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STANDPUNKT/060: Hysterische Angst vor der Solarstromvergütung? (SFV)


Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV)
Umweltschutzverein

Hysterische Angst vor der Solarstromvergütung?

Aachen, den 25.02.2011


Zur Herabsetzung der Einspeisevergütung für Solarstrom erklärt der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV):

In der Politik geht es leider nicht immer nur um Fakten, sondern häufig um Meinungen. Wenn die Stromverbraucher irrtümlich GLAUBEN würden, dass sie durch die Förderung der Solarenergie finanziell überbelastet würden, dann könnte ihre Zustimmung zu dieser Technik schwinden. Die Stromwirtschaft setzt deshalb seit Jahren alles daran, den Stromverbrauchern mit Hilfe der Medien einzureden, sie würden durch die Solarstromvergütung finanziell ruiniert.

Nicht so sehr bei den Stromverbrauchern, wohl aber bei den politischen Unterstützern der Solarenergie hat dieses mediale Trommelfeuer zu sehr merkwürdigen Reaktionen geführt. Aus Angst vor einer denkbaren hysterischen Reaktion der Stromverbraucher hat der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) vorgeschlagen, die Einspeisevergütung so weit abzusenken, dass in den kommenden Jahren nur noch halb so viele Solaranlagen montiert werden sollen wie im Jahr 2010 (Vorschlag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW)). Man hofft beim BSW offenbar, auf diese Weise die Akzeptanz der Solarenergie zu erhalten. Doch gerade darin hat sich der BSW erheblich getäuscht. Auch von wohlmeinenden Politikern wird gerade der BSW-Vorschlag als Eingeständnis dafür angesehen, dass die Einspeisevergütung tatsächlich erheblich zu hoch und Schuld an den steigenden Strompreisen sei. Die Politik reagierte prompt. Am 24.02.2011 wurde eine weitere Absenkung der Solarstromeinspeisevergütung im Parlament beschlossen. Dieser Beschluss bedeutet nicht nur das baldige absehbare Ende für eine große Anzahl von Solarinstallationsbetrieben, sondern ist besonders in Klimaschutzhinsicht eine Katastrophe! Der Solarenergie-Förderverein Deutschland setzt deshalb weiterhin darauf, die Fakten korrekt darzustellen. Die Solarstromvergütung ist bereits viel zu weit abgesenkt worden. Und die vermehrte Solareinspeisung ist NICHT die Ursache für den Strompreisanstieg!! Die Einspeisung von Solarstrom führt im Stromgroßhandel sogar zu einer Verminderung des Strompreises. Doch die Strom-Einzelhändler (Endkundenversorger) geben die Verminderung des Einkaufspreises nicht an die Endkunden weiter.

In einem ausgezeichneten Videobeitrag von 3Sat wird der Sachverhalt an einem Beispiel erläutert. (http://www.youtube.com/watch?v=qSi67hXeMnk&feature=email)

Der Präsident der Bundesnetzagentur Dr. Matthias Kurth bestätigte diesen Sachverhalt in einer Pressemitteilung der Bundesnetzagentur vom 15. Okt. 2010. Die Pressemitteilung endet mit den Worten: "Nach unseren Berechnungen müsste der Beschaffungskostenanteil bei den Haushaltskunden 2011 durchschnittlich um etwa einen halben Cent pro Kilowattstunde sinken." Auch in einer Anhörung vor dem Bundestag hat Matthias Kurth darauf hingewiesen, dass es lediglich an den Endkundenversorgern liege, wenn sie die Senkung der Stromeinkaufspreise nicht an ihre Kunden weitergeben.

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) ist der größte deutsche Umweltschutzverein, der sich speziell mit den technischen und wirtschaftspolitischen Voraussetzungen für eine rasche Umstellung der Energieversorgung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien befasst. Insbesondere wurde durch den SFV im Jahr 1989 das Programm der kostendeckenden Vergütung für Solarstrom entwickelt, das später Eingang in das Erneuerbare-Energien-Gesetz gefunden hat.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 25.02.2011
Herausgeber:
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV)
Frère Roger Straße 8-10, 52062 Aachen
Tel.: 0241/51 16 16, Fax: 0241/53 57 86
E-Mail: zentrale@sfv.de
Internet: http://www.sfv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2011