Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. - Pressemitteilung, 10.02.2010
Werra-Weser-Versalzung
Runder Tisch verfehlt Minimalziel
Auch der zweite Versuch des so genannten Runden Tisches, eine einvernehmliche Empfehlung zur Werraversalzung zu verabschieden, ist am Widerstand der Kali-Industrie gescheitert.
Der Runde Tisch hatte die Aufgabe, eine einvernehmliche Lösung für den Konflikt der K+S AG hinsichtlich der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie zu erarbeiten. Dazu hätte er mindesten den Schadensverursacher K+S und die geschädigten Bundesländer hinter sich bringen müssen. Neben K+S haben aber auch das Bundesland Niedersachsen und ein niedersächsischer Fischereiverband ihre Zustimmung verweigert.
Diese Niederlage dürfte die Quittung für die Zustimmung des Runden Tisches zu der öffentlich-rechtlichen Ver-einbarung vom Februar 2009 sein. Dieses Vertragswerk wurde zwischen der K+S AG und den Verursacherländern Hessen und Thüringen geschlossen. Er soll K+S die Fortsetzung der bisherigen Entsorgungspraxis bis zum Jahre 2039 gestatten und er nimmt den Unterliegern und den Naturschutzverbänden das Recht auf eine gleichberech-tigte Teilnahme an der Bewirtschaftung der Flussgebietseinheit Weser.
Die Bemühungen der Anrainer um eine saubere Werra stehen damit wieder am Anfangspunkt. Die Tätigkeit des Runden Tischs hat der K+S AG eine Atempause von zweieinhalb Jahren verschafft, in denen sich der Schadens-verursacher nicht genötigt sehen musste, seiner Verpflichtung im Rahmen der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie nachzukommen. Für die Kali-Industrie dürfte sich die Teilnahme am Runden Tisch gelohnt haben, Dankbarkeit zeigt sie aber nicht.
"Der Runde Tisch hat damit selbst ein Minimalziel verfehlt; er ist gescheitert. Die Verabschiedung einer Empfehlung war unter den gegebenen Umständen überflüssig.", so Dr. Walter Hölzel, Vorsitzender der Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V..
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Quelle:
WWA - Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V.
Pressemitteilung, 10.02.2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Februar 2010