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EUROPA/363: EU-Agrarpolitik muss generalüberholt werden (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen e.V.
EU-Koordination

EU-News - 07.09.2017 / Landwirtschaft & Gentechnik

EU-Agrarpolitik muss generalüberholt werden


Das Europäische Umweltbüro (EEB) hat gestern ein Positionspapier zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU veröffentlicht.

Das EEB appelliert in dem Papier an die EU-Kommission, die Ressourcen für vier strategische Bereiche zu bündeln: Schutz von Biodiversität und Ökosystemen, nachhaltige ländliche Entwicklung, nachhaltiger und gesunder Konsum sowie Übergang zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Diese vier Instrumente sollen nach Ansicht des EEB maßgebend für die zukünftige GAP sein.

Faustine Bas-Defossez, beim EEB zuständig für Landwirtschaft und Bioenergie, erläutert: "Die EU-Agrarpolitik hat dazu beigetragen, Europas Lebensmittel- und Landwirtschaftssystem an den Rand des Abgrunds zu steuern." Eine Fortsetzung der bisherigen GAP sei undenkbar. Was es nun braucht, sei ein neuer Vertrag zwischen Bäuer*innen und der Gesellschaft.

Damit einhergehend schlägt das EEB vor, die Struktur der zwei Säulen abzuschaffen. Die reformierte GAP müsse dem Verursacherprinzip verhaftet sein und viel stärker den Konsum einbeziehen.

Debatten um eine weitreichende Überarbeitung der GAP nehmen weiter an Fahrt auf. Der für Landwirtschaft zuständige EU-Kommissar Phil Hogan wird vermutlich jedoch erst Anfang 2018 eine Mitteilung herausgeben, in der er mögliche Szenarien einer neuen GAP auflistet. [aw]


Pressemitteilung des EEB einschließlich des Links zum vollständigen Positionspapier (engl.)
http://eeb.org/bold-overhaul-of-eu-farm-policy-now-on-the-cards/

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Quelle:
EU-News, 07.09.2017
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
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E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. September 2017

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