Gucky, durch ihre SERUNs als Onryonen verkleidet, auf die HAND VOLLER LICHT und verfolgen dort das Geschehen. Die Onryonen, angeführt von dem Uralten Hoonushur, dem obersten Befehlshaber der Domänenwacht, lassen sich von Hadonay erklären, was sie alles brauchen. Gucky und Rhodan analysieren die Sprache der Laren, bei denen es sich um Urlaren handelt, die bereits seit Jahrhunderttausenden ausgestorben sind. Ist man mit dem Eindringen in den Kosmoglobus also in die Vergangenheit gereist?

Die Tolocesten reparieren die beschädigten Maschinen und zum Schluß werden die Weggäste zu den Unfertigen geführt, bei denen es sich um drei Erwachsene und einen Säugling handelt, der erst vor wenigen Tagen geboren wurde. Das Erscheinungsbild dieser Laren ist verwaschen, unstet, als wäre alles an ihnen in ständiger Veränderung begriffen. Nachdem die Onryonen den Unfertigen, die sie nach ihrem Entdecker Toykott Jajorric Jaj nennen, die Droge Glasfrost gegeben haben, stabilisiert sich ihr Äußeres sehr schnell. Die Jaj werden in Wärmefolien gewickelt und zur STAULCETT gebracht. Sie sind die Ernte, die Loitmahd einholen soll. Bevor Gucky und Rhodan ebenfalls verschwinden, entwendet Gucky dem Uralten Hoonushur telekinetisch eine Kapsel Glasfrost. Der alte Onryone erklärt Hadonay, daß er zum letzten Mal die HAND VOLLER LICHT besucht hat und ernennt Velleshy Pattoshar zu seiner Nachfolgerin.

Das Spochanenschiff läßt die HAND VOLLER LICHT weiterfliegen und taucht wieder aus dem Kosmoglobus auf.

Nun gibt Perry Rhodan schnell einen ultrakurz gerafften Hyperfunkspruch an die Haluter ab. Um Baucis Fender zu befreien, wird an Bord der STAULCETT ein Ablenkungsmanöver inszeniert. Doch Loitmahd entdeckt die Fliehenden und setzt ihnen nach. Es gelingt ihnen nur mit Müh und Not, die STAULCETT durch ein aufgesprengtes Loch zu verlassen. Die Haluter rasen heran und nehmen die Flüchtigen auf, doch ihr Schiff wird auf der Flucht vernichtet. Da jedoch alle durch einen Transmitter rechtzeitig zur RAS TSCHUBAI abgestrahlt worden sind, ist niemand ums Leben gekommen.

Die von Gucky geklaute Glasfrost-Kapsel wird von Sichu Dorksteiger untersucht. Glasfrost ist ein Aufputschmittel, das die Jaj zu sich nehmen, um die mit ihrem Similierungsprozeß einhergehenden Schmerzen besser ertragen zu können. Ohne diese Droge laufen sie Gefahr, bei den Gestaltwandlungen den Verstand zu verlieren.

An Bord der RAS TSCHUBAI ist man empört. Die Onryonen haben die HAND VOLLER LICHT offenbar in eine Notlage gebracht und entführt, um ein Hilfsvolk zu erzeugen, das in dem Generationenschiff der Urlaren, das vermutlich bis in alle Ewigkeit durch den Kosmoglobus fliegen und niemals irgendwo ankommen wird, einfach abgeerntet wird.

ANANSI, die Bordpositronik der RAS TSCHUBAI, kommt anhand der von Benner erbeuteten Daten allerdings zu der Ansicht, daß die Onryonen die HAND VOLLER LICHT vor einer Gefahr gerettet haben. Und zwar vor einer, die aus der Milchstraße kam, denn es hat schon zu der Zeit, aus der das Schiff der Urlaren stammt, einen Zusammenhang zwischen Larhatoon und Milchstraße gegeben. Um welche Gefahr es sich dabei gehandelt hat, will sie jedoch nicht verraten.

21. Oktober 2014