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VIELFALT/036: Vielfalt im Meer droht weiter zurückzugehen (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - 21. Oktober 2010 / Wasser & Meere

Vielfalt im Meer droht weiter zurückzugehen


Im Rahmen der Biodiversitätskonferenz in Nagoya hat das Umweltprogramm der UN (UNEP) einen Bericht veröffentlicht, demzufolge die marine Biodiversität stark zurückgehen wird, wenn keine weiteren Schutzmechanismen entwickelt werden.

Der Studie zufolge werden sich die Fangmengen bis 2050 in nahezu allen Fischereigebieten verringert haben, so dass Fischern hauptsächlich kleinere Fische am unteren Ende der Nahrungskette übrigbleiben.

Meeresschutzgebiete sind ein wichtiges Mittel um die Artenvielfalt zu erhalten. Laut UNEP-Daten machen diese 1,2 Prozent der gesamten Meeresfläche aus. Das für 2010 anvisierte Ziel, 10 Prozent der Meere als Schutzgebiete auszuweisen, wurde deutlich verfehlt.

Eine zusätzliche Bedrohung geht auch von den wachsenden Stickstoffmengen im Wasser aus. Diese stammen aus Abwassereinleitungen und dem Schiffverkehr und können "tote Zonen" herbeiführen, in denen der Sauerstoffgehalt zu niedrig ist. Dem Bericht zufolge gibt es bereits jetzt 246.000 Quadratkilometer dieser unbelebaren Gebiete. Neben der Übenutzung durch die Fischerei gibt es eine zusätzliche Bedrohung für die Artenvielfalt: Der steigende Schiffverkehr kann zu Ölverschmutzungen und der Einführung von Neophyten beitragen. [lk]

Studie http://marinebiodiversityseries.org/reports/UNEP%20Global%20Synthesis%20Marine%20Biodiversity%20Series.pdf


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Quelle:
EU-News, 21.10.2010
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
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E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2010