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MESSUNG/044: Trinkwasser in Ostdeutschland - weniger Blei, mehr Kupfer (BBU AK Wasser)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 896 vom 14. Juli 2008 27. Jahrgang

Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

Trinkwasser in Ostdeutschland: Sinkende Blei-, aber steigende Kupferkonzentrationen


Die mittleren Blei-, Kupfer- und Nickelkonzentrationen des häuslichen Trinkwassers haben sich in der Messkampagne 2003/06 gegenüber 1998 vor allem in den östlichen Bundesländern verändert: Während in Ostdeutschland die mittleren Blei- und Nickelkonzentrationen gesunken sind, nahm die mittlere Kupferkonzentrationen zu. Diese Veränderungen lassen sich mit der Sanierung der Trinkwasserinstallationen und dem Austausch alter Rohre - Blei- gegen Kupferrohre - erklären. Die Erkenntnisse über die Verschiebungen in den Schwermetallgehalten im Trinkwasser sind eines der Ergebnisse aus dem bundesweiten Kinder-Umwelt-Survey (KUS) des Umweltbundesamtes. Bei dem Survey ging es darum, die Güte des Trinkwassers beim Endkunden zu detektieren. Denn die Qualität des häuslichen Trinkwassers kann schlechter sein als die Qualität des Wassers, das von den Wasserwerken abgegeben wird. Um dies zu verifizieren, hatten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des UBA und des Robert Koch-Institutes von Mai 2003 bis Mai 2006 Trinkwasserproben in 1790 Haushalten genommen, in denen 3- bis 14-jährige Kinder lebten. Das UBA und Vertragslaboratorien untersuchten in diesen Proben Blei, Cadmium, Kupfer, Nickel und Uran. Die Daten des Kinder-Umwelt-Surveys zeigen, dass in den meisten Haushalten im Vergleich zu den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) die Konzentrationen im häuslichen Trinkwasser gering sind.

Der KUS liefert aber auch Hinweise, dass noch in den Jahren 2003/06 in einigen Haushalten die derzeitigen oder zukünftigen Grenz- oder Leitwerte für Blei, Kupfer, Nickel und Uran überschritten gewesen sein könnten. Der Bericht über die aktuellen KUS-Daten kann im Internet unter der Adresse www.umweltbundesamt.de/gesundheit/survey/us03/uprog.htm kostenlos herunter geladen werden. Zum Ende des Jahres 2008 sollen die Daten des Kinder-Umwelt-Surveys zudem interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als Public Use File zur Verfügung gestellt werden.


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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 895/2008
Herausgeber:
Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)
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© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Februar 2009