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WALD/405: Hambacher Forst - Bäume pflanzen gegen die Bagger ... (Initiative Buirer für Buir)


Initiative Buirer für Buir - 15.10.2019

"Pflanzen statt Baggern" - 893 Menschen setzen ein Zeichen für den Erhalt des Hambacher Waldes

Pressemitteilung der beteiligten Organisationen und Initiativen zu der Aktion "Pflanzen statt Baggern" im Hambacher Wald


Am 13. Oktober haben im Rahmen des inzwischen 66. Waldspazierganges mit Michael Zobel und Eva Töller 893 Menschen gegenüber RWE und der Landesregierung NRW klar zum Ausdruck gebracht, dass sie das zerstörerische Verhalten von RWE keinesfalls dulden und den Schutz des Waldes selber in die Hand nehmen. Ausgerüstet mit Spaten und Gießkannen machten sie sich auf den Weg, um schützende Gewächse und neue Bäume im und am Wald zu pflanzen.

Greenpeace hatte mittels einer Studie nachgewiesen, dass zwischen Tagebau und Waldrand eine Pufferzone von mindestens 500 Meter liegen müsse, damit der Wald nicht geschädigt wird. Die RWE-Bagger nähern sich unaufhörlich dem Waldrand. An manchen Stellen sind nur noch 50m Abstand bis zur Tagebaukante, wo es vor einem Jahr noch 600m waren. Doch jeder Meter ist ein Meter zu viel und bedroht das bereits angeschlagene Ökosystem des Waldes. RWE widerspricht damit allen schönen Worten der Landesregierung, der Kohlekommission und des Konzerns selbst, dass der Erhalt des Waldes "wünschenswert" sei. Und die Politik versagt angesichts der Klimakrise.

Michael Zobel, Naturführer und Waldpädagoge: "Der Hambacher Wald ist nach wie vor akut bedroht. Die Bagger kommen immer näher, den Bäumen wird im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgegraben. Alle Beteuerungen der Politik und von RWE, den Hambacher Wald zu erhalten, sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben werden, solange keine wirklichen Rettungsmassnahmen und ein Stopp der Bagger sichtbar sind. Deshalb nehmen wir einmal mehr das Handeln selber in die Hand. Heute zeigen wir, was der Wald braucht, heute fordern wir die Verantwortlichen nochmals auf, endlich glaubwürdig zu handeln.

Milan Schwarze, ausgecohlt: "Mit der Baumpflanzaktion haben wir heute gezeigt, wie wir Schritte in eine klimagerechte Welt machen können. Wir müssen die Zerstörung stoppen und Alternativen pflanzen, Baum für Baum, Tat für Tat. Zu sehen, dass weltweit immer mehr Menschen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen, macht Mut."

Birgit Cichy, Menschenrecht vor Bergrecht: "Wir kennen das Gefühl in ständiger Angst leben zu müssen nur all zu gut! Der Braunkohletagebau von RWE bedroht unsere Dörfer genau so wie er den Hambacher Wald bedroht. Mit unserer Baumpatenschaft wollen wir daher ein Zeichen setzen, dass sowohl der Hambacher Wald als auch die Dörfer am Tagebau Garzweiler II erhalten bleiben müssen."

Andreas Büttgen, Initiative Buirer für Buir: "Der Wald ist für die Buirer zugleich Schutz vor der Zerstörung ihres Umfeldes und ein Symbol für eine gute und klimafreundliche Zukunft. Wir lassen nicht zu, dass RWE dieses Symbol durch das Festhalten am veralteten Geschäftsmodell noch zerstört. RWE verlöre weiter an Reputation und die Landesregierung NRW an Glaubwürdigkeit."

Warum wir Bäume pflanzen:

  1. Sie wirken kühlend für das Mikroklima
  2. Sie schützen den Wald vor dem Austrocknen
  3. Sie sind überlebenswichtig im Angesicht der Klimakrise
  4. Sie speichern das für den Tagebau abgepumpte Wasser
  5. Sie stehen für die Zukunft einer zerstörten Region
  6. Sie stehen für einen schnellstmöglichen Kohleausstieg

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Quelle:
Initiative Buirer für Buir, Kerpen-Buir
E-Mail: info@buirerfuerbuir.de
Internet: www.buirerfuerbuir.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Oktober 2019

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