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GENTECHNIK/848: EU - Vorerst keine weiteren Anbauzulassungen für Genpflanzen (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Mittwoch, 18. Juli 2012 / Landwirtschaft & Gentechnik

Vorerst keine weiteren Anbauzulassungen für Genpflanzen



Überraschung vor der Sommerpause: In diesem Jahr wird es in der EU wohl keine weiteren Anbauzulassungen für Genpflanzen geben. Das berichtet das unabhängige Institut Testbiotech.

Nach Informationen von Testbiotech hat die EU-Kommission mehrere Gutachten der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA zu drei gentechnisch veränderten Maissorten zurückgewiesen. Die Risikobewertung von Genpflanzen müsse unter Einbeziehung neuer wissenschaftlicher Daten verbessert werden, forderte die Kommission. Die EFSA will sich nun bis zum Ende des Jahres zeitlassen, um neue Gutachten zu erstellen. Dadurch verzögert sich der Zulassungsprozess bis ins nächste Jahr. Der Kommission liegen zwar Weitere Zulassungsanträge zum Beispiel für Gensoja vor, aber auch hier macht der aktuelle Bearbeitungsstand eine baldige Anbaugenehmigung unwahrscheinlich.

Bislang waren viele Beobachter davon ausgegangen, dass Gesundheits- und Verbraucherschutzkommissar John Dalli schon im Herbst weitere Genpflanzen für den Anbau in der EU zulassen würde. Diese Vermutung hatte neue Nahrung erhalten, nachdem sich die EFSA Ende Juni für den Anbau von gentechnisch veränderter Soja ausgesprochen hatte (EU-Umweltnews vom 27. Juni 2012).

"Wir sehen diesen Schritt als ein erstes Signal der EU Kommission, dass die vorliegende Risikobewertung von Gentechnikpflanzen erheblich verbessert werden muss", sagte Christoph Then von Testbiotech. Kritiker hatten der EFSA immer wieder zu wenig Unabhängigkeit vorgeworfen. Ein genereller Richtungswechsel der EFSA und der als gentechnickfreundlich geltenden EU-Kommission sei aber nicht zu erwarten. [dh]

Meldung von Testbiotech
http://www.testbiotech.de/node/684

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Quelle:
EU-News, 18.07.2012
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juli 2012