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AKTION/027: Europäischer Naturschutz in Gefahr - Auswirkungen auch für Schleswig-Holstein (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 11. Mai 2015

Europäischer Naturschutz in Gefahr: Auswirkungen auch für Schleswig-Holstein


Die europäischen Naturschutzrichtlinien geraten durch den "Fitness-Check" der EU-Kommission unter Beschuss, auch Schutzgebiete und erfolgreiche Projekte in Schleswig-Holstein könnten bedroht sein. Als Antwort ruft heute am 12. Mai ein europaweites Bündnis von Naturschutzorganisationen zum Protest gegen diese Deregulierungspläne auf.

Unter dem Motto "Nature Alert" rufen etwa 90 Nichtregierungsorganisationen aus allen 28 Mitgliedsländern zum Erhalt der EU-Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinien (FFH) auf. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Schleswig-Holstein befürchtet gefährliche Einschnitte bei den Vorschriften zum Artenschutz sowie beim Schutz von Lebensräumen und Schutzgebieten.

"In den vergangen Jahren haben sowohl die Berichte der Bundes-, aber auch der Landesregierung gezeigt, dass die EU-Richtlinien einen unersetzlichen Beitrag zu Rettung vieler Arten geleistet haben. Für eine erschreckend hohe Anzahl an Arten ist die Situation aber immer noch katastrophal. Jetzt die Naturschutzrichtlinien zu lockern, käme für viele Arten einem Todesstoß gleich", erklärt Dr. Florian Schulz vom BUND-Landesvorstand. "Die Richtlinien bieten die richtigen Instrumente, um das Artensterben zu drosseln. Die Regierungen müssen diese nur endlich richtig finanzieren und konsequent durchsetzen. Da erwarten wir auch von der Landesregierung mehr Einsatz", so Schulz.

"Die Bestände der Seeadler haben sich wunderbar erholt und auch beispielsweise Kranichen und Bibern geht es immer besser. Der Dank gebührt der Vogelschutz- und FFH-Richtlinie", erläutert Tobias Langguth, Referent für Naturschutz beim BUND in Schleswig-Holstein. "Die EU-Kommission unterschlägt, dass Schutzgebiete sich auch finanziell lohnen: Bis zu 300 Milliarden Euro Umweltleistungen erbringen die Schutzgebiete europaweit - Jahr für Jahr! Und das lediglich bei Kosten in Höhe von 6 Milliarden Euro. Anstatt also lohnende und bewährte Naturschutzregeln aufs Spiel zu setzen, sollte die EU-Kommission lieber die EU-Agrarpolitik überprüfen und reformieren", fordert Langguth abschließend. "Dort lauern die wahren Gefahren für unsere Naturschätze und hohe volkswirtschaftliche Kosten."

Mehr Informationen zur Aktion:
www.bund-sh.de/naturealert

Mehr Hintergrundinformationen zu Natura 2000:
www.bund-sh.de/natura2000

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Quelle:
Presseinformation Nr. 21, 11.05.2015
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lorentzendamm Nr. 16, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2015

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