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STELLUNGNAHME/592: Bioökonomie darf kein Mittel zur Weiterführung des Status quo sein (idw)


Deutsches Biomasseforschungszentrum - 17.01.2020

DBFZ und UFZ veröffentlichen Stellungnahme zur Nationalen Bioökonomiestrategie


Am 15. Januar 2020 wurde die neue Nationale Bioökonomiestrategie veröffentlicht. Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) sowie die Bioökonomie-Plattform am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) betonen vor diesem Hintergrund, dass die Bioökonomie kein Mittel zur Weiterführung nicht-nachhaltiger Wirtschaftsprozesse und Lebensstile sein darf.

Die Wissenschaftler sprechen sich in ihrer jetzt veröffentlichten Stellungnahme für die nachhaltige Nutzung von Biomasse aus, um eine klimaneutrale und kreislauforientierte Wirtschaftsweise zu erreichen. Nur durch den kombinierten energetischen und stofflichen Einsatz von Biomasse ist eine kostenminimale Vermeidung von Treibhausgasen möglich. Ihre Verwendung sollte dabei die Bewahrung und Erweiterung von Ökosystemdienstleistungen unterstützen, anstatt lediglich eine Verlagerung nicht-nachhaltigen Ressourcenverzehrs in andere Bereiche zu bewirken.

Damit der Beitrag von Biomasse zum Klimaschutz ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig ist, müssen Wettbewerbsverzerrungen zugunsten fossiler Produkte konsequent abgebaut werden, so die Wissenschaftler in ihrer Stellungnahme. Nur durch den kombinierten energetischen und stofflichen Einsatz von Biomasse in einer modernen Kreislaufwirtschaft ist eine Vermeidung von Treibhausgasen möglich. Vor allem die energetische Nutzung von Abfallströmen aus der Biomasseproduktion kann zur CO2 neutralen Energieversorgung beitragen. Zusätzlich sind ökologische und soziale Mindeststandards für alle Wertschöpfungsketten erforderlich.

"Der Wandel hin zu einer biobasierten Ökonomie braucht faire Spielregeln auf den Märkten. Erst wenn Produkte auf Basis von fossilem Öl, Gas oder Kohle nicht mehr günstiger sind, weil mit ihnen ökologische Kosten auf die Allgemeinheit abgewälzt werden, wird der Übergang in eine kreislaufgeführte Wirtschaft gelingen", so Prof. Dr. Daniela Thrän (DBFZ/UFZ).

Für ein Gelingen der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft im Sinne der neuen Bioökonomiestrategie müssen neben einem kohärenten Politikrahmen weitere Maßnahmen etabliert werden. Dazu zählen eine stärkere Unterstützung von Innovationen der Bioökonomie, ein Ausbau des Monitorings und die Intensivierung von Forschung zu Potenzialen grüner Biotechnologien.

Smart Bioenergy - Innovationen für eine nachhaltige Zukunft

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden - www.dbfz.de.


Die vollständige Stellungnahme finden Sie unter dem folgenden Link zum Download:
www.dbfz.de/pressemediathek/weitere-publikationen/studien-statements/

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news730105
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1389

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Deutsches Biomasseforschungszentrum - 17.01.2020
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Januar 2020

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