Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LANDWIRTSCHAFT

FISCHEREI/234: Projekt CRANNET - Krabbenfischerei soll nachhaltiger werden (NMELV)


Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung - 10. Januar 2013

Krabbenfischerei soll noch nachhaltiger werden

Start des mehrjährigen Forschungsprojektes CRANNET



Hannover. Weniger Beifang bei Erhalt oder sogar Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Krabbenfischerei - das ist das Ziel des Forschungsprojektes CRANNET, das in diesen Tagen mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen startet. Fischereiminister Gert Lindemann erklärte: "Wir haben mit diesem Projekt eine gute Chance, die Umweltverträglichkeit unserer Fischereibetriebe noch weiter zu verbessern, ohne dabei ihre Wirtschaftlichkeit zu gefährden. Damit investieren wir in die Zukunftsfähigkeit der niedersächsischen Krabbenfischerei und den Erhalt dieses wichtigen Charakterelements unserer Küste."

Das Forschungsprojekt CRANNET, das in den nächsten drei Jahren federführend vom Johann Heinrich von Thünen-Institut für Seefischerei durchgeführt wird, wurde gemeinsam von den Ländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein initiiert. Die Kosten von knapp zwei Millionen Euro werden mit ca. 900.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds gefördert, das Thünen-Institut trägt einen Eigenanteil von 700.000 Euro. Niedersachsen stellt rund 150.000 Euro bereit, Schleswig-Holstein 90.000 Euro. Auch die Krabbenfischerei selbst beteiligt sich an dem Projekt, indem Kutter und Fanggeräte unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. "Die aktive Beteiligung der Krabbenfischerei an diesem Projekt", so Fischereiminister Lindemann, "unterstreicht den Willen der Fischer, die Bestände bestmöglich zu bewirtschaften und die Umweltauswirkungen der Fischerei weiter zu verringern. Sie ist außerdem ein Garant dafür, dass die Ergebnisse auch tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden." Die sogenannten Baumkurren - an beiden Seiten der Kutter über den Grund gezogene Schleppnetze - fangen neben den gewünschten vermarktungsfähigen Krabben auch zu kleine Tiere und junge Fische. Diese haben zwar eine gute Überlebenschance, da der überwiegende Teil dieses Beifangs gleich nach dem Einholen der Netze aussortiert und zurück ins Wasser geführt wird. Noch schonender wäre es aber, wenn dieser Beifang erheblich verringert würde oder gar nicht erst anfiele. Hier setzt das Forschungsprojekt an, indem unter anderem die Auswirkungen verschiedener Maschengrößen und -formen auf den Fang an vermarktungsfähigen Garnelen und den Beifang untersucht werden. Am Ende des Projekts soll eine eindeutige Empfehlung für ökologisch und ökonomisch optimierte Netze stehen.

Die ersten Messergebnisse werden bereits in diesem Monat mit dem Forschungsschiff SOLEA in der Nordsee gewonnen. "Ich wünsche diesem Projekt viel Erfolg und bin froh, dass es durch die gemeinsame Kraftanstrengung aller Beteiligten realisiert werden konnte", so Fischereiminister Lindemann.

*

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 005/13, 10.01.2013
Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft,
Verbraucherschutz und Landesentwicklung
Pressestelle, Calenberger Str. 2, 30169 Hannover
Tel.: 0511/120-2136, 2137, 2138; Fax: 0511/120-2382
E-Mail: pressestelle@ml.niedersachsen.de
Internet: www.ml.niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Januar 2013