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ERSTAUFLAGE/611: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2615 (SB)


Todesjagd auf Rhodan

Markus Heitz

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2615


Die aus dem Xylthen-Flaggschiff RADONJU gelungene Flucht Perry Rhodans und des einem mannsgroßen Tintenfisch ähnelnden, vierarmigen Wasserstoffatmers Navigator Quistus endet abrupt, als der Antrieb ihres gestohlenen Dingi-Beiboots ausfällt und sie auf einen Planeten zustürzen. Angezogen von der Schwerkraft des heißen Gasriesen, prallen sie im spitzen Winkel auf die Oberfläche auf und werden infolge der funktionsuntüchtigen Prallfeldgeneratoren und Antigravs in der Zentrale herumgeschleudert. Die eiförmige Umweltkapsel, die Quistus vor dem für ihn giftigen Sauerstoff schützt, zerbricht beim Aufschlag. Doch in der 123 Grad Celsius heißen, aus verschiedenen Gasen zusammengesetzten, staubtrüben Wasserstoffatmosphäre, die der auf seinem Heimatplaneten Iothon ähnelt, kann der Navigator ohne Schutzausrüstung in dem gesunden, wenn auch für ihn ein wenig kühlen Gasgemisch endlich wieder so richtig durchatmen.

Doch dann kommt der Schock, als der Oktopodenähnliche registriert, daß eine peinverursachende, unterarmlange Scherbe in seinem einen Meter großen Kopf steckt. Rhodan, der dank seines ihn mit Sauerstoff versorgenden SERUNS und des darübergezogenen Anzugs der Universen nur leichte Blessuren davongetragen hat, zieht den großen Splitter heraus. Die Schmerzen ebben langsam ab, allerdings fühlt der Navigator seine Parakräfte eingeengt. Für seine gewohnte, schwebende Fortbewegung muß es reichen. Quistus kann sogar Rhodan, der eine Metallstange mitnimmt, auf einem seiner zweifingrigen Tentakel telekinetisch tragen, als sie von dem zu Bruch gegangenen Kleinraumer davonlevitieren und möglichst weit weg im diffusen Rußnebel nach einem Versteck suchen.

Protektor Kaowen, Kommandant der RADONJU, der kurz nach der Flucht seiner beiden Gefangenen die Verfolgung aufnimmt, beobachtet das Geschehen von seiner Privatjacht ONTAION aus. Deren dreifach isolierte Elektronik schützt vor dem speziellen Störfeld des staubverhüllten Gasplaneten, auf den die Flüchtigen soeben zustürzen. Der über zwei Meter große, muskulöse Führer der QIN SHI-Garde fliegt hinterher und kann sein Schiff, das beim Eintritt in die Gasatmosphäre von umherfliegenden Riesenkugeln hart gerammt wird, sicher landen.

Als hätte der Führer der QIN SHI-Garde im voraus Kenntnis davon gehabt, wohin ihn die Verfolgung führen wird, ist seine Ausrüstung für die Landung und den Aufenthalt speziell auf diesem Gasriesen zugeschnitten. Auf Strahlenwaffen und sonstige hochtechnische Ausstattung verzichtet der Kommandant wegen der von diesem Planeten ausgehenden Störstrahlung und verläßt sich lieber auf sein aus zwei Klingen bestehendes Schwert, zwei Dolche und seinen Schutzanzug.

Kaowen ortet in den ständigen, stark die Sicht behindernden Rußschwaden das abgestürzte Beibootwrack. Er stellt sich auf seinen mit Uralttechnik angetriebenen Antigravslider, einem extrabreiten terranischen Surfbrett ähnlich, und fliegt die Absturzstelle an, findet aber die beiden Passagiere nicht mehr vor. Ein Peilsendersignal verrät die Position der Flüchtenden. Der Jäger nimmt die Verfolgung seines Wildes auf.

Knapp über der Oberfläche der karggrauen Mondlandschaft schwebend entfernt sich Quistus, seinen Fluchtpartner auf einem der vier Tentakel tragend, weiter vom Wrack. Endlich reagiert Rhodans Universen-Anzug auf sein Bemühen und informiert seinen Träger, wo sie eine Höhle finden, die ihnen Unterschlupf verspricht. Auf dem Weg dahin werden sie von noch dichteren, grünlichen Gasschwaden eingehüllt, die sich erst auflösen, als ein grüner Pulverbelag hartnäckig auf dem Anzug der Universen kleben bleibt, eine Pulvermasse, in der Rhodan eine ihnen freundlich gesinnte Schwarmintelligenz vermutet.

Unvermittelt läßt Quistus den Terraner fallen und taucht freudig in einen mit quecksilberartiger, ultraheißer Metallbrühe gefüllten Tümpel, dessen für seine schmerzende Kopfwunde wie Balsam wirkenden Nährstoffe er über die Haut aufnimmt. Erfrischt steigt er aus dem Bad, läßt den Terraner wieder auf einen Tentakel aufsitzen und schwebt mit ihm zu den Höhlen.

Kaowen fällt vom Slider, als unter ihm aus einer Erdspalte eine Gasexplosion austritt, die ihn erst nach oben schleudert und dann ins klaffende Erdreich stürzen läßt. Der Jäger überlebt nur mit viel Glück, doch muß er nun die Verfolgung durch die lebensfeindliche Umgebung ohne seinen defekten Stehgleiter zu Fuß fortsetzen.

In einer der Höhlen angekommen, kann Rhodan die entzündete Wunde seines inzwischen bewegungseingeschränkten Fluchtpartners behandeln. Mit Hilfe eines hohlen Steins schöpft der Unsterbliche sehr vorsichtig aus einem glühendheißen Rinnsal eine quecksilberartige Flüssigkeit, die er auf Quistus' Wunde träufelt. Rhodan selbst würde umkommen, sollte auch nur ein Tropfen seinen SERUN treffen und ein Loch hineinbrennen. Nach dieser Behandlung fühlt der Navigator eine wohltuende Wärme und kann bald seine Tentakel wieder besser bewegen.

Nach einem längeren Fußmarsch erreicht der Xylthe die Höhle, in der sich sein Jagdwild versteckt. Sich überlegen wähnend hackt Kaowen mit dem Schwert auf den Terraner ein. Der pariert die Angriffe mit seiner Metallstange, gerät jedoch allmählich in Bedrängnis. Quistus läßt telekinetisch einen Teil der Höhlendecke auf den Protektor fallen, was diesen aber nicht stoppen kann. Nun schleudert der Navigator kleine, im glühenden Rinnsal aufgeheizte Steinbrocken auf den Gegner. Der kann zwar durch schnelles Ausweichen verhindern, daß sein Schutzanzug getroffen wird, doch muß er die beiden zunächst einmal entkommen lassen.

Auf ihrer Flucht schwebt Quistus mit Rhodan mehrere hundert Meter in die Höhe, der Anzug der Universen lotst sie durch die Staubschwaden hindurch bis in eine der umherfliegenden, etwa 500 Meter durchmessenden Hohlkugeln, in der sie Unterschlupf finden. Der Terraner entdeckt, daß im Körper des Iothonen ein Peilsender versteckt ist, den er jedoch nicht zu entfernen vermag.

Sie befinden sich in einem Kokon der Schwarmintelligenz, die mit Rhodan telepathisch Verbindung aufnimmt und ihn fragt, ob er sie von einem Fremdkörper, der eine auch für Quistus peinigende Störstrahlung aussendet, befreien könnte. Als der Terraner die Strahlungsursache ausschaltet, sieht er vor sich ein Transitparkett, das Quistus aus der Hohlkugel-Sphäre heraussteuern kann. Sie fliegen mit dem Parkett, dessen Funktion der eines Tranferkamins ähnelt, zur Oberfläche des Planeten herab und weiter in eine tief unter die Erdkruste liegende Höhle. Dort wollen sie auf Kaowen warten. Sie wissen, daß der Jäger allein ist, da es sich bei dem Portal, zu dem seine Beute ihn unfreiwillig führen soll, um das Geheimnis des Protektors handelt.

Rhodan wird klar, daß ihre Flucht sowie ihr Absturz auf den Gasriesen vom Kommandeur geplant und erfolgreich inszeniert wurde, damit Quistus dieses infolge der Störstrahlung vor Entdeckung geschützte, verschollene Meisterwerk der Technik aufspürt. Denn Kaowen hat die Fähigkeit des Tintenfischähnlichen, die Strahlungsquelle lokalisieren zu können, eingeplant. Damit Rhodan und der Iothon eine Chance gegen ihren Jäger haben, ist es notwendig, daß der Terraner seinem Begleiter den Tentakel, in dem sich der Sender befindet, amputiert.

Wie erwartet spürt der Protektor sie in der Höhle auf. Er setzt nun alles daran, die Flüchtigen, die um sein Geheimnis wissen, zu eliminieren. Doch diesmal muß er feststellen, daß Rhodan, dessen SERUN-Funktionen nicht mehr von der Störstrahlung beeinträchtigt sind, seinen Schwertschlägen wesentlich gewandter ausweichen kann. Die beiden stechen und hauen erbarmungslos aufeinander ein. Im Verlauf des Kampfes stürzt der Kommandeur in seinen eigenen Dolch, dessen Spitze durch die beschädigten Teile des Xylthen-Kampfanzuges tief in seinen Rücken eindringt. Eine schmerzhafte, schwere Verletzung, normalerweise bei rechtzeitiger Behandlung nicht zwingend tödlich. Doch in seinen nun beschädigten Anzug dringt unaufhaltsam die heißgiftige Gasatmosphäre ein. Der Riß erweist sich als zu groß für die Reparaturflüssigkeit. Der Terraner flüstert dem am Boden liegenden Schwerverletzten noch etwas zu, was dieser nicht versteht, dann lassen sich Rhodan und Quistus, der seinen abgeschnittenen Arm mitnimmt, im Transitparkett zu einem vom Navigator programmierten Ziel abstrahlen.

Auf allen Vieren kraucht Kaowen zum Portal, um ihnen zu folgen. Kurz bevor er das rettende Parkett erreicht, geht ihm auf, was sein terranischer Widersacher ihm zum Abschied zuflüsterte: Selbstzerstörungssequenz. Sein Schock wird vom Haß auf seine entkommene Beute überlagert, als sein Leben mit dem Explosionsblitz endet.

4. Oktober 2011