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ERSTAUFLAGE/769: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2773 (SB)


Michael Marcus Thurner

Der Kristalline Richter

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2773



Perry Rhodan, Gucky, Bruce Cattai, Benner und Tacitus Drake mischen sich auf Vlaera im Schutz ihrer Mimikry-Seruns, die ihnen das Aussehen von Onryonen verleihen, unter die Besucher Assaree Dymaes, des Hafens der Zelte, und kämpfen sich an den Ständen der Händler vorbei. Es herrscht ein so großer Andrang, daß sie aufpassen müssen, sich nicht zu verlieren.

Der Hafen der Zelte ist ein überdimensioniertes Bauwerk, welches einem Zirkuszelt ähnelt, das sich ohne Spannseile selbst trägt. Es hat sich aus vom Himmel herabsinkenden Stoffbahnen selbst aufgebaut.

Zeremonienmeister stimmen die Besucher auf das Erscheinen des Kristallinen Richters ein. Perry Rhodan und seinen Gefährten gelingt es, eine Schwebeloge zu mieten, um das Geschehen um den Atopen aus nächster Nähe beobachten zu können. Neypashis sorgen dafür, daß es zu keinem Gedränge kommt. Auch der Spochane Loitmahd, der Patrick St. John getötet hat und Baucis Fender gefangen hält, taucht auf. Gucky entnimmt seinen Gedankenbildern, daß Baucis so schwer verletzt ist, daß sie in Kryostasis versetzt werden mußte.

Endlich erscheint der Kristalline Richter in gleißendes Licht getaucht an der Kuppel des Zeltes und sinkt langsam zu Boden. Perry Rhodan erkennt, daß der Richter gar kein Schiff benötigt, um irgendwohin zu reisen. Er schält sich einfach aus dem Nichts. Schicht für Schicht bildet eine gläserne Struktur ein vier Meter großes Wesen, das aus drei humanoiden Gestalten besteht, die Rücken an Rücken stehen. Der transparente Stoff, aus dem sie zu bestehen scheinen, spiegelt regenbogenfarbige Lichtreflexe nach allen Seiten. In ihrem Innern scheint es zu schneien. Flocken tanzen hoch und nieder, verharren und setzen ihre Bewegung wieder fort. Schlagartig wird es eiskalt in dem Zelt. Alle Besucher werden plötzlich von lähmender Kälte heimgesucht, die sie töten würde, wenn sie nicht schnell wieder weicht. Der Kristalline Richter läßt seine Kräfte wirken, wobei er von überall her Wärme abzieht. Die Neypashis verhindern, daß jemand zu Schaden kommt. Sie entfalten ihre Tentakel und verbreiten damit Wärme.

Die Wärmeaufnahme scheint den Kristallinen Richter erst richtig belebt zu haben, denn er wirkt wesentlich jünger als bei seiner Ankunft. Er ruft alle Bedürftigen zu sich. Nach und nach kommen die unterschiedlichsten Wesen mit ihren Gebrechen zu ihm. Er scheint ein Wunderheiler zu sein. Die Schlange der Hilfsbedürftigen wird immer länger. Gucky versucht die Gedanken des Kristallinen Richters zu lesen, doch da gibt es nichts, was er erfassen könnte. Für ihn ist er ein totes Objekt.

Der Kristalline Richter sagte, er spüre zu viel Traurigkeit und gibt etlichen der Anstehenden auf mentale Weise zu verstehen, daß sie nicht würdig sind, Inspiration zu erlangen. Einige Onryonen kehren daraufhin an ihre Plätze zurück. Er fordert all jene auf, die wirklich Inspiration benötigten, nach vorne zu kommen. Die anderen sollten ihr eigenes Leid hintan stellen und sich um das der anderen kümmern.

Die Schlange der Bedürftigen dünnt sich immer mehr aus. Bis am Ende nur noch drei übrig sind. Nacheinander schweben sie auf den Kristallinen Richter zu, dringen in seinen Körper ein, werden darin immer kleiner, bis sie ganz im Schneesturm verschwunden sind und tauchen nach unterschiedlich langer Zeit wieder auf. Sie verlassen den Körper des Richters geheilt, wobei die Menge 'Inspiration' intoniert. Perry Rhodan befürchtet, daß die atopische Methode der Lebensbewahrung das Bewußtsein der Geheilten beeinflussen kann und sich der Richter damit absolut ergebene Gefolgsleute schafft. Daher versucht Gucky, die Gedankenbilder der Geheilten zu empfangen und stellt fest, daß sie in keinster Weise manipuliert worden sind. Der Kristalline Richter ist tatsächlich nur gekommen, um zu heilen.

Etliche Male stellen sich die Kranken in einer Schlange an, aus der immer drei ausgewählt werden, um geheilt zu werden. Das zieht sich stundenlang hin.

Die Phudphogs drängen sich durch die Menge, um ihren toten Prinzen zum Richter zu bringen. Sie werden von den Neypashis wegen ihres rücksichtslosen Vorgehens aufgehalten. Doch der Kristalline Richter will den toten Prinzen sehen. Er nimmt ihn auf und als er wieder zum Vorschein kommt, ist er wieder lebendig. Die Menge bricht in frenetischen Jubel aus. Daraufhin werden weitere Antigrav-Kisten zum Kristallinen Richter gebracht. Darunter befindet sich auch der Kryo-Behälter, in dem Baucis Fender liegt. Perry Rhodan ist nicht wohl dabei, die Terranerin dem Kristallinen Richter zu überantworten. Doch wenn er jetzt versucht, Baucis Fender zu befreien, würde er ihren Tod herbeiführen, denn er kann ihre Verletzungen nicht heilen. Der Kristalline Richter nimmt die Terranerin tatsächlich in sich auf und entläßt sie geheilt wieder. Wenn er dabei nun einen Blick in ihre Gedankenwelt genommen hat, kennt er Perry Rhodans Pläne. Dann wäre seine Mission gescheitert.

Velleshy Pattoshar wird bei dem Quartiermeister Loitmahd vorstellig. Sie will Baucis Fender sofort verhören. Doch der Spochane lehnt ab. Er hat von der Kristallinen Wesenheit den Auftrag bekommen, Baucis Fender nach Shyor zu bringen. Sie wird auf Loitmahds Schiff STAULCETT gebracht, wo sie sich erholen soll. Gucky kontrolliert ihre Gedankenbilder. Er weiß, daß sie zum Raumhafen gebracht wird. Perry Rhodan und die anderen folgen.

Farye Sepheroa ist unterdessen auf der RAS TSCHUBAI angekommen und erstattet Bericht. Die Kommandantin Jawna Togoya beauftragt Icho Tolot und Avan Tacrol damit, Perry Rhodan, Gucky und das Venus-Team auf Vlaera aufzuspüren und zur RAS TSCHUBAI zurück zu bringen. Sie fliegen in einem LAURIN-Beiboot im Schattenmodus zu dem Planeten und landen dort nahe dem Raumhafen in unbewohntem Gebiet.

Als nun Perry Rhodan und seine Begleiter am Raumhafen ankommen, treffen sie auf Icho Tolot und Avan Tacrol. Sie planen, nach Shyor zu fliegen und das Raumschiff des Kristallinen Richters zu kapern, das dort ohne seinen Kommandanten, der ja gerade damit beschäftigt ist, Kranke zu heilen, nicht so stark bewacht sein dürfte.

Gucky verliert den Kontakt zu Baucis Fender, da sie in einen Erschöpfungsschlaf gefallen ist. Velleshy Pattoshar bittet Loitmahd erneut, die Terranerin verhören zu dürfen. Doch der lehnt ab, weil Baucis Fender schläft. Sie soll sich erst erholen. Denn je wacher ihr Geist ist, desto besser kann er ihn sinnloten, damit er auch wirklich alle Geheimnisse preisgibt.

Perry Rhodan, Gucky und die Überlebenden des Venusteams wollen an Bord der STAULCETT gelangen, um Baucis Fender zu befreien. Dazu brauchen sie ein Ablenkungsmanöver. Icho Tolot und Avan Tacrol kehren zu ihrem Schiff zurück und nehmen Kontakt zur RAS TSCHUBAI auf. Von dort wird Velleshy Pattoshar ein Ultimatum gestellt und die Freilassung Baucis Fenders gefordert. Andernfalls stünde ein Angriff auf ihr Schiff bevor. Es soll der Eindruck entstehen, die Terraner würden davon ausgehen, Fender befände sich auf der VOOTHOY. Velleshy Pattoshar läßt die Bewachung verstärken und zieht Kampfroboter und Einsatztruppen der Neypashis von der STAULCETT ab.

Icho Tolot und Avan Tacrol gelingt es, in die VOOTHOY einzudringen und dort alles kurz und klein zu schlagen. Dabei achten sie zwar darauf, daß niemand getötet wird, dennoch kommt Velleshy Pattoshars Ziehsohn ums Leben, weil sein Schutzanzug versagt. Da alle Aufmerksamkeit auf die Vorkommnisse in der VOOTHOY gerichtet sind, können Perry Rhodan und seine Begleiter unerkannt in die STAULCETT gelangen. Sie wollen an Bord bleiben und mit nach Shyor fliegen. Erst wenn sie dort angekommen sind, wollen sie Baucis Fender befreien und das Richterschiff stehlen, das sie dort vermuten.

Als Loitmahd mit der STAULCETT Richtung Shyor startet, ziehen sich die beiden Haluter zurück und fliegen mit ihrem eigenen Schiff zur RAS TSCHUBAI, die ebenfalls nach Shyor fliegen wird.

Velleshy Pattoshar bringt ihren toten Ziehsohn zum Kristallinen Richter. Sie ist völlig verzweifelt und fleht ihn an, ihn wiederzubeleben. Sie hat bereits ihren leiblichen Sohn im Kampf für das Tribunal verloren. Daß nun auch ihr Ziehsohn sterben mußte, erträgt sie nicht. Der Geist des Richters berührt sie, gleitet über sie hinweg zu dem Leichnam. Sein Kommentar ist: "Leben endet. Es verdient Inspiration oder auch nicht. Dieses da nicht."

Pattoshar dreht sich um, verläßt das Zelt und erschießt sich. Doch sie darf nicht sterben. Ihr lebloser Körper wird zur Kristallinen Wesenheit zurückgebracht und von ihr wiederbelebt. Pattoshar hadert mit dem Atopen, weil er nicht ihren Ziehsohn, sondern sie ins Leben zurückgeholt hat. Sie bekommt zur Antwort. "Ich habe dich inspiriert, weil diese Zeit und dieser Raum noch nicht zur Herberge der wahren Gerechtigkeit taugen." Ihre Aufgabe sei es, der Gerechtigkeit ihren Raum zu bereiten. Nun beginne der erste Tag ihres neuen Lebens.

Als Perry Rhodan und seine Gefährten Shyor erreichen, sondiert Gucky die Gedanken der Besatzungsmitglieder. Für sie hält sich der Atope immer noch auf Shyor auf. Er existiert multilokal und muß den Planeten gar nicht verlassen, um andernorts tätig zu werden. Und was das Schlimmste ist: Er hat gar kein Schiff. Perry Rhodans Mission war vollkommen umsonst gewesen. Er war unter völlig falschen Voraussetzungen in die geschlossene Domäne Shyoricc eingedrungen.

Allerdings gibt es etwas Interessantes auf Shyor. Der Planet wird von zwei Kosmogloben umkreist. Sie sind das Herzstück des Atopischen Tribunals in Larhatoon, wie Gucky den Gedanken der Onryonen entnimmt.

13. Oktober 2014