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MELDUNG/102: Das Grüne Band - Vielfalt bestätigt (BUNDmagazin)


BUNDmagazin - 4/2013
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - BUND
Friends of the Earth Germany

Das Grüne Band

Vielfalt bestätigt



Neueste Daten zeigen: Zwei Drittel der 146 Lebensraumtypen im einstigen innerdeutschen Grenzstreifen sind bundesweit gefährdet. Das Grüne Band ist damit schutzwürdiger denn je.


Zwölf Jahre ist es her, dass der BUND die längste Bestandsaufnahme in der Geschichte des deutschen Naturschutzes durchführte. Jetzt konnten wir mit einer neuen Kartierung (gefördert vom Bundesamt für Naturschutz) bestätigen: Die Bedeutung des Grünen Bandes für die biologische Vielfalt ist enorm. Die Fülle der bedrohten Biotoptypen reicht von artenreichen Feucht- und Nasswiesen über Binnendünen, Borstgrasrasen, Zwergstrauchheiden und Bergwiesen bis zu Sandmagerrasen - alles Lebensräume, die in unserer intensiv genutzten Landschaft kaum noch vorkommen. Besonders erfreulich: 87 Prozent des Grünen Bandes sind noch naturnah ausgebildet und können als Trittsteine für seltene Arten dienen. Der einzige nationale Biotopverbund besteht maßgeblich aus extensiv genutzten Wiesen, Fließ- und Standgewässern, Brachflächen und Wäldern. Über 1200 gefährdeten Tier- und Pflanzenarten bietet er ein Refugium.

Das Grüne Band entlang der früheren innerdeutschen Grenze umfasst auf 1393 Kilometern eine Fläche von 17.712 Hektar. Leider ergab unsere Erhebung auch: Auf 2300 Hektar zerstören intensiv genutztes Agrarland und Straßen immer noch den Grünverbund. Das ist zwar etwas weniger als noch 2001. Andererseits werden weiter wertvolle Lebensräume in Äcker und Intensivgrünland umgewandelt. Über zwei Drittel des Grünen Bandes sind nicht ausreichend geschützt, viele Flächen befinden sich in Privatbesitz. Der BUND fordert daher, das Grüne Band als Nationales Naturmonument auszuweisen.

Liana Geidezis und Daniela Leitzbach
­... leiten bzw. koordinieren das BUND-Projekt »Grünes Band«, gruenesband@bund-naturschutz.de, www.gruenesband.info


Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

Das Grüne Band zwischen Thüringen und Niedersachsen. Rechts: Auf einer Binnendüne fand man im Sommer den Eisenfarbenen Samtfalter (vom Aussterben bedroht).

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Quelle:
BUNDmagazin 4/2013, Seite 31
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Friends of the Earth Germany
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Tel. 030/27586-457, Fax. 030/27586-440
E-Mail: redaktion@bund.net
Internet: www.bund.net
 
Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift
des BUND und erscheint viermal im Jahr


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Dezember 2013