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STANDPUNKT/626: Konsequenzen ziehen - Keine neuen Anlagen in Neckarwestheim (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 23. Oktober 2014

BUND zur heutigen Sitzung der Infokommission Neckarwestheim

Keine neuen Anlagen in Neckarwestheim



Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, fordert aus Anlass der Sitzung der "Infokommission Neckarwestheim" am 23. Oktober, endlich Konsequenzen aus den geologischen Problemen im Untergrund des Atomkraftwerks Neckarwestheim zu ziehen.

Neckarwestheim. "Schon die Idee, ein Atomkraftwerk in einen alten Steinbruch zu stellen, der nur durch ständiges Abpumpen von Grundwasser trocken gehalten werden kann, war und ist unverständlich", kommentiert BUND-Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch die Ausführungen der Sachverständigen für Geologie vor der Infokommission, "dass diese Grundwasserentnahme auch noch dazu führt, dass der Untergrund ausgelaugt wird und die Hohlräume ständig größer werden, macht diese Standortentscheidung im Nachhinein völlig widersinnig."

Der BUND fordert Umweltminister Untersteller auf, endlich die Konsequenzen aus den Erkenntnissen des Geologen Dr. Hermann Behmel zu ziehen und auch den zweiten Block des Atomkraftwerks stillzulegen. Aus der Sicht des Umweltverbandes verbietet es sich, an einem derartig gefährdeten Standort neue Atomanlagen zu errichten, wie das für den Rückbau der Reaktoren geplante Reststoffbearbeitungszentrum. Schließlich fordert der BUND, die Umweltverträglichkeitsprüfung für die anstehende Verlängerung der Erlaubnis zur Grundwasserentnahme zu nutzen, um ein Konzept zu erarbeiten, wie die Auslaugungen und der Grundwasserstrom gestoppt und der Untergrund der Atomanlagen stabilisiert werden können.

"Die Ausführungen von Hermann Behmel zeigen deutlich, dass die Annahme im atomrechtlichen Genehmigungsverfahren, GKN sei auf massiven Fels gebaut, nicht haltbar ist", erläutert Pilarsky-Grosch. Selbst wenn die Standsicherheit der massiven Gebäude durch Einbrüche im Untergrund nicht gefährdet wäre, könnten Brüche von Kühlwasser- oder Steuerleitungen zur Katastrophe führen.

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Quelle:
Presseinformation, 23.10.2014
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Oktober 2014