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ERSTAUFLAGE/739: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2743 (SB)


Michelle Stern

Der Schwarze Palast

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2743



26. Mai 1516 NGZ - Der Atopische Richter Matan Addaru Dannoer ist mit seinem Schiff, der 232-COLPCOR, unterwegs zum terranischen Mond Luna, den die Onryonen endlich entdeckt haben. Er muß sich dringend in die Wehengrube der Sganshan begeben, denn sein Gewebe zerfällt. Der Atope liegt im Sterben, sein Aktionskörper ist irreparabel beschädigt und zu alt, um sich zu regenerieren. Das, was all seinen Feinden bisher nicht gelungen war - ihn mit Projektilen, Thermostrahlen und Vektorbomben zu verletzen -, hat Jabari Gneppo, der Magier von Yo, erreicht. Er hat ihn besiegt. Zwar hatte es der Magier nicht verhindern können, als Parapotential in den Glivtor eingesogen zu werden, den der Richter nun an seine Brust preßt, doch war es ihm gelungen, wenigstens seine Kinder zu retten und dem Schiff des Atopen schwer zuzusetzen. Die 232-COLPCOR zeigt Ausfälle, da die tt-Progenitoren nur noch mangelhaft arbeiten.

Die von den Onryonen geplante Versetzung Lunas ins Helitas-System war vom Lunaren Widerstand sabotiert worden, was jedoch dazu geführt hatte, daß Luna im Einflußgebiet eines Neutronenstern-Vierecks gelandet war und unaufhaltsam zu einem der Sterne hingezogen wurde. Um dem Gravo-Abgrund zu entkommen, hatte man den Kontakt zu den Wächtern des Sternen-Gevierts gesucht und den Nanogenten-Schwarm Pazuzu in einem winzigen Raumschiff zu einem der Neutronensterne gesandt, von dem seltsame Signale empfangen worden waren. Zuvor wurde Pazuzu mit einer Mentalkopie Toufecs ausgestattet, die einen telepathischen Kontakt zu Shanda Sarmotte ermöglichte. Es war gelungen, den Wächter davon zu überzeugen, dem Mond die Flucht aus dem Gravoabgrund des Neutronenstern-Vierecks zu ermöglichen, so daß Luna nun durch den Leerraum treibt und niemand weiß, wo genau man sich befindet.

Die Zusammenarbeit zwischen Onryonen und Lunarem Widerstand war mit dem Moment beendet, da die Gefahr gebannt war. Die Onryonen geben keine Informationen preis und verheimlichen, daß während des Aufenthalts am Gravo-Abgrund in der normalen Raumzeit ein Jahr und vier Monate vergangen sind. Der Widerstand agiert wieder aus dem Untergrund heraus. Die Onryonen haben bereits einen Notruf ausgesandt, erlauben es den Lunarern aber nicht, ihrerseits einen Notruf an die LFT abzusetzen. Der Funkspruch des Lunaren Widerstands wird durch eine Störung, deren Ursprung sich im Petavius-Krater befindet, verhindert. Dort steht der Schwarze Palast, dem sich Shanda Sarmotte zuvor schon einmal genähert hatte und dabei einem unerträglichem mentalen Druck ausgesetzt wurde.

Pri Sipiera, Fionn Kemeny, Toufec und Shanda Sarmotte wollen mit Pazuzus Hilfe in den Schwarzen Palast eindringen, um die Störung auszuschalten, die einen Funkspruch an die LFT verhindert.

In Pazuzu, der durch die Aufnahme von Toufecs mentalem Abdruck und den Geschehnissen am Neutronenstern eine grundlegende Veränderung erfahren hat, erwacht ein Bewußtsein, das sich momentan auf dem Entwicklungsstand eines Teenagers befindet. War er zuvor eine Maschine mit einem Seelenfunken gewesen, ist er nun ein unausgereiftes Bewußtsein, dem überragende technische Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Toufec fühlt sich in die Rolle eines Vaters gedrängt, der es mit einem empfindsamen, aber auch starrköpfigen Abkömmling zu tun hat, dessen unberechenbares Verhalten viel Nerven und Geduld fordert, die er gerade in Gefahrensituationen nicht aufzubringen gewillt ist.

Da man ohne das technische Potential des Nanogenten-Schwarms jedoch nicht auskommt, muß man viel Mühe aufbringen, um den verunsicherten Pazuzu, der eigentlich nicht will, daß der Lunare Widerstand den Onryonen schadet, zu überreden, es dennoch zu tun.

Um gegen den mentalen Einfluß, der von dem Schwarzen Palast ausgeht, geschützt zu sein, baut Pazuzu ein Krabbenfahrzeug, das über das Mondgestein läuft und sich unbemerkt nähern kann. Seltsamerweise liegt in unmittelbarer Nähe zum Schwarzen Palast ein stillgelegtes Raumschiff der Onryonen, in dem altersschwache Onryonen in Träumen versunken sind. Pazuzu flanscht die Krabbe unbemerkt an dieses Schiff an und ermöglicht den Zugang. Durch Deflektoren verborgen, dringen die vier Widerständler zur Funkzentrale vor und können dort einen Funkspruch absetzen, in dem sie um Hilfe bitten und Informationen über alles, was sie auf Luna über die Onryonen, die Tolocesten, die Gestaltwandler und die tt-Progenitoren erfahren haben, weiterleiten. Ein LFT-Forschungsraumer empfängt diese Nachricht und nähert sich Luna, muß jedoch sofort wieder fliehen, da er in die Zielerfassung der Onryonenraumer genommen wird.

Als das Schiff des Atopischen Richters Matan Addaru Dannoer in der Nähe des Schwarzen Palastes auftaucht, befinden sich die Widerständler noch in dem Onryonenraumer und Pri Sipiera beschließt, die Gunst der Stunde zu nutzen und den angeschlagenen Raumer des Richters abzuschießen. Doch Pazuzu verweigert die Hilfe. Er will kein Leben vernichten.

Eine seltsame Verwandlung geht mit der 232-COLPCOR vor. Sie löst sich in kleine blaue Körner auf und setzt sich wieder neu zusammen. Pazuzu gelingt es, einige dieser Körner zu erbeuten. Es handelt sich dabei um hochentwickelte tt-Progenitoren, die es Pazuzu ermöglichen, für Toufec und Shanda einen Zugang zum Schwarzen Palast zu schaffen. tt-Progenitoren sind prototechnische Stammzellen, die in der Lage sind, fremde Technologie zu adaptieren und die erworbenen Informationen in Zehntelsekunden-Intervallen an alle anderen Zellen weiterzugeben, was dazu führt, daß sich die Technik in Sekundenschnelle umwandeln kann.

Im Innern des Schwarzen Palastes werden die zwei Eindringlinge einem unerträglichen mentalem Druck ausgesetzt. Obwohl Pazuzu sie schützt, hält Shanda Sarmotte es kaum aus und hat das Gefühl, in eine fremde Welt hineingezerrt zu werden. Sie hat eine Vision, in der sie durch eine riesige Kaufhalle eilt, in der gigantische Haluter herumstehen. Reginald Bull liegt am Boden und ruft nach ihr. Wo sein Zellaktivator sein sollte, ist nur ein schwarzes Loch. Die Schwärze frißt ihn immer weiter auf und verschlingt ihn letztlich, ohne daß Shanda ihm helfen kann. Seine letzten Worte sind: "Mit der Ordo bin ich noch lange nicht fertig. Irgendjemand muß sich ja um diese Sauerei kümmern."

Toufec ist in seinem eigenen Alptraum gefangen. Er will mit seinem Bruder Asin in der Wüste eine Karavane ausrauben, stößt aber auf monströse Gestalten. Eine Richterin Dannoer sagt ihm, wenn er sie weiter aufhält, wird sie ihn fressen. Erneut muß er erleben, wie sein Bruder getötet wird - diesmal durch die Richterin.

Pazuzu holt beide wieder in die Wirklichkeit zurück und führt sie in einen Dom aus Technogeflecht. Eine seiner Sonden hat inzwischen den Richter lokalisiert. Am Grund einer Art von Amphitheater liegt eine rotierende, schwarz-glänzende Scheibe - umgeben von Stelzen, auf denen gefiederte Geschöpfe kauern. Diese Wesen sind die Sganshan, die den Richter in die Wehengrube führen. Er muß jedoch den Glivtor abgeben, was zur Folge hat, daß er tot zusammenbricht.

Shanda, die das Geschehen aus dem Verborgenen heraus beobachtet, kann in den Geist dieser Wesen eindringen und spürt, daß sie wissen, daß Eindringlinge da sind und sie beobachten, worüber sie mental die Nase rümpfen. Sie erfährt, daß die Wehengrube nun aktiviert und ein neues Agentum gebildet wird.

Einer der Sganshan springt mit dem Glivtor über die schwarze Scheibe und rammt ihn genau in die Mitte, wo er sich zu drehen beginnt. Shanda murmelt die Worte: "Es endet und beginnt. Jeder Atope ist einzigartig." Während nun im Knauf des Glivtors ständig wechselnde Gesichter und Geschehnisse zu sehen sind, wenden sich die Sganshan dem aufgebahrten Körper des Richters zu und schlitzen ihn auf. Rot-blaue Flüssigkeit tritt aus, die sich in Kugeln sammelt. Schichtweise wird der Atope gehäutet und die Häute, die ein Eigenleben besitzen und zu entkommen versuchen, sorgsam in Gestelle verfrachtet. Shanda erkennt die Ähnlichkeit zu dem Balg, den Perry Rhodan mit Hilfe des Lunaren Widerstands gestohlen und mitgenommen hat. Einer der Bälge legt sich sogar als Schlinge um den Hals eines Sganshan und würgt ihn. Das geflügelte Wesen vermeidet es, sich den Peiniger vom Hals zu reißen, um ihn nicht zu beschädigen.

Toufec will den Vorgang sabotieren, doch Pazuzu weigert sich. Die tt-Progenitoren, die er von Matan Addaru Dannoers Schiff aufgenommen hat, wollen das nicht. Pazuzu argumentiert, daß hier ein einzigartiges Leben entsteht, das er nicht beeinträchtigen will. Nach der Haut sind die Muskelschichten des Atopen dran. Die Organe werden in vasenförmige Gefäße gelegt.

Plötzlich taucht über der rotierenden Scheibe ein neuer Matan Addaru Dannoer auf, greift sich den Glivtor und verläßt die Scheibe. Er scheint gestärkt zu sein und nennt sich nun Matan Addaru Jabari, nach dem letzten Parapotential, das er aufgenommen hat.

Der Richter wird auf die beiden Eindringlinge aufmerksam, obwohl sie sich hinter Deflektorfeldern verborgen halten. Ihre Entdeckung ist auf die tt-Progenitoren in Pazuzu zurückzuführen, die mit dem Schiff des Atopischen Richters interagieren. Toufec und Shanda fliehen, so schnell sie können.

Matan Addaru Jabari wird Pazuzu nun überall auf Luna aufspüren können, womit der Nanogenten-Schwarm für den Lunaren Widerstand zur Gefahr wird. Er kann die tt-Progenitoren auch nicht mehr ausscheiden, da sie sich längst mit seiner Technik verbunden haben. Im Schwarzen Palast werden schon tt-Progenitoren darauf geeicht, Pazuzu zu verfolgen. Über die tt-Progenitoren kann der Richter ihn zwingen, sich ihm zu stellen. Pazuzus Bewußtsein gerät in Panik. Toufec weiß nicht, wie er ihm helfen soll. Shanda versucht telepathisch mit ihm Kontakt aufzunehmen und entdeckt, daß Pazuzu schon zum Verräter geworden ist, der sie mit der Krabbe in eine Falle führen wird, in der Technowürmer auf sie warten. Die Technowürmer dringen in die Krabbe ein und attackieren die Insassen, die zum Glück ihre SERUNs angelegt haben, die ihnen Schutz bieten. Doch in der größten Not wächst Pazuzu über sich hinaus und zwingt den tt-Progenitoren seinen Willen auf. Dennoch holen die Verfolger auf.

Eigentlich müßten sich Toufec und Shanda schleunigst von Pazuzu absetzen, doch sie wollen ihn nicht allein lassen. Es ist unausweichlich, daß sie mit ihm vom Mond fliehen. Das können sie nur in einem transitionsfähigen Raumschiff. Pazuzu ist in der Lage, ein kleines Raumschiff aus sich selbst heraus zu formen. Allerdings braucht er dazu drei Stunden. Die Widerständler fliehen mit der Krabbe, die sich noch während der Flucht umformt. Pri Sapiera und Fionn Kemeny setzen sich ab, um zum Lunaren Widerstand zurückzukehren. Toufec und Shanda Sarmotte schaffen es gerade noch, mit Pazuzu in seinem Raumschiff, das sie THOERIS nennen, vom Mond zu fliehen und in Transition zu gehen. Mitten im Leerraum fallen sie in den Normalraum zurück und beratschlagen, wohin sie sich wenden sollen. Nirgendwo sonst kann Pazuzu geholfen werden, als an jenem Ort, von dem Toufec und Pazuzu stammen - der Stadt Aures. Doch um dort hinzugelangen, ist es ein langer Weg.

18. März 2014