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VERBAND/129: Bauernverband zur Biodiversitätsstrategie der EU-Kommission (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 5. Mai 2011

"Ziele der EU müssen aufeinander abgestimmt werden"

Bauernverband zur Biodiversitätsstrategie der EU-Kommission


Die deutschen Bauern erwarten von der neuen EU-Biodiversitätsstrategie eine Stärkung des kooperativen Naturschutzes und eine Unterstützung der Bemühungen der Landwirte im Naturschutz, erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) anlässlich der Veröffentlichung der Mitteilung der EU-Kommission. Der Erfolg der EU-Biodiversitätsstrategie bis 2020 wird daran zu messen sein, ob es gelingt, biologische Vielfalt und Wirtschaftlichkeit der Landbewirtschaftung in Einklang zu bringen, da nur ökonomisch existenzfähige Betriebe dauerhaft einen Beitrag für den Erhalt der biologischen Vielfalt leisten können, betonte der DBV. Die EU-Agrarpolitik ermögliche gerade in Deutschland enorme Naturschutzleistungen. Denn mit der vollständigen Entkopplung der Direktzahlungen, der starken Förderung des Grünlandes und den freiwilligen Agrarumweltprogrammen auf fast jedem dritten Hektar sei Deutschland führend in der Umsetzung der EU-Agrarpolitk.

Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Ausdehnung der Flächen zum Schutz der Biodiversität müsse bei der Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik ab 2014 auch mit den bestehenden EU-Zielen der Lebensmittelversorgung und der Erhöhung des Anbaus nachwachsender Rohstoffe abgeglichen werden, mahnte der DBV. Nachvollziehbar sei es, in der Biodiversitätsstrategie nicht der Fokus auf die weitere Ausdehnung zu legen, sondern den naturschutzfachlichen Erfolg zu verbessern.

Die Land- und Forstwirte hätten, so der DBV, wesentlich zu der heute schützenswerten biologischen Vielfalt beigetragen. Daher könne auch nur mit der Landwirtschaft die Vielfalt in einer Kulturlandschaft erhalten werden. Der kooperative Naturschutz sei das erfolgreichste Instrument, um Arten- und Biotopschutz in der Kulturlandschaft zu betreiben. Angesichts der Vielfalt der unterschiedlichen Flächennutzungsansprüche müssten Maßnahmen bevorzugt werden, die mit hoher Wirksamkeit beim Naturschutz auf möglichst wenig landwirtschaftlichen Flächen durchgeführt und nach dem Prinzip der Freiwilligkeit umgesetzt werden. Im Gegensatz zu dem bisher offenkundig weniger erfolgreichen staatlichen Naturschutz seien innovative, produktionsintegrierte und kooperative Maßnahmen geeignet, sowohl den landwirtschaftlichen Betrieben ein ökonomisches Auskommen durch eine produktive Landbewirtschaftung zu ermöglichen als auch die erforderlichen Naturschutzleistungen zu erbringen, betonte der DBV.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 5. Mai 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Mai 2011