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STANDPUNKT/445: Atomkraftwerke rechnen sich nicht mehr (.ausgestrahlt)


.ausgestrahlt / Gemeinsam gegen Atomenergie - Hamburg, 15. August 2013

Kostendebatte über AKW: Atomausstieg beschleunigen!

Atomkraftwerke rechnen sich für Stromkonzerne nicht mehr / Atomkraftgegner: Schönste Nachricht seit Jahren / AKW statt Gaskraftwerke stilllegen



Zur Diskussion über AKW-Stilllegungen wegen Überkapazitäten auf dem Strommarkt und fallender Strompreise, erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

"Die schönste Nachricht seit Jahren: Die Atomkraftwerke in Deutschland lohnen sich für die Betreiber nicht mehr und werden für die Stromversorgung auch nicht mehr gebraucht. Dann schaltet sie doch einfach ab!

Reihenweise werden derzeit Gaskraftwerke stillgelegt, die aufgrund ihrer guten Regelbarkeit die ideale Ergänzung für die schwankende Stromversorgung aus Sonne und Wind darstellen. Alleine RWE und Eon haben jetzt angekündigt, Gas- und Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von etwa 14 Gigawatt stillzulegen. Die sieben Atomreaktoren der beiden Konzerne haben zusammen eine Leistung von gut neun Gigawatt.

Alleine in Bayern wurden in den letzten Monaten bereits Gaskraftwerkskapazitäten in einer Größenordnung außer Betrieb genommen, die der Stromproduktion der beiden Reaktoren des AKW Gundremmingen bei Augsburg entspricht. Auch EnBW hat angekündigt, in Baden-Württemberg vier konventionelle Kraftwerksblöcke stillzulegen. Es ist also falsch, wenn nun behauptet wird, die süddeutschen Atomkraftwerke würden dringend benötigt.

Der Atomausstieg kann wesentlich beschleunigt werden, wenn stattdessen die flexiblen Gaskraftwerke weiter betrieben werden. Das ist angesichts der Gefahren, die Tag für Tag von den neun noch laufenden Reaktoren ausgehen, die beste Konsequenz aus den riesigen Überkapazitäten im deutschen Kraftwerkspark.

Atomkraftwerke sind bisher für die Stromkonzerne nur deshalb die ökonomisch günstigere Alternative, weil die fatalen Folgen der Atomenergie nicht von den AKW-Betreibern, sondern von der Gesellschaft getragen werden müssen. Würden Störfallrisiken voll eingepreist, wäre schon längst kein Reaktor mehr am Netz."


.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation, die AtomkraftgegnerInnen darin unterstützt, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen.

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Quelle:
Presseerklärung, 15.08.2013
Herausgeber: .ausgestrahlt
Marienthaler Straße 35, 20535 Hamburg
E-Mail: info@ausgestrahlt.de
Internet: www.ausgestrahlt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. August 2013