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MELDUNG/340: Kiebitz-Projekt in Bergenhusen ausgezeichnet (UN-Dekade Biologische Vielfalt)


UN-Dekade Biologische Vielfalt - 2. Mai 2018

Kiebitz: Zahl der Brutpaare in Deutschland stark gesunken

UN-Dekade zeichnet Projekt zum Erhalt und Schutz des Kiebitzes aus


Anke Erdmann, Staatssekretärin des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung in Schleswig-Holstein, überreicht die Urkunde im Michael-Otto-Institut Bergenhusen.

Bergenhusen, 3. Mai 2018 - Noch vor zwanzig Jahren war der Kiebitz auf vielen Feldern und Wiesen anzutreffen. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft sind die europäischen Kiebitz-Bestände bis heute jedoch stark geschrumpft. Mittlerweile steht der Kiebitz auf der globalen Vorwarnliste bedrohter Vogelarten. Auch in Deutschland hat sich sein Brutbestand um fast 60 Prozent reduziert. Um diesen Rückgang zu stoppen und den Kiebitz auch in der Agrarlandschaft als Brutvogel zu erhalten, führt der NABU seit 2014 mit dem Thünen-Institut für Ländliche Räume das Projekt "Sympathieträger Kiebitz" durch. Insgesamt sind 17 Partner aus acht Regionen in das Projekt eingebunden, darunter Landschaftspflegeverbände, Kreisverwaltungen sowie NABU-Landesverbände und -Stationen.

Bis Anfang 2019 entwickeln die Partner gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten Maßnahmen, um den Kiebitz zu erhalten. Dazu gehört, Nester und Küken auf dem Ackerboden vor der landwirtschaftlichen Bearbeitung zu schützen und "Kiebitz-Inseln" anzulegen. Dies sind kurzzeitige Brachen im Ackerland, auf denen die Tiere ungestört brüten können. Gleichzeitig wird im Rahmen des Projekts untersucht, wie sich das Management von Kiebitzen in Schutzgebieten so optimieren lässt, dass hohe Bruterfolge erzielt und die Gebiete zu langfristigen Bestandsquellen für den immer seltener gewordenen Vogel werden.

Die Jury der UN-Dekade verleiht den Titel "Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt", da es sich bei "Sympathieträger Kiebitz" um ein vorbildliches Projekt zur Entwicklung, Erprobung und Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft handele, an dem Träger und Nutzende zusammenarbeiten. Von den im Rahmen des NABU-Projekts durchgeführten Maßnahmen profitieren neben dem stark gefährdeten Kiebitz auch andere bedrohte Brutvogelarten in Deutschland, zum Beispiel die Feldlerche.

Das Projekt mit einer Laufzeit von April 2014 bis März 2019 wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) aus Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMU) im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert.

Über die UN-Dekade Biologische Vielfalt

Mit der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020 ruft die Staatengemeinschaft die Weltöffentlichkeit auf, sich stärker für die biologische Vielfalt einzusetzen. Sie will die Bedeutung der Biodiversität für unser Leben und Wirtschaften bewusster machen und persönliches Handeln zum Schutz und Erhalt der Vielfalt der Arten, Lebensräume und Gene anstoßen. Hintergrund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde.

In Deutschland werden im Rahmen der UN-Dekade Projekte und Beiträge ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung, nachhaltige Nutzung und Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen. Zusätzlich zum regulären Wettbewerb zeichnet die UN-Dekade seit 2017 im Rahmen des Sonderwettbewerbs "Soziale Natur - Natur für alle" auch vorbildliche Projekte aus, die das soziale Miteinander fördern und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten.

Bewerben können sich Einzelpersonen oder -initiativen, institutionelle Projektträger wie Verbände, Stiftungen und Unternehmen sowie staatliche und nicht-staatliche Organisationen. Die Bewerbung erfolgt über die Webseite der UN-Dekade. Über die Auszeichnung entscheidet eine Fachjury.

Projektträger
Michael-Otto-Institut im NABU
Goosstroot 1
24861 Bergenhusen
https://bergenhusen.nabu.de/wir-ueber-uns/
Ansprechpartner beim Projekt
Dominic Cimiotti
Tel.: 04885 570
dominic.cimiotti[at]NABU.de


Weitere Informationen
Projektvorstellung auf der UN-Dekade-Webseite
https://www.undekade-biologischevielfalt.de/index.php?id=49&tx_lnv_pi1%5Bwettbewerb%5D=1895&tx_lnv_pi1%5Baction%5D=show&tx_lnv_pi1%5Bcontroller%5D=Wettbewerb&no_cache=1

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Quelle:
Presseinformation, 02.05.2018
UN-Dekade Biologische Vielfalt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0228 977 34 42
E-Mail: presse(at)undekade-biologischevielfalt.de
Internet: www.undekade-biologischevielfalt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Mai 2018

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