Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → TICKER


WALD/248: Hambacher Forst - Friedfertigkeit beklagt Opfer ... (kommunikatz)


kommunikatz - Pressemitteilung vom 31. Januar 2018

Deutschlandweiter SolidaritätsTag für die inhaftierten Aktiven aus dem Hambacher Forst:

Sei die Rote Linie, unübersehbar, unüberhörbar, mit roter Kleidung und roten Gegenständen, mit allem, was laut ist...


Deutschlandweit protestieren am Samstag, dem 3. Februar, tausende Menschen für die sofortige Freilassung von neun Waldschützer*innen. Um 14 Uhr startet auch in Aachen eine Solidaritätsaktion am Münsterplatz. Um 16 Uhr findet dann die 'Rote Krachwache' an der JVA Aachen statt. Nach Angaben der Organisator*innen wird es laut, daher nennen sie es nicht Mahnwache. Zudem sind alle Teilnehmenden aufgerufen, in roter Kleidung zu erscheinen. Dies ist eine Hommage an die zur Tradition gewordenen "rote Linie Aktionen" rund um die Tagebaue und die Braunkohlekraftwerke im Rheinischen Revier.

Am 22. Januar versuchte die Polizei, besetzte Barrikaden im Hambacher Wald zu räumen. Begründet wurde das harte Durchgreifen inklusive Hubschrauber, Räumpanzer und Polizeihunden ohne Maulkorb mit der Zugänglichmachung von Rettungs- und Sicherheitswegen. Die von vielen Aktiven vermutete Absicht einer Inszenierung, um den anwesenden Landtagsabgeordneten von SPD und AfD und der Presse die "gewaltbereiten Ökoterroristen" vorzuführen, schlug jedoch fehl: Niemand außer der Polizei übte in irgendeiner Weise Gewalt aus.

Trotzdem wurden 9 Menschen ihrer Freiheit beraubt, dafür, dass sie sich mit ihren Körpern Maschinen in den Weg stellten, die für die Zerstörung des Weltklimas mitverantwortlich sind. Drei der Umweltschützer*innen sind in der JVA Aachen inhaftiert. Noch nie in der Geschichte der Waldbesetzung waren so viele Aktive gleichzeitig in Haft. "Die Gewalt gegen sie ist Gewalt gegen uns alle", erklärt ein Aktivist. "Es ist ein klarer Einschüchterungsversuch und damit ein Angriff auf die gesamte Klimagerechtigkeitsbewegung".

Der kleine, verbleibende Rest des Hambacher Waldes ist seit fünf Jahren mit kurzen Unterbrechungen kontinuierlich besetzt. Es gibt wachsende Baumhausdörfer und ein Wiesencamp. Obwohl RWE diesen Winter gar nicht roden darf und der Tagebau Hambach trotzdem keineswegs stillsteht, finden immer wieder Provokationen und Repressionen seitens der Polizei und der RWE-Security statt.

Alle Aachenerinnen und Aachener, die ebenfalls ihre Solidarität mit der Waldbesetzung und den inhaftierten Neun ausdrücken wollen, sind herzlich eingeladen, sich den Protesten anzuschließen: Um 14 Uhr am Münsterplatz und um 16 Uhr vor der JVA.

*

Quelle:
kommunikatz - Text und Kommunikation für eine bessere Welt
E-Mail: kommunikatz@web.de
http://kommunikatz.wordpress.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang