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ERSTAUFLAGE/607: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2611 (SB)


Gegen den Irrsinn

Marc A. Herren

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2611


Die Herzogin der Harmonie wünscht den Tod von Alaska Saedelaere, unter dessen schäbiger Maske die Strahlen des Wahnsinns und des Todes hervorgleißen. In der Nicht-Natur der Anomalie hat die Physik des Standarduniversums keinerlei Gültigkeit, und so geschieht das Unmögliche: Das Kosmokratenbeiboot ROTOR-G wird durch die aus dem Raumschiffpalast abgefeuerten Strukturbomben völlig zerstört.

Der terranische Maskenträger, der Zwergandroide Eroin Blitzer und das den Tod seines Künstlerfreundes betrauernde Firibirim können mit einer Rettungskapsel aus der wrackgeschossenen ROTOR-G entkommen und unerkannt in den Verwaltungspalast eindringen. Ihr heimliches Tun gilt dem genialen Konstrukteur Sholoubwa, nur er kennt den Aufenthaltsort der von ihnen dringend gesuchten Kosmokratenbeauftragten Samburi Yura.

Palast der Harmonie: Der zum Chef der Palast-Sicherheitsabteilung ernannte Gardeleutnant Pridon hat sich von seinem Herzstillstand erholt. Er ahnt, daß der gefährlich strahlende Fremde mit der geflickten Maske noch lebt und, sollte er zu den Entführern gehören oder gar ein Dämon sein, zusammen mit diesem Zwerg, der sein Gesicht nicht verdeckt, in den Palast zurückkehren wird. Angesichts dieser Gefahr wird der junge weibliche Leutnant Saarema Karrde mit der intensiven Suche nach den zwei Fremden betraut.

Die Offizierin mit der glitzernd gelbgoldenen Spiralmustermaske führt einen der Trupps selbst an. In Sektor sieben werden sie von grauenhaften Halluzinationen heimgesucht. Als auch noch zwei Wesen, das eine ein Großer mit billiger Plastikmaske, das andere ein Zwerg mit nacktem, verschrumpelten Gesicht, auf sie zustapfen, kann die von kalter Angst gepackte Saarema noch über Funk stammeln, daß sie auf die beiden Gesuchten, die Irrsinn und Tod verbreiten, gestoßen sind. Dann bricht die Truppführerin bewußtlos zusammen.

Alaska Saedelaere, um dessen Hals das schwarze Firibirim seinen Schwanz wie einen warmen Schal geschlungen hat, vertraut auf dessen SERUN und auf seinen Beibootkommandanten Blitzer, daß er mit den seiner Uniformtaschen entnommenen beerengroßen Kugeln den von Prallfeldern versperrten Weg freibombt. Sie stoßen auf psychisch gestörte Soldaten, die orientierungslos um sich schießen, bevor sie zu Boden fallen. Als wirklich gefährliche Gegner erweisen sich dagegen die Kampfroboter, doch der Zwergandroide kann sich ihrer mit Kosmokratenwaffen erwehren. Um nicht alle angreifenden Roboter vernichten zu müssen, befiehlt Saedelaere den Rückzug.

Der zum Rapport in den Prunksaal zitierte Gardeleutnant Pridon muß den Ärger seiner Gebieterin, deren Maskenfarbspiel aufgewühlte Emotionen verrät, über sich ergehen lassen, als auf den dreidimensionalen Monitoren beunruhigende Fakten eingeblendet werden: Die beiden eingedrungenen Delinquenten haben allein durch die Ausstrahlung von Saedelaeres Cappinfragment bereits 34 Herzstillstände verursacht, davon sechs tödlich, dazu kommen viele weitere, von Medo-Robots behandelte Notfallpatienten. Von Pridons Einwand, die beiden Eindringlinge schonen das Leben, wo es geht, will die Herrscherin nichts wissen. Sie ignoriert die über Funk mehrfach eingehenden Kontaktversuche des Billigmaskenträgers und befiehlt ihrem Gardeleutnant den Angriff auf diese zwei Subjekte mit allen zur Verfügung stehenden Robotern.

Der gesuchte Sholoubwa trifft, nachdem er seine biologischen Komponenten, die durch die Strahlung des Cappinfragments bei ihrer ersten Begegnung Schaden davongetragen haben, abgekoppelt hat, auf Alaska Saedelaere, um zwischen ihm und Pridon zu vermitteln. Der Gardeleutnant handelt gegen den Befehl seiner Herzogin, denn er glaubt, nur der Terraner vermag den in der Anomalie hilflos treibenden Raumschiffpalast in das Standarduniversum zurückbringen, da Saedelaeres strahlendes Gesichtsfragment einen Bereich der Ordnung in der abartigen Strangeness der Todeszone erzeugt. Ein furchtbares Dilemma, denn eine Rettung durch den Fremden hat einen hohen Preis. Viele Escalianer werden die lebensgefährlichen, wahnsinnig machenden Strahlen nicht schadlos überstehen, manche würden gar sterben. Doch der Verbleib in der Anomalie bedeutet auf lange Sicht für alle den Tod.

Die Zeit drängt, denn infolge der unter Alaskas Maske hervorzüngelnden Fragmentstrahlung kollabieren mehr und mehr Palastbewohner. Die an die achtbeinige Metallgestalt gestellten dringenden Fragen des Terraners bleiben vorerst unbeantwortet, da Sholoubwa sich sofort der Aufgabe zuwendet, auf alle noch funktionierenden Computerdateien des Raumschiffpalasts zuzugreifen.

LEUCHTKRAFT: Je tiefer die Kosmokratenwalze gegen den Willen des Bordcomputers DAN in die Anomalie vordringt, desto zerstörerischer wirken die hyperphysikalischen Entartungen. Stürme und Erdbeben im Inneren des Schiffs lassen Kunst- und Protowesen zwischen herabfallenden Trümmern um ihr Leben rennen, Felsstücke brechen aus berghohen Kavernenwänden heraus, im Boden klaffen Spalten auf.

In der Zentrale sieht sich der Zwergandroide Fallun Vierauf, der derzeitige Kommandant der LEUCHTKRAFT, angesichts der steigenden Zahl der Schadensmeldungen der Wut von Gorn Myrek und dessen Androidenmannschaft ausgesetzt. Diese neue Mannschaft hat der Bordcomputer DAN aus dem Tiefschlaf erweckt, um Vierauf seines Kommandos zu entheben. Doch Blitzers Stellvertreter akzeptiert die Absetzung nicht und droht DAN damit, die Zündung der im Schiff lagernden Nekrophore, einer Superbombe, einzuleiten, sollten sie nicht in die Anomalie einfliegen, um Saedelaere und Blitzer zu suchen. Nur sein Offizierskollege N'tur Lind steht ihm bei.

Raumschiffpalast: Als das von Alaska gesteuerte Escalianerschiff langsam Fahrt aufnimmt und die vom Cappinfragment erzeugte Bugwelle durch die Anomalie pflügt, beginnt für die Escalianer der Wahnsinn. Irrwische und Monster quälen die der Realität Entrückten. Die Anzahl der Maskenträger mit Herzstillständen steigt an.

LEUCHTKRAFT: Die unvorstellbaren Gewalten der Anomalie wirken auf die Kosmokratenwalze ein. Dem Schiff droht die völlige Zerstörung. Blitzer und N'tur Lind versuchen, sich der handgreiflichen Aggressionen der neu erweckten Zwergandroidenmannschaft zu erwehren. Es stellt sich heraus, daß nicht nur Vierauf und Blitzer andere Interessen verfolgen als Bordrechner DAN, sondern dies auch bei der spurlos verschwundenen Samburi Yura der Fall gewesen sein muß, die gewiß etwas mit der vor DAN versteckten Nekrophore geplant hatte.

Verwaltungspalast: Plötzlich verschwindet die von der Zerstörung bedrohte LEUCHTKRAFT aus der Ortung. Blitzer bleibt keine Zeit zur intensiven Suche, da in den Korridoren und Räumen des Palast das Chaos herrscht. Die Zahl der wahnsinnig gewordenen Escalianer steigt weiter an, als der Palast sich der Grenze zum Standarduniversum nähert. Der Gardeleutnant sieht während seiner Versuche, sein Vertrauen zu Saedelaere gegenüber der Herzogin zu rechtfertigen, auf deren Stirn Feuerirrwische tanzen. Der Beschützer der Herzogin kann nun nicht mehr verstehen, warum er in Alaska all sein Vertrauen setzte. Er will den gefährlichen Fremden nun umbringen. Pridon greift, um an den Terraner heranzukommen, zu einer Verzweiflungstat. Er schnallt sich auf dem spinnenhaften Roboter fest, der infolge nicht gänzlich ausgeschalteter Biokomponenten Denkschwierigkeiten hat, klebt außerdem seine Hände an seinen Thermostrahler und reitet auf Sholoubwa bis in die Zentrale. Pridon feuert auf Alaska, während gleichzeitig das Firibirim todesmutig das Handgelenk des Schützen nach unten drückt. Der Thermoschuß trifft den Gardeleutnant in die linke Körperhälfte, die verflüssigt und mit Metallteilen des Spinnenroboters zu einer Masse verklebt.

Endlich liegt der pervertierte Raum der Anomalie hinter ihnen. Die Strahlung des Cappinfragments verliert sofort ihre schädigende Wirkung, und die überlebenden Escalianer erholen sich zusehends. Während der Verwaltungspalast Kurs auf das Reich der Harmonie nimmt, wird der Fremde mit der irrlichternen Billigmaske vor die Herzogin geführt, die ihm Dankbarkeit und Gnade zu gewähren gedenkt, sofern Pridon überlebt. Das gelte jedoch nicht unbedingt für Alaskas unmaskierten, abartigen Begleiter. Da die LEUCHTKRAFT verschwunden bleibt, haben der Terraner und Blitzer keine andere Wahl, als sich ihrem Schicksal zu fügen. Die ihnen zugewiesene Suite dürfen sie nicht verlassen.

5. September 2011