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VIELFALT/093: SAVE eNews 4/2009 - Sicherung der Artenvielfalt (SAVE)


SAVE eNews 4/2009 - Donnerstag, 10. Dezember 2009

Ein vierteljährlicher Informationsdienst der europäischen SAVE Foundation (Safeguard for Agricultural Varieties in Europe)


Traditionelles Wissen im Alpenraum: Dokumentation und Nutzung

Wissen um Anbau, Haltung, Zucht, Nutzung und Produktionstechniken traditioneller Kulturpflanzen und Nutztiere im Alpenraum geht mit der älteren Generation verloren. Manchmal sogar schneller als die Rasse oder Sorte an sich. Wenn dieses Wissen in Vergessenheit gerät, kann in-situ/on-farm Erhaltung schwierig werden. Das traditionelle bäuerliche Wissen kann zudem als "Immaterielles Kulturerbe" angesehen werden, das durch das UNSECO Übereinkommen zum Schutz des immateriellen Kulturerbes zu erhalten ist (in Kraft getreten 2003).

Im Mai 2008 wurde in Zusammenarbeit mit der Alpenkonvention und dem SAV-Monitoring Institute die Konferenz "Alpenkonvention und Agrobiodiversität", in Bozen, Italien, durchgeführt. Hier stellten Experten fest, dass das Sammeln von traditionellem Wissen im Alpenraum von besonderer Bedeutung ist. Die Idee, das traditionelle Wissen über autochthone Sorten und Rassen zu sammeln ist sehr neu und innovativ. Bisher wurden nur einige wenige Anstrengungen unternommen, um systematisch traditionelles bäuerliches Wissen zu sammeln. Daher müssen die Grundlagen zur Sammlung, Verifizierung und Verbreitung erst entwickelt werden. Eine Grundvoraussetzung ist ein funktionierendes Netzwerk von Experten. Ein solches Netzwerk wurde durch diverse Monitoring Arbeiten im Alpenraum bereits aufgebaut (z.B.: "Alpine Delphi", 2007, http://www.save-foundation.net/pdf/Alm_Final_Report.pdf) und im "Alpinen Netzwerk für Agrobiodiversität" durch das SAVE-Monitoring Institute zusammengefasst.

Um den bestmöglichen Weg zum Umgang mit derartigen Daten und Informationen herauszufinden, hat das SAVE-Monitoring Institute eine einjährige Machbarkeitsstudie zur Sammlung und Dokumentation des traditionellen Wissens im Alpenraum in Angriff genommen. Das Projekt ist regional durch den Alpenbogen als Pilotregion begrenzt und inhaltlich durch die Beschränkung auf Agrobiodiversität. Neben einem bereits bekannten Netzwerk von Experten, sind die im Alpenbogen vorhandenen Rassen und Sorten weitgehend bekannt.

Die Studie umfasst:
- Entwicklung einer Informationsplattform (evtl. wiki-basiert, damit Einträge Dritter möglich sind http://de.wikipedia.org/wiki/Wiki)
- Entwicklung eines effizienten Systems zur Sammlung von Wissen aus unterschiedlichen Quellen (Bibliotheken, Internet, Museen, Personen)
- Entwicklung von Kategorien und Gruppen.

Ein Folgeprojekt aus dieser Machbarkeitsstudie wird ebenfalls räumlich durch den Alpenbogen und inhaltlich durch Agrobiodiversity abgegrenzt. Dies ist wichtig, da eine Abgrenzung ansonsten schwierig wäre. Die Erfahrungen dieses Projektes sollen später auch in Projekte anderer Regionen wie dem Balkan oder die Karpaten einfließen.

Weiterführende Anregungen und Kommentare nehmen die folgenden Projektverantwortlichen gerne entgegen:
waltraud.kugler@save-foundation.net; ulrich.donath@save-foundation.net


De Oerakker: Niederländische Sicherung für Gemüse, Getreide und Futterpflanzen

De Oerakker (d.h. das alte Feld) wurde fast eine Obsession für Ruurd Walrecht, als er begann, in den Niederlanden gefährdete Pflanzen zu sammeln. Als begeisterter Hobby-Landwirt baute er mehrere Sorten von Gemüse, Getreide und Futterpflanzen an und begann, alte niederländische Landsorten zu sammeln. Er besuchte Dutzende von alten Anbauern, ging nach Norddeutschland (Ostfriesland) und kontaktierte Adressaten in den USA und Kanada, deren Vorfahren niederländische Samen in ihre neue Heimat mitgenommen hatten. Bald brauchte er mehr Land für seine Sammlung und kam 2002 in die Provinz Drenthe in Veenhuizen. Er hoffte, daß das Ministerium für Justiz ihn im staatlichen Gefängnis unterstützen würde. Ende 2006 erhielt er den "Fighting Against All Odds"-Preis. Da er aber immer noch keine finanzielle oder wissenschaftliche Unterstützung erhielt, ging er nach Schweden und ließ seine Sammlung zurück. Er hatte mehr als 500 niederländische Landsorten in-situ erhalten, vor allem Bohnen, Erbsen, Kohl und Karotten. Das Netzwerk 'Eeuwig Moes' wurde von seinen Anhängern gegründet, um sein Erbe zu schützen. Mit rund 20 historischen Gemüsegärten wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für genetische Ressourcen der Universität Wageningen eine Arbeitsgruppe zur in-situ-Erhaltung eingerichtet. Im Jahr 2008 wurde die "Orange Liste" (als Gegenstück zu der üblichen Rote Liste) für Bohnen (453 Sorten), Karotten (162), Kohl (788), Salat (271) und Erbsen (382) aufgebaut (www.deoerakker.nl). Kürzlich kamen 129 Sorten Zwiebeln, 37 Sorten Lauch und 17 Schalottensorten hinzu.

2008 wurde die Bohnensammlung der Landwirtschaftlichen Universität Wageningen mit der Sammlung von Ruurd Walrecht verglichen: 10 bis 15% seiner Sammlung war einzigartig. Jetzt werden die Original Bohnensorten an mehreren Standorten angebaut Die "De Oerakker Sammlung" wurde kategorisiert und gesichert. Sie ist nicht mehr privat, sondern wurde zu einer echten Nicht-Regierungs-Organisation. Dies macht deutlich, daß eine riesige nationale Sammlung niemals von nur einer Person erhalten werden kann.

René Zanderink (Amsterdam, tel. 020-6385813), Obe Bootsma (Haarlem, tel. 023-5316480), Chris Kik (head curator crops Centre for Genetic Resources in the Netherlands (CGN) Agricultural University Wageningen), Stiftungsräte De Oerakker und Partner des Netzwerkes 'Eeuwig Moes', heahea@planet.nl & info@deoerakker.nl.


Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN e.V.)

Der Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN e.V.) wurde 1996 im nordöstlichen Bundesland Brandenburg gegründet. Seinerzeit wurde dort ein System von Großschutzgebieten aufgebaut. Vor diesem Hintergrund entstand im Kreis einiger Aktiver die Idee, eine nachhaltige, ökologisch orientierte Landnutzung mit dem Erhalt pflanzengenetischer Ressourcen zu verbinden. Das Anliegen des Vereins ist es, vorhandene Initiativen, Schaugärten, Gärtnereien und Landwirtschaftsbetriebe zusammenzuführen und jeweils vor Ort eine koordinierte, fachlich versierte Erhaltungsarbeit (on-farm) mit kulturpflanzengenetischen Ressourcen zu ermöglichen.

Eine Schaugärtnerei in Greiffenberg/Region Uckermark beherbergt das Saatgutlager samt Aufbereitungsmöglichkeiten sowie das Büro zur Koordination des Netzwerks. Dies besteht aus landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Betrieben unterschiedlicher Größe (von 5-1000 ha), Umweltbildungsstätten, kleinen botanischen Gärten oder Schaugärten sowie Besucherinformationszentren von Großschutzgebieten bis hin zu Einzelpersonen - etwa GastronomInnen -, denen das Thema am Herzen liegt. Derzeit hat der Verein bundesweit knapp 400 Mitglieder, wobei der Schwerpunkt bislang regional in Berlin und Brandenburg liegt. In Greiffenberg selbst sind über das Jahr etwa vier MitarbeiterInnen ständig beschäftigt, hinzu kommen Aushilfs- und Saisonkräfte, im Sommerhalbjahr auch PraktikantInnen sowie mitunter internationale HospitantInnen. Der Verein verfügt über eine im Zeitraum von mehr als zehn Jahren entwickelte Sammlung verschiedenster Kulturpflanzengattungen (etwa 2.000 Sorten verschiedener Kulturarten), insbesondere von Getreide, Kartoffeln, Tomaten, sonstigen Gemüsearten und ausgewählten Zierpflanzengruppen. Diese Sammlung wird kontinuierlich angebaut, selektiv bearbeitet und beschrieben. InteressentInnen können Versuchssaat- und -pflanzgut für eigene Zwecke auf nicht-kommerzieller Basis erhalten. Seit 2007 gibt es auch ein gemeinsames Projekt mit der Berliner Humboldt-Universität zur Wiedereinführung alter Salatsorten. Zudem werden Kurse, Seminare und Veranstaltungen, etwa zur Sortenerhaltung, Saatgutherstellung, Vermehrung oder Pflanzenkunde angeboten. Überdies engagiert sich der Verein oder einzelne seiner Mitglieder im Rahmen schulischer und ausserschulischer Umweltbildung, bei Landesgartenschauen (LAGA) und auch in politischer Arbeit, von der Beteiligung im Jahr 2008 am internationalen zivilgesellschaftlichen Kongress "Planet Diversity" bis hin zu Kommentaren zur EU-Gesetzgebung.

Weitere Informationen: www.vern.de;
http://www.grand-cru-institute.com/de/index.php


12. Session der FAO Kommission für genetische Ressourcen

Vom 19.-23. Oktober wurde die 12. reguläre Session der FAO Kommission für genetische Ressourcen (CGRFA) in Rom durchgeführt. Vorgeschaltet war ein Informationsseminar zum Thema "Politische Regelungen für den Zugang und Vorteilsausgleich für genetische Ressourcen für Ernährung + Landwirtschaft (GRFA), in dem über den Stand der Verhandlungen zum "Access & Benefit Sharing" (ABS), Ernährungssicherheit und ABS, die jüngsten politischen und rechtlichen Entwicklungen zu den "Intellectual Property Rights" und die Auswirkungen des Klimawandels auf die GRFA informiert und diskutiert wurde.

Access and Benefit Sharing für GRFA:

Die Delegierten nahmen eine Resolution über Strategien und Regelungen des ABS für GRFA mit anderen internationalen Gremien an. Es ist wichtig, dass die "Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt" (CBD COP) und die CBD Ad-hoc-Open-ended-Arbeitsgruppe für ABS (ABS-WG) die Besonderheiten der Biodiversität in der Landwirtschaft anerkennen. Im Bericht der Session wird die zentrale Rolle der GRFA für die Ernährungssicherheit betont. Die Mitglieder der Kommission werden ermutigt, eng mit den CBD-Verhandlungspartnern ihrer Länder zusammen zu arbeiten. Es wird bekräftigt, dass die FAO und die Kommission innerhalb ihres Mandates einen wichtigen Beitrag zur weiteren Entwicklung im Bereich ABS im Rahmen der CBD leisten können. Die COB der CBD und der ABS-WG wurden aufgefordert, die Besonderheiten der landwirtschaftlichen Artenvielfalt zu berücksichtigen.

Pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft:

Die Kommission bekräftigt, dass der "State of the World's Plant Genetic Resources for Food and Agriculture" (SOW-2) eine massgebliche Bewertung des PGRFA Sektors, basierend auf den Vorlagen der Mitgliedsstaaten, darstellt. Die Kommission forderte Staaten und Geldgeber dazu auf, Mittel zur Übersetzung des SOW-2 Reports sowie für dessen Verbreitung in Entwicklungsländern bereitzustellen und durch die FAO durchführen zu lassen. Die FAO ist ferner aufgerufen, eine Zusammenfassung des SOW-2 für die politischen Entscheidungsträger zusammenzustellen.

Tiergenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft:

Dokumente über das Follow-up der Interlaken-Konferenz und des Berichtes der fünften Tagung der ITWG-AnGR wurden zur Verfügung gestellt. Die Wichtigkeit der Kleinbauern als Hüter der meisten weltweit vorkommenden AnGR insbesondere in den Entwicklungsländern, wurde anerkannt. Ihre volle und effektive Beteiligung bei der Umsetzung des GPA wurde gefordert. Die Notwendigkeit weiterer Unterstützung und Mechanismen zur Bereitstellung aktueller Informationen über AnGR wurde betont. Die ITWG-AnGR sollte ein Frühwarn- und Reaktionssystem für AnGR entwickeln.

Strategie zur Mittelbeschaffung für die Umsetzung des GPA für AnGR:

Die Kommission verabschiedete die Strategie zur Mittelbeschaffung für die Umsetzung des GPA für AnGR. Die FAO wurde aufgefordert, den GPA im Rahmen eines konsolidierten Programmes, das alle GRFA umfasst, umzusetzen. Ferner soll die FAO über administrative Regelungen für den FAO Treuhandfonds Bericht geben.

Zusammenarbeit mit dem Internationalen Vertrag über PGRFA:

Eine engere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen internationalen Gremien, die sich mit PGR befassen, ist notwendig. Die Kommission billigte die gemeinsame Absichtserklärung über die Zusammenarbeit zwischen der Leitung der ITPGR und der CGRFA. Eine Kollaboration mit ITPGR erleichtert die integrative Bearbeitung von Fragen im Zusammenhang mit ABS für PGRFA. Die Büros von CGRFA und ITPGR sollten ihre Agenden zu koordinieren z.B. für die Überprüfung des Entwurfs des GPA.

Kooperation mit dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD):

Die verschiedenen Bereiche der GRFA erfordern maßgeschneiderte "access and benefit sharing" Ansätze. Diese müssen ggf. von den übrigen bilateralen vertraglichen Ansätzen im Rahmen der CBD unterschieden werden. Die Kommission unterstützt die weitere Zusammenarbeit zwischen der CBD, der FAO und ihrer Kommission. Der Generalsekretär wurde ersucht, ein gemeinsames Meeting beider Präsidien, das der Kommission und das des CBD-COP zu prüfen, um zukünftige Kooperationen zu besprechen. Ein vollständiger Bericht dieser Session kann im "Earth Negotiations Bulletin" auf der Website des Internationalen Instituts für Nachhaltige Entwicklung, das Informationen, einschließlich der täglichen Berichterstattung der Verhandlungen zur Verfügung stellt, abgerufen werden: http://www.iisd.ca/biodiv/cgrfa12/

Dokumente der Session:
http://www.fao.org/nr/cgrfa/cgrfa-meetings/cgrfa-comm/twelfth-reg/en/


Atlas der Nutztierrassen des Balkans online

Im Rahmen des Projektes "Balkan-Netzwerk für Agrobiodiversität" wurden neben Netzwerk- und Monitoring-Aktivitäten erstmals auch Daten über grenzüberschreitend vorkommende Nutztierrassen in den Balkan Ländern erhoben (siehe http://www.save-foundation.net/Publications/SAVE_Focus_05_Balkan.pdf). Bis jetzt haben die meisten Balkanländer kein geeignetes System zur Aufzeichnung ihrer einheimischen Rassen. Seit 2005 wurden viele Rassen identifiziert und deren Bestände wurden bewertet, aber ein umfassender Überblick fehlte. Die neu entwickelte Internet-Datenbank dient der Vernetzung der Akteure. Die Informationen (in englischer Sprache) sind sowohl für Fachleute als auch für interessierte Laien konzipiert. Der Breed Atlas ist im "Balkan-Netzwerk für Agro-Biodiversität" (siehe http://www.agrobiodiversity.net/balkan/index.htm) aufgeschaltet. Die Suche ist nach Art, Land, Rasse, Namen oder Synonyme möglich. Auf den Datenblättern ist der Hauptname der Rasse und die Synonyme aufgelistet. Eine kurze Beschreibung der Rasse, Rassegeschichte und weitere allgemeine Angaben werden gefolgt von Rassedetails und der Informationsquelle. Soweit vorhanden, wurden der Beschreibung ein- bis zwei Bilder hinzugefügt. Eine Skizze zeigt den Teil des Balkans, in dem die Rasse zu finden ist.

Die 139 aufgeführten Rassen und Varietäten sind weit über die Region verteilt. In Albanien, Bulgarien, Kroatien und Serbien wurden viele einheimische Rassen bereits aufgefunden und offiziell anerkannt. In Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Montenegro gibt es jedoch noch großen Handlungsbedarf.


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Kurznachrichten

Zweite internationale Konferenz zur Entwicklung des Bio-Sektors in zentral- und osteuropäischen sowie zentralasiatischen Ländern

Die 2. Internationale Konferenz über die Entwicklung des Bio Sektors in mittel- und osteuropäischen, sowie zentralasiatischen Ländern fand vom 10.-11. September 2009 in Tiflis, Georgien statt. Die Konferenz präsentierte den aktuellen Stand der Landwirtschaft der ehemaligen Sowjetunion und umliegenden Ländern. Es wurde ein klares Bild von der aktuellen Forschung, der Notwendigkeit zur Entwicklung und den Problemen für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft in der Region aufgezeigt. SAVE präsentierte die Marketing-Strategien aus dem ELBARN Projekt während der Session über Tierhaltung. Es wurde deutlich, daß die Bio-Branche oft die Bedeutung der Nutztiere innerhalb eines Agro-Öko-Systems nicht erkennt. Die Mehrzahl der Präsentationen waren daher auch auf den Pflanzensektor fokussiert. Die Förderung von Tieren in nachhaltigen landwirtschaftlichen Systemen ist jedoch unverzichtbar, wenn die traditionellen tiergenetischen Ressourcen für künftige Generationen erhalten werden sollen. Der aktuelle Verbrauchertrend zu eher fleischlosen Ernährung ist in der Ablehnung der industriellen Produktion begründet. Autochthone Rassen in extensiven Systemen können aber eine sehr nahrhafte, gesunde und schmackhafte Alternative bieten zu den intensiv produzierten Fleischprodukten.

Der Tagungsband und die Erklärung finden sich hier:
http://organicconference.elkana.org.ge


FAO Regionales Experten Meeting

Am diesjährigen Regionalen Expertenmeeting der FAO (20.-21. Oktober, Budapest, Ungarn) war SAVE Foundation durch Ulrich Donath von der SAVE Geschäftsstelle vertreten. In seiner Präsentation "Nutztier-basierte Geographische Angaben als Instrument für die Erhaltung der Agro-Biodiversität" wurde die Arbeit des SAVE-Netzwerkes dargestellt und kritische Aspekte von mit geographischen Angaben zertifizierten Produkten diskutiert. Das ELBARN-Projekt (European Livestock Breeds Ark & Rescue Net), bei dem die Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen von tiergenetischen Ressourcen eine wichtige Rolle spielt, konnte ebenfalls erläutert werden.

Inhalte und Empfehlungen des Meetings werden in Kürze auf der REU / SEU Website veröffentlicht:
(http://www.fao.org/Regional/SEUR/index_en.htm)


Lebensmittelsicherheit vom Erzeuger zum Verbraucher: Die neue Tiergesundheitsstrategie - Konsultationsprozess der Europ. Kommission: Aufruf zur Teilnahme

Bei dieser Konsultation per Fragebogen sind interessierte Kreise eingeladen, zu den Ansätzen für ein neues Tiergesundheitsrecht Stellung zu nehmen. Der Aufruf wurde durch die Abteilung D1 der Direktion für Tierschutz und Tiergesundheit in der EU Generaldirektion für Gesundheit und Verbraucherschutz vorbereitet. Ziel ist es, ein umfassendes, neues Tiergesundheitsgesetz zu entwickeln.

Der Fragebogen ist an all jene gerichtet, die sich mit Tiergesundheit und Tierschutz befassen. Insbesondere Tierhalter und -produzenten, Importeure und Exporteure von Tieren und ihren Produkten sowie rechtlich und wirtschaftlich mit diesen Themen befaßte Personen inklusive nicht professionelle Tierhalter sind aufgerufen, Stellung zu nehmen.

Weitere Informationen sind erhältlich unter: http://ec.europa.eu/food/animal/diseases/strategy/pillars/consultation_process_en.htm

Der interaktive online Fragebogen kann noch bis zum 31. Dezember 2009 auf der folgenden Website ausgefüllt werden:
http://ec.europa.eu/yourvoice/ipm/forms/dispatch?form=animalhealthlaw.


Global Crop Diversity Trust: Handlungsbedarf bei Ernährungssicherheit und Klimawandel

Der Global Crop Diversity Trust hat eine Initiative gestartet, um die Bedeutung der Landwirtschaft in der aktuellen Debatte über den Klimawandel hervorzuheben. Die Initiative wurde insbesondere mit Blick auf die COP15 Konferenz in Kopenhagen, Dänemark, im Dezember lanciert. Mehr als sechzig prominente Agrarwissenschaftler und Vordenker in der Entwicklungsarbeit haben in einer Erklärung eine Warnung über das nahezu völlige Fehlen der Landwirtschaft in den Debatten im Vorfeld der UN Klima Konferenz unterzeichnet. Im November sprach Emmanuel José Manuel Durão Barroso, Präsident der Europäischen Kommission, über die große Bedeutung der Kulturpflanzenvielfalt in der Bekämpfung des Klimawandels und der Ernährungsunsicherheit und rief die Regierungen in den entwickelten Ländern auf, ihre vertraglichen Verpflichtungen in klingende Münze umzuwandeln. Regierungschefs am Gipfel von Rom zur Ernährungssicherheit erklärten einstimmig, dass in der Auseinandersetzung mit den Herausforderungen des Klimawandels auch die Möglichkeiten der Emissionsminderung und ein starkes Engagement für eine angepasste Landwirtschaft, unter anderem durch die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der genetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft berücksichtigt werden müssen.

Weitere Informationen unter:
http://www.croptrust.org/climatechangestatement.html


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Veranstaltungen 2010 (Auszug):

14.-16. Januar: Global Forum für Ernährung und Landwirtschaft (im Rahmen der Grünen Woche Berlin), Berlin, Deutschland. Web: http://www.forumgruenewoche.de

9.-13. Februar: "Nutra Bioorganic", erste Messe für Bio-Produkte in Russland; Moskau, Russland. Web: http://www.bioorganic.ru

11.-14. Februar: 5. Natur-Messe, Basel, Schweiz. Web: http://www.natur.ch

17.-20. Februar: "BioFach 2010" - Weltmesse für Bio-Produkte, Nürnberg, Deutschland. Web http://www.biofach.de

19. März: Streuobst Forschungstagung an Uni Hohenheim, Stuttgart, Deutschland. Kontakt: schmieder@uni-hohenheim.de

27.-29. März: 5. Europäisches Saatguttreffen "Zukunft säen - Vielfalt ernten", in Graz, Österreich. Web: http://www.arche-noah.at/etomite/index.php?id=137#zukunftsaen

6.-7. Mai: 5. Organic Forum: "Verarbeitung und Handel mit biologischen Nahrungsmitteln, Non Food und organischem Rohmaterial", Warschau, Polen. Web: http://www.organic-marketing-forum.org

28. Juni - 1. Juli: Symposium "Erneuerung und Nachhaltige Entwicklung in Ernährung und Landwirtschaft - ISDA 2010"; Montpellier, Frankreich, http://www.isda2010.net

4.-7. Juli:
Workshop "Bergprodukte in der Ernährung: Ein spezielles
Förderungssystem", Wien, Österreich. Contact:
markus.schermer@uibk.ac.at

22.-27. August: 28. Internationaler Gartenbau-Kongress "Wissenschaft und Gartenbau für die Allgemeinheit", Lissabon, Portugal. Web: http://www.ihc2010.org

23.-27. Aug.: 61. Jahrestagung der Europäischen Vereinigung für Tierzucht, Heraklion auf Kreta, Griechenland. Kontakt: info@eaap2010.org, Web: http://www.eaap2010.org

29. August - 2. Sept.: 23. Jahrestagung der Europäischen Föderation für Weidewirtschaft, Kiel, Deutschland. Mail: egf2010@email.uni-kiel.de, Web: http://www.egf2010.de

3.-5. Sept.: 4. Europäisches Seminar zur Agrobiodiversität; Jahrestagung von SAVE Foundation und europäischem SAVE-Netzwerk (zus. mit VERN e.V.). Schloss Criewen, Brandenburg, Deutschl. Kontakt: office@save- foundation.net

13.-16. September: ECP/GR Meeting "On-farm Erhaltung und Management Workshop" Madeira, Portugal. Kontakt: bioversity-ecpgr@cgiar.org

15.-17. September: Forum Carpaticum, in Krakau, Polen. Kontakt: office@forumcarpaticum.org , Web: http://www.forumcarpaticum.org

September: 6. Interdisziplinäre und Interuniversitäre Konferenz "Die integrierte Entwicklung von Berggebieten", Metsovo, Griechenland. Kontakt: mirc@central.ntua.gr


Arche-Netzwerk: http://www.arca-net.info
ELBARN Net: http://www.elbarn.net
Agrobiodiversity.Net: http://www.agrobiodiversity.net


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Quelle:
SAVE eNews 4/2009, 10.12.2009
Elektronischer Infodienst der SAVE Foundation
Herausgeber:
SAVE Foundation, Head Office
Joseph-Belli-Weg 5, D-78467 Konstanz, Deutschland
E-Mail: office@save-foundation.net
Internet: http://www.save-foundation.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Dezember 2009