Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Gemeinsame Pressemitteilung vom 18. Mai 2020
Mehr Naturschutz bedeutet mehr Sicherheit vor Pandemien und mehr Klimaschutz
Berlin. In einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin anlässlich des Weltbiodiversitätstags am 22. Mai erwarten namhafte Wissenschaftler, Vertreter von Stiftungen, Unternehmer, Prominente und NGOs ein konsequentes Handeln bei der Verabschiedung des "European Green Deals" und der neuen Biodiversitätsstrategie der UN-Konvention zum Schutz der Biologischen Vielfalt (CBD). Die enge Verbindung zwischen dem Verlust biologischer Vielfalt und dem Auftreten von Pandemien zeige mit beispielloser Klarheit die Folgen für die Menschheit, wenn intakte Lebensräume mit hoher Artenvielfalt weiter ungebremst zerstört würden.
Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Auftrag der Campaign for Nature sind die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an die Bundesregierung eindeutig:
Die Unterzeichner fordern eine ressortübergreifende und wirksame Politik zum Schutz der Biodiversität, die auf klaren, ehrgeizigen Zielen und Positionen basiert. Zentraler Bestandteil dieser Politik sollte unter anderem sein, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Meeres- und Landfläche der Erde unter Anerkennung und Unterstützung der Rechte indigener Völker effektiv zu schützen.
Der Schutz von mindestens 30 Prozent Fläche sei ein dreifacher Gewinn für unseren Planeten, unterstreichen die Unterzeichner des offenen Briefes. Wissenschaftler gingen davon aus, dass bei effektiver Umsetzung etwa 70 Prozent der biologischen Vielfalt und der grundlegenden Ökosystemleistungen für die Menschheit erhalten bleiben. Ein gestärkter und erweiterter Schutz natürlicher Lebensräume, insbesondere in den Tropenwäldern, würde gleichzeitig für uns Menschen auch einen natürlichen Schutzschild gegen weitere Pandemien bilden. Und, indem natürliche Kohlenstoffsenken erhalten und Emissionen gebunden werden, würden wesentliche Beiträge zum Klimaschutz geleistet sowie die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel gestärkt.
Die gegenwärtige Pandemie zeigt uns auf erschreckende Weise, wie stark unsere Gesundheit und letztlich unser Überleben von einem gesunden Planeten abhängig sind. Gleichzeitig bietet sie die einmalige Chance, die unabdingbar grundlegenden Änderungen in unseren Wirtschafts- und Finanzsystemen einzuleiten, um die Zukunftsfähigkeit der Menschheit zu sichern.
Im offenen Brief heißt es: "Der European Green Deal, einschließlich der EU-Biodiversitätsstrategie, zeigt die Richtung an, wie ein transformativer Wandel in Europa eingeleitet werden muss. Wir erwarten daher von der Bundesregierung in Vorbereitung auf die am 1. Juli beginnende Ratspräsidentschaft:
Der offene Brief an die Bundeskanzlerin zum Internationalen Tag der
Biologischen Vielfalt wurde gezeichnet von:
Weitere Informationen:
Der offene Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel im Wortlaut:
https://bit.ly/3cFHffz
Ergebnisse der Kantar/Emnid-Umfrage im Detail:
https://bit.ly/2Ly2aoS
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Quelle:
BUND, DNR e.V., Campaign for Nature, Forum Umwelt und Entwicklung
Gemeinsame Pressemitteilung, 18.05.2020
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net
veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Mai 2020
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