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ATOM/367: Akws droht Abschaltung wegen Hitze (SB)


"Klimafreundliche" Akws vertragen kein heißes Klima


Mehreren Atomkraftwerken Süddeutschlands droht zum Wochenende die Abschaltung, falls die Temperaturen von Rhein und Neckar 28 Grad Celsius überschreiten. Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) rechnet jedoch nicht mit ernsten Störungen bei der Stromversorgung, auch wenn sich die Lage zuspitzen könnte. Eine "sachgerechte Abwägung zwischen ökologischen Belangen und sicherer Energieversorgung" könne im Ernstfall schnell getroffen werden, beruhigte sie.

Das bedeutet anscheinend, daß die Atomkraftwerke und die ebenfalls auf Flußwasser zur Kühlung angewiesenen Kohlekraftwerke im Notfall weiter betrieben werden, auch wenn sich aufgrund der hohen Temperaturen der Flußeinleitungen aus den Kraftwerken die Gewässer über den Grenzwert hinaus aufheizen. Das würde dann zum Verlust an Sauerstoff beitragen, so daß die Gefahr von Fischsterben besteht.

Die Abhängigkeit der Atomkraftwerke von großen Mengen an Kühlwasser ist einer von vielen Gründen, die gegen diese Energiegewinnungstechnologie sprechen. Wenn ein heißer Sommer bereits zum Versagen der Akws führt, wie wenig empfehlenswert sind diese dann als Zukunftstechnologie für die bevorstehenden Zeiten der globalen Erwärmung?! Die wird den Prognosen der Klimaforscher zufolge an Deutschland nicht vorübergehen. Das Problem wird von den Befürwortern der Atomenergie nicht bedacht, wenn sie den Ausstieg aus dem Ausstieg propagieren und dies mit dem verharmlosenden Begriff "Laufzeitverlängerung" zu kaschieren versuchen.

13. Juli 2010