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SCHUTZGEBIET/793: Natura 2000-Gebiete - Das Kranenmeer in Heiden (Kreis Borken)


Kreis Borken - Pressemitteilung von Mittwoch, 13. August 2014

Serie über die "Natura 2000-Gebiete" im Kreis Borken

Folge 4: Das Naturschutzgebiet Kranenmeer in Heiden



Kreis Borken. Der Kreis Borken bietet vielfältige "grenzenlose Naturerlebnisse": Und nach dieser Devise sind in den vergangenen Jahren die heimischen "Natura 2000-Gebiete" für die Öffentlichkeit attraktiver gestaltet worden. Die sehr verschiedenartigen Areale bieten sich seither auf ganz besondere Weise für einen Ausflug in die Natur in direkter Nähe an. Einige dieser Gebiete stellen wir in einer Serie in loser Folge vor: Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.grenzenlose-naturerlebnisse.de.

Der Kreis Borken hat ganz aktuell dazu auch touristische Flyer herausgegeben, die interessante Radtouren im Zusammenhang mit den "Natura 2000-Gebieten" beschreiben. Diese Flyer sind erhältlich bei den Touristinformationen bzw. Verkehrsvereinen im Kreisgebiet sowie beim Kreis Borken, Fachbereich Natur und Umwelt, 46322 Borken, Telefon: 02861/82-1405, E-Mail: n.stuff@kreis-borken.de.

In dieser Folge geht es um das Naturschutzgebiet Kranenmeer in Heiden. Die für diesen Bereich interessanten Radtouren sind für alle Navigationsgeräte unter www.kreis-borken.de/route10 und .../route12abrufbar.

Teich mit Seerosen, im Hintergrund Bäume - Foto: © Kreis Borken

Impressionen aus dem Naturschutzgebiet Kranenmeer in Heiden
Foto: © Kreis Borken

Strafe muss sein: Statt am Pfingstsonntag brav ins Hochamt zu gehen, schützte der Kranenhof-Bauer Unpässlichkeit vor. Doch kaum hatte seine fromme Gattin samt Gesinde den Hof Richtung Heidener Pfarrkirche verlassen, sprang der Hausherr putzmunter in die Stiefel, um "gottlos" seiner Jagdlust zu frönen. Solch Missetat konnte natürlich nicht ohne Folgen bleiben: Ein schreckliches Unwetter brach vom Himmel und versenkte schlussendlich Bauer und Hof in einem tiefen Loch. Die zurückgekehrte Bauersfrau stand fassungslos vor einem Teich - so entstand in grauer Vorzeit das Kranenmeer. Jedenfalls, wenn man der Legende glauben will, die sich in Heiden überliefert hat.

Seltenheitswert hat er schon: einer der letzten größeren Heideweiher im südlichen Münsterland, auch Kranenmoor genannt. Im Jahre 1950 wurde er deshalb in einem Gebiet von nur knapp 4 ha unter Schutz gestellt. Doch das erwies sich im Laufe der Zeit als nicht groß genug, denn die Umgebung, das Recker Feld, vormals eine Heidefläche, wurde zunehmend intensiver genutzt oder mit Kiefern aufgeforstet. Das ursprünglich nährstoffarme Gewässer erhielt unerwünschte Einträge. Zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten standen vor dem Aussterben. Der ursprüngliche Schutzgrund drohte verlorenzugehen.

Ab 1994 wurde energisch umgesteuert: Die Schutzfläche konnte auf 54 ha vergrößert und ein 650 m langer Entwässerungsgraben verlegt werden. Die anschließende Entschlammung leitete die Regeneration des Gewässers ein. Auf den freigelegten Bodenschichten wurden verbesserte Standortbedingungen für Keime längst verschollen geglaubter Pflanzen der ursprünglichen Heideweiher-Vegetation geschaffen. So besitzt hier etwa das unscheinbare, aber in NRW vom Aussterben bedrohte "Schwimmende Froschkraut" ein großes Vorkommen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 13.08.2014
Kreis Borken
Büro des Landrats, Pressestelle
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Fax: (0 28 61) 82 - 13 41
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Internet: www.kreis-borken.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. August 2014