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ERSTAUFLAGE/713: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2717 (SB)


Susan Schwartz

Vothantar Zhy

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2717



Die beiden Jaj Gemian Ocary und Vloster Shyog sind im Arkon-System unterwegs, um für das Atopische Tribunal einen besonderen Auftrag auszuführen. Getrennt voneinander werden sie jeweils eine Person similieren und danach keinen Kontakt mehr zueinander aufnehmen, weil nur so jede Gefahr für den Auftrag minimiert werden kann. Selbst wenn sie sich dann in similierter Gestalt begegnen, werden sie sich gegenseitig nicht zu erkennen geben. Ihre Zielpersonen, die sie über Wochen hinweg genau beobachtet und studiert haben, erleiden einen schnellen Tod und die Leichen werden restlos entsorgt, so daß sie nicht wieder auftauchen.

24. August 1514 NGZ - Der arkonidische Vizeimperator Tormanac da Hozarius, ein enger Vertrauter Bostichs, gehört keinem Geheimdienst und auch sonst keiner Organisation an, weswegen er für das Umfeld des Imperators schwer einzuschätzen ist. Als Bostich vor 14 Jahren Vorsitzender des Neuen Galaktikums wurde, übertrug er Tormanac die Verantwortung für das Kristallimperium, weil ihn die Aufgaben des Galaktikums zu sehr in Anspruch nehmen. Faktisch regiert Tormanac seitdem das Kristallimperium und befehligt die Raumflotte - und das, obwohl er keinen Extrasinn besitzt, der sich bei ihm, trotz mehrmaliger Versuche, nicht hat aktivieren lassen. Die damals durchgeführten Aktivierungsversuche haben, wie sich nun herausstellt, schwerwiegende gesundheitliche Folgen für ihn. Dafür, daß er erst 130 Jahre alt ist, schreitet sein körperlicher Verfall ungewöhnlich schnell voran. Außerdem hat er von Zeit zu Zeit immer wieder geistige Aussetzer, die er vor seiner Umwelt verbirgt. Die Anfälle, bei denen ihm irgendetwas einfach das Bewußtsein ausknipst, werden immer häufiger. Ghlesduul, Tormanacs ehemaliger Leibwächter und einziger Vertrauter, der ihm einst den Extrasinn ersetzte, weil er ihm immer beratend zur Seite stand, ist nun schon seit 18 Jahren tot und liegt konserviert in einer Kryo-Gruft. Tormanac besucht ihn regelmäßig und erzählt ihm seine Sorgen.

Da tauchen plötzlich 80.000 Onryonenschiffe im Arkon-System auf. Tormanac aktiviert sofort den Kristallschirm, der das gesamte System mit einem undurchdringlichen Schutz umgibt und verhängt das Kriegsrecht. Die Halbraumtunnelverbindungen der MOTRANS-Plattformen um Arkon herum werden ebenfalls abgeschaltet. Seine Flotte will er aber vorerst nicht gegen die Onryonen einsetzen, deren Oberbefehlshaber das Arkonsystem im Namen des Atopischen Tribunals für linear blockiert erklärt. Der Onryone verlangt, daß der Kristallschirm sofort abgeschaltet wird, er freien Zugang zu dem System und Landeerlaubnis für Arkon-5 erhält und der Fraktor Bostich ausgeliefert wird, was Tormanac rundheraus ablehnt und seinerseits den sofortigen Rückzug der onryonischen Kriegsschiffe fordert.

Da Tormanac auf die Forderungen nicht eingeht, wendet sich der Kommandant der onryonischen Flotte an das Volk Arkons und stellt einen Zellaktivator in Aussicht für denjenigen, der Imperator Bostich ausliefert.

Zur selben Zeit trifft sich in Quinto-Center Lordadmiral Monkey mit Ronald Tekener, der ein aus seinem eigenen Gewebe gezüchtetes neues Herz erhalten hat und körperlich wiederhergestellt ist. Doch der desaströse Einsatz auf ITHAFOR-5 nagt noch immer an Tekeners Psyche, denn nie zuvor war ihm seine Sterblichkeit so bewußt geworden. Er hatte seine Aufgabe, dafür zu sorgen, daß die Onryonen von den Tefrodern angegriffen werden, bewältigt und der Techno-Mond ist am 9. August aus dem Solsystem verschwunden und soll am 1. September im Helitas-System im Herzen des Neuen Tamaniums der Tefroder wieder auftauchen.

Monkey und Tekener bekommen Besuch von einer hohen Agentin des arkonidischen Geheimdienstes, die sich im Auftrag von Bostich an die USO wendet. Sie verlangt von Monkey, daß er den persönlichen Schutz des Imperators übernimmt, was dieser jedoch ablehnt, da er als Leiter der USO und Organisator aller laufenden Aktionen keinen Leibwächterjob übernehmen kann. Er schlägt Tekener für diese Aufgabe vor, der damit einverstanden ist.

Yscrou da Scadgasd, die Kommandantin der Kristallschirm-Leitstelle, einer Hochsicherheitsfestung, tausend Meter unterhalb der Oberfläche von Arkon III gelegen, angesiedelt in einer hundert Meter durchmessenden Tiefbunkerkugel, hat ein Problem. Jemand hat kurz vor und kurz nach der onryonischen Invasion versucht, in die Schaltzentrale einzudringen. Thala da Jorriskaugen, ein Besatzungsmitglied der Leitstelle, meldet, daß ihr Freund und Kollege Temmer da Oposchol sich anders verhält als sonst und zu bestimmten Zeiten weder in seinem Quartier und sogar auch während des Dienstes einfach nicht erreichbar ist. Temmer wirke in solchen Phasen desorientiert und scheine sich auch nicht mehr daran zu erinnern, daß er überhaupt eine Freundin hat. Yscrou vermutet, daß sich ein Gestaltwandler des Atopischen Tribunals eingeschlichen hat. Die Tatsache, daß die Onryonen-Schiffe nicht so nah bei Arkon materialisierten, daß sie im Innern des Kristallschirms gewesen wären, als er aktiviert wurde, läßt Yscrou da Scadgasd vermuten, daß die Onryonen gar keine Invasion anstreben und nur die Aktivierung des Kristallschirms provozieren wollten, um einem eingeschleusten Gestaltwandler die Möglichkeit zu bieten, ihn unter Kontrolle zu bringen.

Temmer da Oposchol ist unauffindbar, taucht dann aber wieder auf und tut so, als wäre er orientierungslos und bedürfe Hilfe. Als man sich ihm nähert, löst er allerdings mehrere Detonationen aus, die die Kommandantin in die Enge treiben. Er will sie zwingen, ihm Zugang zu den Projektorstationen und den Schleusenschiffen zu verschaffen. Doch das beherzte Einschreiten Thala da Jorriskauges, die sicher ist, daß ihr Freund tot ist und sie einen Gestaltwandler vor sich hat, kann den Jaj kurzzeitig aufhalten und verschafft ihr und der Kommandantin die Möglichkeit, in die Zentrale zu fliehen. Der Ansturm des Jaj auf die Zentrale wird von eintreffenden Sicherheitsleuten beendet, die mit voller Stärke auf den Similierten feuern, bis der blutüberströmt liegen bleibt. Als er dann ein letztes Mal den Kopf hebt und in die Überwachungskamera grinst, begreift Yscrou da Scadgasd, daß sie einen großen Fehler begangen hat. Tatsächlich ist das Vorgehen des Jajs genau so geplant gewesen, wie es sich ereignet hat. Sein Tod setzt Signale frei, die eine Reihe von Kettenreaktionen auslösen. Gewaltige Explosionen zerstören den gesamten Komplex. Der Schacht, über den die Arkoniden zur Oberfläche hätten gelangen können, wird unpassierbar. Tausende von Mitarbeiter sind eingeschlossen und dem Tod geweiht. Nur die Kommandantin, Thala da Jorriskaugen und eine Handvoll Mitarbeiter erreichen einen Käfigtransmitter, mit dem sie nach Vothantar Zhy gelangen können, einer streng geheimen Einrichtung, von der nur Yscrou da Scadgasds engste Mitarbeiter und der Stab des Imperators Kenntnis haben. Vothantar Zhy ist die eigentliche Schaltstation des Kristallschirms, die Überrangfunktion über die Leitstelle hat. Somit bleibt der Kristallschirm trotz der Vernichtung der Leitstelle aktiv. Nur insgesamt 15 Personen gelingt es, dem Inferno des unterirdischen Komplexes zu entfliehen. Doch die Kommandantin hat das Gefühl, mit dem Transmittersprung nach Vothantar Zhy einen schweren Fehler zu begehen.

Die Onryonen bombardieren stundenlang den Kristallschirm mit Materie- und Antimateriebomben, erreichen damit außer einem leuchtenden Spektakel jedoch nichts. Der Schirm hält dem Beschuß problemlos stand. Außerhalb des Kristallschirms stationierte arkonidische Einheiten werden dagegen von den Onryonen nicht beachtet, solange sie sich auf Distanz halten und nicht in den Linearraum eintauchen. Es ist offensichtlich, daß die Onryonen den Arkoniden nicht wirklich schaden wollen. Sie wollen nur demonstrieren, über welch beachtliches Arsenal sie verfügen. Sie tun so, als wären sie die Guten, die für Gerechtigkeit eintreten und wollen die Bevölkerung glauben machen, in ihrem Sinne zu handeln, die Zügel aber auch genau so gut anziehen zu können, wenn nicht gehorcht wird.

In der Nähe von M13, dem Kugelsternhaufen, in dem sich Arkon befindet, trifft sich Ronald Tekener mit Bostich und wechselt auf dessen imposantes neues Schiff, einer gewaltigen Doppelkelch-Konstruktion, die durch die Anordnung der beiden Hälften der SOL ähnelt. Bostich hat insgeheim darauf spekuliert, daß Monkey ablehnen und Tekener mit seinem Schutz beauftragen würde. Daß er sich an einen Nichtarkoniden und Zellaktivatorträger gewandt hat, zeigt, daß er seinem eigenen Volk nicht mehr traut, da die Auslobung eines Zellaktivators jede Loyalität untergraben kann. Gemeinsam nähern sie sich dem belagerten Arkon-System und beobachten die Bombardierung des Kristallschirms.

Da taucht ein gewaltiges Schiff auf und hält direkt auf den Kristallschirm zu - an Bord der atopische Richter Chuv, der umgehenden Einlaß in das Arkon-System verlangt, um dort weitere Verhandlungen zu führen. Tormanac lehnt jedoch ab, verkündet, das Kristallimperium befände sich im Krieg mit dem Atopischen Tribunal und fordert den Abzug aller Truppen. Ohnehin könne es Verhandlungen nur auf neutralem Boden geben. Richter Chuv klärt ihn darüber auf, daß das Atopische Tribunal sich keineswegs im Kriegszustand mit dem Kristallimperium befände, noch mit einem anderen Sternenstaat der Milchstraße. Das Tribunal fälle Urteile, sorge für Gerechtigkeit und führe die Atopische Ordo ein, um nachhaltigen Frieden zu stiften.

Bostich und Tekener beobachten aus der Ferne, wie das Schiff des Atopischen Richters immer weiter auf den Kristallschirm zufliegt. Bei Berührung würde der parareale Resonanzaustausch einsetzen. Was auch immer in den Schirm eindringt, sei es nun Energie oder Materie, wird durch die Grenzschicht in eine Pararealität geleitet und so ohne Umkehrmöglichkeit aus dem Standarduniversum entfernt. Und tatsächlich verschwindet das Schiff des Richters von einem Moment auf den anderen. Doch merkwürdigerweise formieren sich alle onryonischen Schiff um den Eintauchpunkt herum, wo das Schiff verschwunden ist, und Bostich und Tekener entdecken, daß sich dort ein Tunnel abzeichnet.

Richter Chuv wußte sehr genau, was er tat, war auf den Kristallschirm vorbereitet und kennt dessen Eigenschaften. Die Piloten des Schiffes, fünf Geniferen, die mit dem Hauptrechner des Schiffes verbunden sind, sind in der Lage, das Schiff durch den Schirm und durch die Pararealitäten hindurch zu manövrieren. Sie schaffen einen Tunnel, durch den die außerhalb wartenden Onryonenschiffe durch den Kristallschirm hindurchfliegen sollen. Normalerweise würde die immense Strahlung der Pararealitäten das Bewußtsein organischer Wesen beeinflußen und zu Desorientierung und sogar Lähmung führen. Aber auch jegliche Technik, von der einfachsten Schaltung bis in den hyperphysikalischen Bereich hinein, würde zusammenbrechen. Es käme zu Fehlfunktionen bis hin zum Totalausfall. Das Schiff des Richters zeigt sich davon jedoch völlig unbeeindruckt. Die Geniferen mit ihren besonderen Sinnen und der Verbindung zum Hauptrechner sind gegen die Auswirkungen der Strahlung gefeit und steuern das Schiff zielsicher innerhalb des Tunnels durch das verwirrende, chaotische, sich ständig neu verknüpfende Geflecht. Die onryonischen Schiffe folgen dem Flaggschiff und tauchen in den stabilen Tunnel ein, der ihnen den Durchbruch ins Innere des Arkonsystems ermöglicht, woraufhin Bostich sofort den Angriff auf diese Schiffe befiehlt.

15. September 2013