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VIELFALT/088: SAVE eNews 2/2009 - Sicherung der Artenvielfalt (SAVE)


SAVE eNews 2/2009 - Mittwoch, 10. Juni 2009

Ein vierteljährlicher Informationsdienst der europäischen SAVE Foundation (Safeguard for Agricultural Varieties in Europe)


Inhaltsübersicht:
- Erhaltung der Agrobiodiversität in den Karpaten, Schlussbericht Phase II, 2005-2008
- SAVE Jahrestreffen mit Internationaler Tagung, 20.-23. Aug. 2009 in Gent, Belgien
- ELBARN Area Workshops: Diskussionen mit Stakeholdern aus ganz Europa
- Europäischer Tag der AgroBiodiversität (EAD): 29. September 2009
- Kurznachrichten (2)
- Auszug der wichtigsten Veranstaltungen


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Erhaltung der Agrobiodiversität in den Karpaten

Schlussbericht Phase II, 2005-2008

Rückblick

In den Karpaten blieben zahlreiche traditionelle Agrar-Oekosysteme erhalten, in denen bis heute auch alte Nutztierrassen und Kulturpflanzen überlebten. Diese Agro-Biodiversität ist durch den Übergang auf westliche intensive Landwirtschaftssysteme gefährdet. Mit Unterstützung des Schweizer Bundesamtes für Umwelt BAFU (damals BUWAL) und der Gsell-Stiftung Basel konnte die erste Phase des Karpatenprojektes 1999 mit einem Workshop in Suceava, Rumänien, abgeschlossen und ein viel beachteter Bericht veröffentlicht werden, der den Handlungsbedarf in den Karpaten erstmals dokumentiert (Rare Breeds and Plant Varieties in the Carpathian Mountains - Monitoring and Conservation Strategies", ISBN 3-907866-60-6). Im Mai 2003 wurde die Karpatenkonvention von den Vertragsstaaten unterzeichnet. Bei den Vorbereitungsarbeiten wurde SAVE Foundation über das Karpatennetzwerk von der UNEP beigezogen. In Artikel 11 ist der Schutz der Agro-Biodiversität unter dem Titel "Cultural heritage and traditional knowledge" verankert.

Die zweite Phase in den Jahren 2005-2006, wiederum mit finanzieller Unterstützung des BAFU, umfasste die folgenden Aktivitäten:

Eruierung, Kontaktierung und Vernetzung der Stakeholder
Zusammen mit der slovakischen Partnerorganisation Agrogenofond und Bioversity International, Rom (früher IPGRI), beteiligte sich SAVE-Monitoring Institute an der Organisation der internationalen Tagung "Traditional Agro-Ecosystems", die im September 2005 in Nitra/ Slowakei durchgeführt wurde.
Erhaltung vernachlässigter Obst- und Beeren-Sorten
Aufbau einer Mustersammlung von 50 alten Pflaumensorten sowie von über 150 Beeren- und Wildobstsorten in den weissen Karpaten (Süd-Mähren). Dieses Modell hat sich so gut bewährt dass nun in anderen Karpatenländern weitere solche Sortengärten angelegt werden.
Synonymregister
Zur Erleichterung der sprach- und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wurde ein mehrsprachiges Synonymregister der Obstsorten aufgebaut. Pomologen in den Ländern wurden beauftragt, Namen und Synonyme zu erfassen, zu gruppieren und in eine Internet-Datenbank einzulesen. Dieses Register stiess auch bei Bioversity International und der "GFU for underutilized species" auf reges Interesse. Leider musste die via Internet öffentlich zugängliche Datenbank (www.fruit-net.info/synonym) wegen Hackerangriffen vom Netz genommen werden. Sie wird so bald wie möglich wieder aufgeschaltet.
Monitoring verschwundener Nutztierrassen
Bei den Nutztierrassen wurde die Situation bei den Huzul-Pferden und bei den Karpatenbüffeln evaluiert. In der Karpato-Ukraine und in Rumänien wurden Nachforschungen nach den verschollenen Stocli-Schweinen und den Mocanitsa-Zwergrindern (Rasa de Munte) intensiviert. Die Suche nach Restbeständen des Walachen-Zwergrindes (bzw. des Tatra-Rindes) wurde eingestellt, denn die letzten Tiere der in den Neunzigerjahren in der Slowakei (Osturna) aufgefundenen Rinderrasse sind inzwischen verschwunden. Dies unterstreicht einmal mehr die Dringlichkeit zum Handeln.

Aus sprachlichen und logistischen Gründen wurden die Karpaten in den slawischsprachigen Nordteil und den rumänischen Südteil aufgeteilt. Ein Hauptaugenmerk bei den weiteren Arbeiten galt dabei der Karpato-Ukraine (insbesondere dem südlichen Teil "Transkarpatien"), da sich die Ukraine als einziger Karpatenstaat nicht auf eine EU-Mitgliedschaft abstützen kann.


Rechenschaftsbericht 2007 und 2008

Vernetzung der Stakeholder

Im Rahmen des SAVE Jahresmeetings 2008, in Kozard in den ungarischen Karpaten, wurden zusammen mit den Karpaten Stakeholdern die folgenden Punkte festgehalten:

Für die Phase 3 beim Karpatenprojekt (ab 2009) soll vorrangig ein Projekt 3a für den in den Arbeiten weiter fortgeschrittenen Nordkarpatenraum erarbeitet werden. Ein Projekt 3b für Rumänien wird parallel bearbeitet.
Zur Förderung und Absicherung des Karpaten-Netzwerkes wird SAVE Foundation auf der AgroBiodiversity.Net Webseite bei den "Regional Networks" ein "Network Karpaten" einrichten (vgl. www.agrobiodiversity.net/regional/).
Als übergreifendes, nachhaltiges Erhaltungskonzept für gefährdete Nutztierrassen und Kulturpflanzen soll ein Netzwerk von Arche Zentren (Arche-Höfe und Sortengärten) in den Karpaten etabliert werden.

Obst und Beeren

Das Synonymregister (bis heute 18'000 Bezeichnungen) soll auf Pflaumen, Zwetschgen, Renekloden und Mirabellen erweitert werden. Neben Englisch, Französisch, Deutsch, Tschechisch, Polnisch und Russisch wird auch Slowakisch, Ukrainisch sowie Rumänisch aufgenommen.

Die Mustersammlung in Bojkovice in den mährischen Weissen Karpaten wird durch eine Mispel-Vergleichssammlung (Mespilus germanica, vgl. Bild) ergänzt. Inzwischen wurden rund 12'000 Bäume mit alten Sorten veredelt und an Interessenten abgegeben. In Bakta, Ukraine, ist eine Sammlung mit alten transkarpatischen Obstsorten im Aufbau. In Polen, Ungarn und der Slowakei ist mindestens je eine weitere Sammlung mit regionalen Sorten geplant.

Schwerpunkt Ukraine

Von 80 Apfelsorten, die in den sechziger Jahren erfasst wurden, sind noch rund 30, von den 30 Birnensorten noch etwa 20 erhalten. Für Pflaumen, Kirschpflaumen und Walnüsse besteht dringender Handlungsbedarf. Neben der Mustersammlung in Bakta (s. o.) werden zwei Sicherungsdoppel dezentral angelegt. Die Huzulpferde stammen aus den ukrainischen Karpaten. Die noch vorhandenen Tiere weisen den ursprünglichen Typus mit teilweise Zebrierung an den Beinen und Aalstrich auf. Der Huzul Zuchtverein betreut derzeit 120 Tiere, die nun staatlich registriert werden können. Ein erstes Arche Zentrum mit agrotouristischen Einrichtungen ist derzeit im Aufbau: neben Huzul Pferden sind auch Karpatenbüffel und karpatische Bergschafe zu sehen. Ein Sicherungsdoppel der oben erwähnten Obstsammlung wird das Bild abrunden. Die Bestandeszahlen der Karpatenbüffel sind abnehmend. Drei noch bestehende Zuchtgruppen brauchen dringend eine Blutauffrischung mit reinrassigen Karpatenbüffeln aus Rumänien. Die Büffel können zur Beweidung in einem Biosphärenreservat eingesetzt werden. Die transkarpatische Zucht wird in das neue Wasserbüffel-Netzwerk Südosteuropa integriert (Teil des Balkan-Projektes von SAVE-Monitoring Institute).

Schwerpunkt Rumänien

Rumänien verfügt über umfangreiche Pomologien. Ein Monitoring der Obstsorten, zumindest in Teilgebieten, wird derzeit durchgeführt. Danach soll eine Mustersammlung entsprechend den oben erwähnten Sammlungen aufgebaut werden. Mocanitza Zwergrinder konnten in den südwestlichsten Karpaten wieder aufgefunden werden. Die Suche nach Stocli Schweinen wird fortgeführt.

Netzwerk von Arche-Zentren

In den nördlichen Karpaten (CZ, PL, SK, HU, UA) besteht jeweils mindestens ein Arche Zentrum für Tiere und eines für Kulturpflanzen. Die öffentlich zugänglichen Einrichtungen sind im europäischen Arca-Net aufgelistet (http://www.arca-net.info). Die Schaffung eines Netzes von Rescue Stations wird neu über das ELBARN-Projekt abgewickelt (European Livestock Breeds Ark and Rescue Net).

Aussichten / Nachhaltigkeit

Die jetzt abgeschlossene Phase II des Karpatenprojektes brachte eine erfolgreiche und nachhaltige Vernetzung der Stakeholder auf allen drei Ebenen: Züchter, Universitäten, Verwaltung. Es soll nach Möglichkeit über eine weitere Projektphase 3 ausgebaut und intensiviert werden. Chancen bietet hier vor allem das "Arche-Netzwerk", das verdichtet und in die Entwicklung von Zuchtstrategien eingebunden werden soll. In der angestrebten Folge-Phase 3 soll eine holistischen Betrachtung stärker gewichtet werden. Ein Schwerpunkt wird die Entwicklung des ländlichen Raumes darstellen, um die Abwanderung der Bevölkerung aufzuhalten.

=> Vollständiger Bericht:
www.save-foundation.net/deutsch/PDF/Karpaten_Bericht_II.pdf => Spenden-Aufruf für Obst- und Beeren-Projekt in den Karpaten
SAVE Foundation kann ihre Projekte als Non-Profit-Organisation nur mit Hilfe Dritter durchführen. Aktuell gesammelt wird für das Obst- und Beerenprojekt in den Karpaten. Jeder Betrag, ob gross oder klein, hilft (es werden Spendenbestätigung ausgestellt). Näheres siehe: www.save-foundation.net/deutsch/spenden.htm


SAVE Jahrestreffen mit Internationaler Tagung
20. - 23. August 2009, in Gent, Belgien

Das nächste Jahrestreffen von SAVE Foundation und des europäischen SAVE Netzwerkes findet vom 20. - 23. August 2009 in Gent, Belgien, statt. Es wird von der belgischen Organisation Steunpunt Levend Erfgoed SLE organisiert. Das Treffen wird durch eine Präsentation bei der EU-Kommission in Brüssel eingeleitet, bevor in die historische und attraktive Stadt Gent gewechselt wird. Die Jahrestagung wird eine internationale Tagung zum Thema "Innovative Aspekte für die In-Situ-Erhaltung" (mit Gastrednern) enthalten. Nachdem die SAVE-Gremien getagt haben, wird es möglich sein, die SLE-Expo in Wachtebeke zu besuchen. Die Ausstellung bringt eine große Auswahl an in- und ausländischen alten Tierrassen und eine Vielzahl von alten Fruchtsorten. Mehrere Tausend Besucher werden erwartet, um die renommierten Tiere zu bewundern und den Geschmack der Früchte zu genießen. Ein Shuttle zwischen den Veranstaltungsorten wird organisiert.


Vorläufiges Programm:

Donnerstag, 20. August

16.00 Brüssel: Präsentation bei der Europäischen Union Transfer zum Hotel in Gent, Abendessen

Freitag, 21. August

9.00 Registrierung Hotel "PoortAckere Monasterium", Gent Internat. Tagung Agrobiodiversität: "Innovative Aspekte für die In-Situ-Erhaltung" kombinierte Sitzung der Projekt Kommission und des Rates der Kooperationspartner. Diskussion der SAVE Projekt-Aktivitäten und Empfehlungen an das Board of Directors. Abend: Restaurant Tour in Gent mit regionalen Produkten

Samstag, 22. August

9.30 Closed Session: Board of Directors Besuch von Betrieben mit seltenen Rassen Abendessen

Sonntag 23. August

Besuch des "Living Heritage Park" in Wachtebeke (Nähe Gent). Dort findet am 23. Aug. die jährliche "Living Heritage Ausstellung" statt.

=> Link zur Information und Anmeldung:
www.save-foundation.net/pdf/SAVE_2009.pdf


ELBARN Area Workshops:

Spannende und anregende Diskussionen mit Stakeholdern aus ganz Europa Das Frühjahr 2009 war sehr arbeitsintensiv aber produktiv für das SAVE- Team und die ELBARN Projektpartner. Vier Workshops wurden durchgeführt, zwei im März in Gent, Belgien, und Roznov, Tschechische Republik, einer im April in Legnaro, Italien, und einer im Mai in Blagoevgrad, Bulgarien. Ein breites Spektrum von Stakeholdern aus fast jedem europäischen Land war vertreten - von Ministern und Professoren bis hin zu NGOs und Haltern. Jeder Workshop war nach gleichem Muster aufgebaut und hatte das gleiche Ziel: die Diskussionen zu einem Aktionsplan für ELBARN in der Region zu führen. Die Workshops begannen mit einer Einführung in das Projekt und die bereits geleistete Arbeit. Die wichtigsten Aspekte, Leitlinien für Rettungs- und Erhaltungsmassnahmen, Zuchtrichtlinien, Ark- & Rescue-Centers sowie Marketing wurden erläutert. Eine Zusammenfassung der vorläufigen Ergebnisse des ELBARN Fragebogens führte zu interessanten Diskussionen im Plenum. Gastredner gaben weiter inputs: Regelungen und Gesetzte zu gefährdeten autochthonen Rassen und Seuchenzüge wurden durch Vertreter der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und der EU-Generaldirektion für Gesundheit und Verbraucherschutz (DG SANCO) erläutert. Die Inhalte dieser Präsentationen wurden auch in den anderen Workshops kommuniziert, damit in allen Regionen der gleiche Informationsstand gewährleistet werden konnte. Weitere Themen waren: Erfahrungen mit Epidemien, Stand der Erhaltungsbemühungen, Arche-Höfe, Rückverfolgbarkeit der Produkte, Rechtsvorschriften zur Lebenderhaltung, Produkt-Marketing etc. Die Arbeitsgruppen bearbeiteten dann die Themen Rescue Centres, Zucht- und Erhaltungsmassnahmen und Nachhaltigkeit. Ein jeweils vorbereiteter Fragenkatalog diente in jeder Gruppe als Diskussionsgrundlage. Nach diesen Gruppendiskussionen wurden die Fragen im Plenum weiterdiskutiert. Die Ergebnisse sind Grundlage für die Area Action Plans, die derzeit von den ELBARN Projektpartnern erarbeitet werden. In den lebhaften Diskussionen wurden neue Ideen zwischen den Teilnehmern ausgetauscht. Definitionen und / oder Lösungen wurden erarbeitet, die das Projekt an Sich und die Erhaltung autochthoner Nutztierrassen und -varietäten generell einige Schritte weiterbrachten.

Hier einige der wichtigsten vorläufigen Ergebnisse:

Thema 1: Rescue

Die Anforderungen für Rettungsaktionen sind in den verschiedenen Regionen Europas unterschiedlich. Das Konzept der Rettung und Erhaltung muss für jede Region und schließlich für jedes Land entwickelt werden.
Notfallpläne für Fälle wie Epidemien müssen für jedes Land erstellt werden. Diese Pläne müssen auf den "Sonderfall" gefährdete Rassen eingehen.
Ein Netzwerk von an diesem Thema interessierten Einzelpersonen ist sowohl pro Land als auch auf gesamteuropäischer Ebene notwendig.

Thema 2: Arche-Zentren

Arche Zentren sind in einigen Regionen bereits eingeführt, in anderen ist es eine neue Idee.
Besitzer von Arche-Zentren und solchen, die die Etablierung einer solchen Einrichtung planen, könnten durch Schulungen von erfahrenen Betreibern profitieren. Insbesondere Aspekte wie Werbung, Produktevermarktung, Bildung, Umweltprogrammen etc. sind hier relevant.

Thema 3: Zucht

Bei Begriffen ist eine klare Definition erforderlich - insbesondere die Begriffe "Census" und "Nukleusgruppe", werden oft unterschiedlich interpretiert, was zu Missverständnissen führt.
Census (Register aller Tiere pro Rasse und Betrieb): Register sowie gut geführte zugängliche Zuchtbücher sind eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Erhaltungszucht.
Die Qualität der Daten und die Effizienz der Zucht-Organisationen gilt es zu prüfen und, wenn nötig, zu verbessern.

Thema 4: Marketing

Für die Area Workshops wurde dieser Titel umbenannt in "Nachhaltigkeit", da es hier in erster Linie um die langfristige Existenz der Arche-Zentren geht.
Die Unterschiede zwischen den Regionen sind signifikant - die Idee der Arche-Farmen oder -Zentren war oft nicht bekannt. Ferner gab es Probleme beim Marktzugang für traditionelle Produkte, wirtschaftliche Hemmnisse und generell einen unterschiedlichen Stand bei der Entwicklung des ländlichen Raums.
Unterschiedliche Systeme müssen entwickelt werden, für verschiedene Ansätze wie Tourismus, traditionelle Produkte, Bildungs-Einrichtungen in Kombination, um ein attraktives Programm in den Regionen zu bieten.
Eine allgemeine Trademark für traditionelle Produkte und ein Label für die Zertifizierung von Arche Zentren wurden als sehr wichtig erachtet.

Das ELBARN Projekt ist jetzt in seinem letzten Jahr. In diesem werden die Area Action Plans erarbeitet. Eine der wichtigsten Aufgaben wird die Verifikation der Daten aus dem Questionnaire, sowie die Vervollständigung der Rassebeschreibungen sein. Wichtig ist ferner der regelmässige Kontakt mit den Personen, die ihr Interesse an dem Projekt zeigten. Ziel ist die Formierung von Arbeitsgruppen (via Mailing-Listen) zur Förderung der Area Action Plans und des Konzeptes der Arche- und Rescue Zentren. ELBARN hat als dreijähriges Projekt begonnen, aber es muss in die Zukunft transferiert werden durch Umsetzung des Konzeptes in dauerhafte Maßnahmen. Die ELBARN Richtlinien sowie alle Präsentationen aus den Workshops können auf www.elbarn.net heruntergeladen werden. Print-Versionen sind ebenfalls verfügbar.


Europäischer Tag der Agrobiodiversität (EAD): 29. Sept. 2009

"Arca-Net - das europäische Arche-Netzwerk" ist das Motto des diesjährigen Europäischen Tages der Agrobiodiversität. Unter diesem Motto sollen all die City Farms, Arche-Höfe, Parks, Naturschutzreservate etc. bekannt gemacht werden, die intensiv daran arbeiten, Agrobiodiversität zu fördern, indem sie diese der Öffentlichkeit zeigen.

Sensibilisierung der Öffentlichkeit ist wichtig! Das öffentliche Bewusstsein für die enorme Vielfalt der Rassen und Sorten in der europäischen Landwirtschaft ist immer noch gering. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit hilft auf allen Ebenen: Es unterstützt Produzenten traditioneller Produkte, einen Markt zu finden und erinnert die Politiker daran, ihrer internationalen Verpflichtung nachzukommen, Strategien zum Schutz der nationalen Agrobiodiversität zu entwickeln. Arca-Net wurde von SAVE Foundation als Online-Handbuch mit Informationen über die "Arche Institutionen" in ganz Europa aufgebaut. Die aktuelle Version ist abrufbar unter www.arca-net.info. Als Teil des Projekts ELBARN wurde Arca-Net weiter ergänzt und verbessert. Unter www.elbarn.net (Rubrik "Ark-Network") sind alle Institutionen auf einer zoombaren Google-Karte verzeichnet. Eine neue Website-Version geht in Kürze online.

=> Link zum EAD-Dossier 2009: www.save-foundation.net/EAD/EAD_de.htm


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Kurznachrichten

European Environmental Bureau: Seminar zur Biodiversität 15. Mai 2008, Brüssel

Zu Beginn des Jahres 2009 lancierte das Europäische Umweltbüro EEB, zusammen mit dem Europäischen Gewerkschaftsbund ETUC und der Social Platform, die Spring Alliance. Es handelt sich um eine zivilgesellschaftliche Initiative mit dem Ziel, eine umfassende neue und nachhaltige Agenda für die neue Kommission zu entwickeln. In enger Zusammenarbeit mit anderen Organisationen hat das EEB Ideen für neue Ziele und Maßnahmen zum besseren Schutz u.a. der Biodiversität erarbeitet. SAVE konnte das Thema Agrobiodiversität im Seminar vom 15. Mai in Brüssel einbringen. Für die Zukunft wird eine engere Zusammenarbeit mit dem EEB angestrebt (www.eeb.org).


Parlamentarischer Offener Tag im ungarischen Parlament am 22. Mai 2009

Gegenwärtig prüfen die ungarischen Entscheidungsträger eine Erneuerung des rechtlichen und institutionellen Rahmens für das Landschafts-Management, die Erhaltung lokaler Sorten, sowie der nationalen pflanzlichen und tierischen genetischen Ressourcen. Die Öffentlichkeit ist über diese Thematik nur unzureichend informiert und Entscheidungsträger sind sich über die Bedeutung der genetischen Ressourcen oft nicht im Klaren. SAVE wurde als internationale Organisation eingeladen, an einer breiten Beteiligung der Öffentlichkeit in dem legislativen Prozess als Gastredner teilzunehmen, an dem die Überlegungen von Wissenschaft, Wirtschaft und Organisationen der Zivilgesellschaft eingebunden wurden.

Mehr Details unter http://www.essrg.hu/parlament/indexen.html


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Veranstaltungen (Auszug)

9.-10. Juli:
Internationale Konferenz "Die Zukunft der Berggebiete geht alle an!" in Krün (Bayern), Deutschland. Web: http://www.konferenz-zukunft-berggebiete.de

12.-16. Juli:
IALE Konferenz 2009: "Europäische Landschaften im Wandel: Herausforderungen für Landschafts-Ökologie und -Management", Salzburg. Österreich. Kontakt: secretariat@iale2009.eu; Web: http://www.iale2009.eu/

20.-23. August:
Internationale Tagung zur Agrobiodiversitat "Innovative Aspekte zur In- Situ Erhaltung". Jahrestagung von SAVE Foundation und SAVE Netzwerk in Gent, Belgien. Besuch der EU-Institutionen in Brüssel und der Living Heritage Expo der belgischen Partnerorganisation SLE (siehe nachfolgende Zeile). Kontakt: info@monitoring.eu.com

23. August:
13. Jahres-Expo "Lebendiges Erbgut" in der Provinzdomäne Puyenbroeck in Wachtebeke, Gent, Belgien. Alle gefährdeten belgischen Rassen werden aufgeführt. Kontakt: staf.vandenbergh@skynet.be, Web: http://www.sle.be

24.-.27 August:
60. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Tierzucht (EAAP), Barcelona, Spanien. Web: http://www.eaap2009.org

2.-3. Sept.:
2. Sommeruniversität über Zugpferde (Universités d'été du Cheval de Trait), Institut Lasalle de Beauvais dans l'Oise (60), Frankreich. Web: http://www.equiterra.fr

8.-10. September:
"Responding to the challenge of a changing world". 2. "World Seed Conference" in Rom, Italien, Thema "Die Rolle von neuen Pflanzensorten und qualitativ hochstehendem Saatgut in der Landwirtschaft". http://www.worldseedconference.org

17.-20. September:
EFCF Konferenz "Die Bedeutung von Tieren in unserer modernen Gesellschaft " in Hilvarenbeek, Niederlande. Kontakt: pvandervalk@skbn.net, Web: http://www.cityfarms.org/events.html

21.-22. Sept.:
11. BIOECON Jahreskonferenz zu "Wirtschaftliche Instrumente zur Verbesserung der Erhaltung & der nachhaltigen Nutzung der Biodiversität", Venedig, Italien. eMail: ughetta.molin@feem.it, Web: http://www.bioecon.ucl.ac.uk/04_11_ann-conf.htm

25. Sept.:
7. Regionale Balkan-Messe "Agro-Biodiversität und ländliches Erbe" in Dimitrovgrad, Serbien; Schau von zahlreichen alten Balkanrassen. Kontakt: balkanika@ptt.yu

29. Sept.:
Europäischer Tag der AgroBiodiversität (EAD). PR-Anlass zur Förderung der AgroBiodiversität. Verschiedene Aktivitäten der SAVE Netzwerk- Organisationen und anderer Stakeholder, dieses Jahr zum Thema "Arche- Einrichtungen" in ihren jeweiligen Ländern. eMail: info@monitoring.eu.com

2.-4. Okt.:
Internat. Konferenz "Die Esel- und Maulesel-Kultur: Kampf ums Überleben in der modernen Zeit". Insel Hydra (bei Athen), Griechenland. eMail: arsenosg@vet.auth.gr, Web: http://www.geocities.com/DonkeyConference/

10.-12. Okt.:
Europom 2009 in Bilzen (Limburg), Belgien; Web: http://www.europom.be


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Sie können die SAVE eNews von folgender URL als PDF herunterladen: http://www.save-foundation.net/deutsch/PDF/news/SAVE_eNews_

Den Inhalt des Newsletters finden Sie zudem auf der Aktualitätenseite unseres Webauftrittes: http://www.save-foundation.net/deutsch/aktuell.htm

Arche-Netzwerk: http://www.arca-net.info
Fruit+Berry Network: http://www.fruit-net.info
Agrobiodiversity.Net: http://www.agrobiodiversity.net


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Quelle:
SAVE eNews 2/2009, 10.06.2009
Elektronischer Infodienst der SAVE Foundation
Herausgeber:
SAVE Foundation, Head Office
Joseph-Belli-Weg 5, D-78467 Konstanz, Deutschland
E-Mail: office@save-foundation.net
Internet: http://www.save-foundation.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juni 2009