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WALD/290: Hambacher Forst - Baumbesetzer, Kern des Widerstandes ... (SFV)


Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. - 31.08.2018

Der Kampf um den Hambacher Wald - Klimaschutz oder finale Klimakatastrophe

Unter dem Hambacher Wald liegt B r a u n k o h l e


Naturliebende Menschen in strikter Anonymität und nicht ganz kleiner Zahl stemmen sich der Vernichtung des Hambacher Waldes entgegen. Sie wollen die letzten prächtigen Bäume eines der ältesten Waldgebiete in Nordrhein-Westfalen erhalten. Für den Schutz dieser Bäume sind sie bereit, ihr Leben einzusetzen. Einige von ihnen wohnen (natürlich mit Unterbrechungen) bereits seit 2012 in selbstgebauten Baumhäusern in den Wipfeln und halten dort aus bei Hitze und Kälte, bei Hagel und Sturm, bei Tag und bei Nacht. Niemand soll "ihren Baum" in einer Überraschungsaktion fällen. Und Jedem, der es versuchen würde, wird unmissverständlich demonstriert: Diesen Baum fällen bedeutet einen Menschen zum Krüppel zu machen oder ihn mit furchtbaren Verletzungen qualvoll zu töten, denn einen Sturz aus 10 Meter Höhe inmitten zersplitternder Äste überlebt niemand unbeschadet. Aus diesem Grund rechnet niemand damit, dass Bäume gefällt werden, so lange sich noch Menschen darauf befinden.

Wenn es zu Beginn der Rodungssaison dazu kommt, dass der Hambacher Forst tatsächlich gerodet werden soll, dann wird das Verbleiben der Baumbesetzer zu einem tatsächlichen Hindernis werden und RWE sieht einen erheblichen Prestigeverlust voraus. Deswegen wünscht RWE vorsorglich dieses Rodungshindernis schon jetzt zu beseitigen. Die Baumbesetzer schon jetzt herunter zu holen, geht jedoch nur, wenn ihr Verbleiben auf dem Baum eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt. Ihr friedlicher Widerstand passt nicht ins Bild.

Wie verwerflich ist es, auf einem Baum, der nach dem Willen des Eigentümers ohnehin demnächst gerodet werden soll, ein Baumhaus zu errichten und darin zu übernachten?

Über 400 bewaffnete Polizisten sind seit Wochen damit beschäftigt, herauszufinden, womit sich die Baumbesetzer vielleicht strafbar machen, Barrikaden wegzuräumen und einen zügigen Ablauf der geplanten Rodung vorzubereiten. RWE und die NRW-Behörden halten die "Widerstandsnester" im Hambacher Wald für Impulsgeber für gewalttätigen Protest. "Hier geht es nicht um Dialog oder Diskussion, sondern um die Durchsetzung weltanschaulicher Ziele mit allen Mitteln", schrieb RWE auf Anfrage der Zeitschrift DIE ZEIT.

In der Tat geht es hier um Weltanschauung, aber anders als RWE es darstellt. Es geht um die Frage, ob RWE mit Unterstützung der NRW-Landesregierung weiterhin zu Lasten und auf Kosten der ganzen Welt Braunkohle verfeuern darf. Darf RWE tatsächlich das Klima in eine tödliche Heißzeit treiben, die in wenigen Jahren die Erde unbewohnbar machen würde?

Gilt schon wieder der Satz: "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland"?

Wir danken denjenigen, die im Hambacher Wald unter persönlichen Beeinträchtigungen tatkräftig friedlichen Widerstand leisten. Sie tun das, was schon längst die Pflicht der Regierung und des Parlamentes wäre.

Sie tun es für uns alle!

Ein Kino-Trailer kann auf ihren Kampf aufmerksam machen: Kurzfilm von 90 Sek., der im Kino als Mini-Vorfilm gezeigt werden kann:
https://vimeo.com/286849197

Fragen Sie doch einfach Ihr nächstgelegenes Kino.

(WvF)

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Quelle:
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.(SFV)
Frère-Roger-Str. 8-10, 52062 Aachen
Telefon: 0241-511616, Fax 0241-535786
E-Mail: zentrale@sfv.de
Internet: https://www.sfv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. September 2018

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