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TIPS/021: Krabben, Krebse, Garnelen ... - was ist was? (SB)


Krabben, Krebse, Garnelen - was ist was?

Von Heuschrecken bis hüpfenden Ziegen ist alles dabei ...


Nicht ganz zu unrecht fällt es manchem schwer, die zahlreichen im Handel erhältlichen Krebstiere auseinanderzuhalten, denn die Übergänge sind fließend, und es gibt keine internationalen Richtlinien in der Namensgebung. Zudem gelten in der Gastronomie andere Definitionskriterien als in der Zoologie. Der folgende kleine Ratgeber verhilft vielleicht zu einer etwas besseren Übersicht:

Krabben

Das Wort "Krabbe" stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet "krabbelndes Meerestier". Gemeint ist damit eigentlich ein kleiner, zu den Zehnfußkrebsen gehörender Meereskrebs mit nahezu kreisrundem Körper und großen Scheren am ersten Beinpaar. Wirft der Krabbenfischer an der Nordsee allerdings seine Netze aus, ist er keineswegs an solchen Krebsen interessiert, sondern an Garnelen, die in den Häfen und Fischläden unter der Bezeichnung "Krabben" verkauft werden.

Garnelen

Auch bei "Garnelen" ist die Bestimmung nicht eindeutig. Allgemein verwendet man den Namen als Oberbegriff für Meerestiere mit langen Fühlern und einen schlanken, seitlich abgeflachten, meist durchsichtigen Körper mit langem kräftigen Hinterleib. Die rosa Färbung erhalten die eigentlich glasig-grauen Tiere erst, nachdem man sie unmittelbar nach dem Fang, noch auf dem Kutter, in Salzwasser gekocht hat.

Shrimps

Begrifflich unterscheidet sich "Shrimp" kaum von Krabbe, denn auch er beschreibt eine Bewegung. "Shrimp" stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "sich winden". Die handelsüblichen Bezeichnungen "Shrimps" oder "Prawns" eigenen sich nicht für eine zoologische Bestimmung, weshalb man diese Tiere in der Gastronomie nach ihrer Größe eingeteilt. Als Shrimps werden sie bezeichnet, wenn mehr als 200 Tiere benötigt werden, um 1 kg aufzuwiegen. Zum größten Teil trifft das auf Tiefseegarnelen zu. Die an der Nordseeküste gefischten Krabben zählen aber, obwohl sie auch unter diese Gewichtskriterien fallen, nicht zu den Shrimps.

Langusten

Der Name der vorwiegend in tropischen und subtropischen Meeren beheimateten Langusten stammt von französisch "Langouste", zu lateinisch "Locusta", und bedeutet "Heuschrecke". Aus zoologischer Sicht zählen sie aber keineswegs zu diesen zirpenden, pflanzenfressenden Insekten, sondern zu den scherenlosen Panzerkrebsen (Palinura). Das schmackhafte Fleisch dieses großen, meist weinrot bis violetten Krebses wird als Delikatesse sehr geschätzt.

Scampi

Dieser Begriff kommt aus dem Italienischen von (hippó)kampos ab, was soviel wie "großes Meerestier" bedeutet. Tatsächlich ist damit das Schwanzfleisch des Kaisergranats gemeint. Man erhält es meistens tiefgefroren oder in einer Marinade eingelegt.

Prawns

Mit "Prawns" - das englische Wort bedeutet "Garnele" - sind die Schwänze einer 15 cm langen Krebsart gemeint, die im Handel meist mit Zusatzbezeichnungen wie "Riesen-", "Tiger-" oder "King-" versehen sind.

Krevetten

Der Name dieser an der südeuropäischen Atlantikküste und im Mittelmeer vorkommenden Garnele kommt von französisch "Crevette", was soviel wie "kleine Ziege" bedeutet (wohl nach dem Hüpfen der gefangenen Tiere im Netz). Sie hat einen durchsichtigen, mit blauen und rotbraunen bis gelben Linien und Flecken gezeichneten Körper.

Und zuletzt noch ein Einkaufstip: Am schmackhaftesten sind Krebstiere in der Wachstumszeit, das sind die Monate von Mai bis August.

15. Januar 2009