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ERSTAUFLAGE/750: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2754 (SB)


Michelle Stern / Christian Montillon

Die zerstörte Welt

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2754



Perry Rhodan, Avestry-Pasik und Selthantar stecken auf Cestervelder in dem abgestürzten Gleiter fest, den Perry Rhodan gegen eine Felsnadel gesteuert hat, damit er nicht endgültig in eine tiefe Schlucht rutscht. Perry Rhodan ist der erste, der wieder zu Bewußtsein kommt. Durch das zu einem Metallklumpen verformte Wrack geht ein knirschender Ruck und Perry Rhodan fürchtet, es könnte bei der geringsten Bewegung doch noch in den Abgrund stürzen. Avestry-Pasik hängt immer noch besinnungslos in seinem Sessel, Selthantar ist mit dem Kopf gegen die Wand geprallt und blutet, aus den Cyborg-Intarsien sprühen Funken.

Bei einem weiteren Ruck des Gleiters geraten Perry Rhodans Beine unter Metallplatten und er kann sie nur mit Gewalt wieder befreien, wobei er sich verletzt. In Selthantars und Avestry-Pasiks Nähe bricht Feuer aus. Perry Rhodan muß sie unter großen Schmerzen aus dem Gleiter tragen, der, kaum haben alle drei auf einem Felsvorsprung Halt gefunden, in die Tiefe rauscht. Jetzt sitzen sie mitten in einer lebensfeindlichen Felswüste fest, 800 Kilometer von der Fluchtburg entfernt und 1000 Kilometer von der Station, von der sie gekommen sind.

Avestry-Pasik begegnet Perry Rhodan immer noch mit Haß und Mißtrauen und weist Rhodans Vermutung, sein Vertrauter Selthantar könnte den Absturz des Gleiters herbeigeführt haben, weit von sich. Er ist eher der Meinung, Rhodan könnte dahinterstecken. Da Avestry-Pasik Perry Rhodan nicht glaubt, daß der Gleiter nur noch Metallschrott ist, will er in die Tiefe hinabsteigen und sich selbst davon überzeugen. Selthantar kommt wieder zu sich, verhält sich aber merkwürdig. Er scheint sich in der Schlucht sehr gut auszukennen, was sogar Avestry-Pasik irritiert. Der Lajuure führt die beiden in eine Höhle, die in ein ganzes Labyrinth aus unterirdischen Grabkammern mündet, in denen mumifizierte insektoide Wesen liegen.

Selthantar erinnert sich an seine Vergangenheit. Als er damals mit seiner Gefährtin Farintur zusammen gewesen war, war er manches Mal in Versuchung gewesen, der Rebellion den Rücken zu kehren, um mit ihr gemeinsam auf einem Transposten zu leben. Doch wäre er sich dann feige vorgekommen, denn Larhatoon brauchte auch damals schon jeden einzelnen, der sich gegen die Atopische Ordo stellt. Er nahm Farintur mit nach Cestervelder, wo sich seltsame Dinge ereigneten. Selbst in der Station nahm er immer wieder einen merkwürdig modrigen Geruch wahr und fühlte sich beobachtet. Bei einem Flug zur Fluchtburg erklang plötzlich der Name Faevhudio in seinem Kopf und er hatte das Bedürfnis, inmitten der Wüste zu landen. Farintur merkte, daß er nicht mehr er selbst war und wollte das verhindern. Bei einem Handgemenge stürzte der Gleiter ab und Selthantar wurde von mumifizierten Insektoiden in eine Schlucht gezerrt. Farintur versuchte ihn festzuhalten, hatte aber keine Chance. Die Insektoiden, von denen jener modrige Geruch ausging, den er ständig um sich wahrgenommen hatte, obwohl es keine Ursache dafür gab, sprachen ihn mit Faevhudio an und er glaubte auch tatsächlich, nach Hause zu kommen. Sie nannten sich Elshesti und erklärten ihm, er sei einer von ihnen und habe lange Zeit in einem falschen Körper gelebt. Als einer von ihnen die technischen Intarsien auf seinem Kopf berührte, tanzten Funken über das Liniengeflecht. Er glaubte zu stürzen und aufzuschlagen und war von dem Moment an ein anderer: Faevhudio, der sich wiederum an eine noch weiter zurückliegende Zeit erinnerte, als Cestervelder noch fruchtbar war.

Von denselben Erinnerungen wird Selthantar übermannt, als er mit Avestry-Pasik und Perry Rhodan in den Katakomben steht. Wie in Trance erzählt er, daß Cestervelder von 2000 Jahren von seinen geflügelten Ureinwohnern, den Elshesti, Isnio genannt wurde. Einige wenige Mastibekks lebten als energetische Einheiten, die sich in kein normales Schema des Lebens eingliedern ließen, in ihren schwarzen, Pyramidenschiffen auf dem Planeten. Zwar waren sie vergeistigt, konnten aber ihre einst stabilen Körper wandern lassen. Sie nahmen Kontakt zu den Elshesti auf, um emotional an ihrem Leben teilzunehmen. Weil die Psychen der beiden Völker sich jedoch nicht vereinen ließen, erkrankten die Mastibekks schwer. Also zogen sie sich von Isnio zurück, bevor sie dauerhaften Schaden nehmen konnten. Die Laren jedoch fürchteten, daß Feinde des Konzils die Elshesti entdecken und als Waffe gegen die Mastibekks einsetzen könnten. Das hätte langfristig die Raumfahrt der Laren gefährdet, da ohne die Mastibekks die SVE-Technologie nicht möglich gewesen wäre. Folglich löschten die Laren die Elshesti einfach aus und vernichteten alles Leben auf Isnio. Ihre verkohlten, mumifizierten Leichen liegen nun in den Gräbern im Gestein. Die Laren brachten ein Strafgericht über ein friedliches Volk, weil es eventuell von einem potentiellen Feind mißbraucht hätte werden können. Faevhudio hatte den Untergang selbst miterlebt.

Als Avestry-Pasik einwendet, daß Selthantar, der sich Faevhudio nennt, dann ja über 2000 Jahre alt sein müßte, verändert sich dessen Gestalt. Sein Kopf beginnt zu glühen und wird transparent. Man sieht nun das schwarze Geflecht der technischen Applikationen als Schattenmuster in dem Gleißen, in dem Selthantars Gehirn freiliegt. Mitten in diesem Gehirn steckt ein metallischer Stift, umschlungen von Adern und Millionen Nervenbahnen. Den Elshesti war es gelungen, Lebensstäbchen herzustellen, die das Dasein über den Tod hinaus erhalten. Diese Technologie wurde einst erfunden, um eine Große Seuche überleben zu können. Doch nach Überwindung der Gefahr hat man die Lebensstäbchen beibehalten und dauerhaft in die Gehirne der Elshesti implantiert. Eine Weiterentwicklung brachte die Exopsychen hervor. In diesen Stäbchen können die Bewußtseine vieler Elshesti weiterexistieren. Diese Stäbchen, in denen sich alle Erinnerungen ihrer ursprünglichen Träger befinden, konnten auch in die Gehirne der Mitglieder anderer Völker eingefügt werden. Zum Beispiel in das des Lajuuren Selthantar.

Selthantar behauptet steif und fest, der Elshesti Faevhudio zu sein, der um jeden Preis verhindern will, daß die Laren jemals wieder Zugriff auf die Galaxis Larhatoon haben werden, deshalb arbeitet er mit der Atopischen Ordo, den Bändigern des Bösen, zusammen. Ein Tesquire war einmal auf Isnio gewesen, brachte die Botschaft von der Atopischen Ordo und bot an, daß die geistig klar Gebliebenen unter den mumifizierten Elshesti neue Körper erhalten sollten, wenn sie mit den Atopen zusammenarbeiteten. Daraufhin wurde Faevhudio, ein Nachfahre der Erfinderin der Lebensstäbchen, losgeschickt, um als Spion unter den Proto-Hetosten zu leben. Ihm wurde weisgemacht, Selthantar hätte nie gelebt, sondern wäre nur ein erschaffener Körper. Seine früheren Erinnerungen seien nur Blendwerk, die auf das Lebensstäbchen aufgespielt wurden, das sie in den neuen Körper transferiert und als Intarsien eines Weichenstellers getarnt hätten. Diese falschen Erinnerungen waren so stark, daß er wirklich glaubte, ein Proto-Hetost zu sein. Nur wenn sich ihm seine wahre Existenz in Visionen offenbarte, arbeitete er mit den Onryonen zusammen. Er war der ideale Spion, da er selbst nicht wußte, wer er ist und deshalb nicht enttarnt werden konnte.

Doch dann tauchte er plötzlich mit Farintur wieder auf. Die Anwesenheit der Lajuurin war ein Problem, denn die Elshesti konnten sie nicht mehr gehen lassen, sonst hätte sie Selthantars Geheimnis womöglich verraten, auch wenn sie selbst keinen Kontakt zu den Proto-Hetosten hatte und mit ihren Zielen nicht einverstanden war. Faevhudio/Selthantar wollte ihr wegen ihrer gemeinsamen Vergangenheit zur Flucht helfen, dabei stürzte sie jedoch ab und verschwand in der Schlucht.

Als Selthantar seinen Bericht beendet, erheben sich ringsum plötzlich die mumifizierten Insektoiden aus ihren Grabkammern, worauf Avestry-Pasik wild um sich schießt, von ihnen jedoch überwältigt wird. Selthantar lächelt nur und verkündet, die Onryonen wären bereits unterwegs.

Guol Chennyr, dem onryonischen Kommandanten, der Avestry-Pasik auf der Spur ist, geht der Mord an der Onryonin Karynar nicht aus dem Sinn. Überall sieht er ihre Leiche. Er redet sich zwar ein, daß sie die Ordo verraten hat, doch eigentlich dürfte kein Onryone einen anderen töten. Er landet mit mehreren schweren Kampfgleitern auf Chestervelder, doch die Transmitterstation ist verlassen und als er Zugriff auf die Positronik nehmen will, leitet diese die Selbstzerstörung ein. Die ganze Station geht in einer gewaltigen Explosion unter, der er und seine Leute nur knapp entkommen können. Zwei Onryonen kommen dabei ums Leben. Doch inzwischen hat er von seinem Informanten die neuen Koordinaten von Avestry-Pasiks Aufenthaltsort erhalten und fliegt sie mit mehreren Kampfgleitern an. Da bricht die Verbindung zu seinem Spion plötzlich ab.

Selthantar glaubt auf einmal, daß sein Körper nicht künstlich hergestellt worden und er in Wirklichkeit doch ein Lajuure ist, dem die Exopsyche vieler Elshesti eingepflanzt worden ist. Er erinnert sich daran, als Proto-Hetost einen Fluchttransmitter gebaut zu haben, der sich inmitten der Katakomben befindet.

Perry Rhodan versucht dem Angriff der mumifizierten Elshesti anders zu begegnen als Avestry-Pasik und beschwört Selthantar, sich gegen den fremden Einfluß zur Wehr zu setzen. Er appelliert an die Elshesti, Selthantar freizugeben und das Unrecht nicht zu wiederholen, das ihnen selbst angetan worden ist. Er macht ihnen klar, daß, wenn sie die Onryonen unterstützen, sie sich selbst zu Unterdrückern machen. Er appelliert an Faevhudio, sich aus Selthantars Kopf zurückzuziehen und ihn frei zu geben, wenn Freiheit ihm irgendetwas bedeutet. Er hat Erfolg. Faevhudio verläßt Selthantars Körper und kehrt in die Exopsyche eines anderen Elshesti zurück. Selthantars Lebensstäbchen im Kopf ist nun leer. Er will mit Avestry-Pasik und Perry Rhodan so schnell wie möglich den Transmitter erreichen, der sich in der Nähe befinden muß. Da die Elshesti erkannt haben, daß die Onryonen nicht besser sind als die Laren, versuchen sie sie aufzuhalten, damit die drei Flüchtlinge den Transmitter erreichen können.

Dieser Sinneswandel hat jedoch nicht alle Elshesti erfaßt. Einer von ihnen will die Fliehenden aufhalten und an die heranrückenden Onryonen verraten. Faevhudio greift ein, doch ein onryonischer Kampfroboter erschießt beide Elshesti. Avestry-Pasik wiederum schießt so lange auf diesen Roboter, bis er explodiert und die nachrückenden Onryonen in den Tod reißt. Der Weg zum Transmitter ist nun frei.

Da tauchen plötzlich Elshesti auf und schleppen Selthantar fort. Avestry-Pasik und Rhodan können ihm nicht zu Hilfe eilen. Sie eilen auf den Transmitter zu, doch schon erscheinen weitere Kampfroboter der Onryonen. Perry Rhodan will sie aufhalten, damit Avestry-Pasik den Transmitter hochfahren, justieren und ihn anweisen kann, sich selbst zu zerstören, wenn sie hindurchgegangen sind. Doch das braucht zu viel Zeit. Der Rebellenführer wird von einer Salve getroffen, strauchelt und verliert dabei das Vektorion. Perry Rhodan wirft sich zwischen die angreifenden Roboter und Avestry-Pasik, steckt ihm schnell noch das Vektorion zu und schiebt ihn in den Transmitter, der ihn sofort abstrahlt. Doch bevor er ihm folgen kann, zerstören die Kampfroboter den Transmitter. Rhodan sitzt fest und wird von Guol Chennyr, der allmählich begreift, daß ihm der Hauptfraktor - einer derjenigen, der in seiner Galaxis den Weltenbrand auslösen würde - in die Hände gefallen ist, abgeführt.

Selthantar wird von den Elshesti zu Farintur geführt, die beim Sturz in den Abgrund aufgefangen worden war und seitdem gefangen gehalten wurde. Selthantar und sie können nun gehen und werden ein gemeinsames Leben auf einem Transposten führen.

30. Mai 2014