Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → MEINUNGEN

STANDPUNKT/393: Seen müssen in öffentlicher Hand bleiben - NABU fordert Ende der Polemik (NABU BB)


NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell, Potsdam, 26. April 2013

Seen müssen in öffentlicher Hand bleiben

NABU fordert Ende der Polemik



Der NABU Brandenburg fordert, dass die Seen, für deren Kauf das Land Brandenburg erhebliche Haushaltsmittel ausgegeben hat, in öffentlicher Hand bleiben. Auch eine Übergabe an eine privatrechtliche Stiftung, wäre eine Privatisierung durch die Hintertür. Die öffentliche Nutzung könne am besten durch die die öffentliche Hand, also Kommunen und Landesverwaltung gesichert werden.

Die Übernahme der vom Land Brandenburg erworbenen 65 Seen durch eine privatrechtliche Stiftung des Angler- und Fischereiverbandes in Zusammenarbeit mit dem Städte- und Gemeindebund wird vom NABU abgelehnt.

"Eine solche Privatisierung entspricht nicht dem Landtagsbeschluss vom August letzten Jahres. Dieser steht unter der Überschrift "Seen in öffentlicher Hand - Gemeinwohlbelange gesichert!" so Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg.

Nach dem Konzept der Landesregierung sollen 45 Seen an Städte und Gemeinden und sechs an die Landesforst gehen. Nur 14 Seen sollen durch die Naturschutzverwaltung des Landes übernommen werden. Diese liegen in Naturschutzgebieten und sollen auch der naturnahen Erholung dienen. Auf diesen Seen soll auch künftig wie bisher der Angelsport im Rahmen der Verordnungen über die Naturschutzgebiete möglich sein.

"Wie bedauern sehr, dass der Landesanglerverband gegen die Übernahme der 14 Seen mit derart heftiger Polemik vorgeht. Die Seen in Brandenburg stehen doch für den Angelsport zur Verfügung. Nur auf Seen in Naturschutzgebieten muss der Angelsport den Vorrang des Naturschutz beachten", so Friedhelm Schmitz-Jersch. Diese Seen vertragen keine künstlichen Besatzmaßnahmen mit Fischen und Veränderungen des Ufers, z.B. durch die Anlage von Angelstellen.

"Wir hoffen sehr, dass eine sachliche Diskussion mit dem Landesanglerverband möglich ist. Auf vielen tausend Gewässern in Brandenburg können die Angler ihrem Hobby nachgehen" so Schmitz-Jersch.

Sollte die Landesregierung die Übergabe der Seen an eine privatrechtliche Stiftung der Angler-und Fischereiverbände planen, fordert der NABU die Übernahme der naturschutzfachlich bedeutsamen Seen durch die bestehenden Umweltstiftungen.

*

Quelle:
Pressedienst, 26.04.2013
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel: 0331/20 155 70, Fax: 0331/20 155 77
E-Mail: info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.brandenburg.nabu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. April 2013