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ENERGIE/114: Biomassewärme aus dem Moor - Projekt der Uni Greifswald unterstützt regionale Wirtschaft (idw)


Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald - 19.12.2012

Wärme aus dem Moor

Projekt der Universität Greifswald unterstützt regionale Wirtschaft



Wissenschaftler des Instituts für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald haben das Projekt MoorZukunft - Energie für Vorpommern gemeinsam mit der Agentur LedA gestartet. In dem Vorhaben sollen regionale Produzenten und Abnehmer für Biomasse von nassen Moorstandorten zusammengebracht werden. Die Idee: Landwirte, die eine Alternative zur bisherigen Nutzung von Niedermoorflächen suchen, produzieren nachwachsende Rohstoffe wie Schilf und Rohrglanzgras für die Energieerzeugung vor Ort.

Vom kurzen Weg, den die Biomasse zur Erzeugung von Wärme in dezentralen Heizanlagen durchläuft, könnten Landwirte und Abnehmer von Wärme, z.B. Kommunen, Gewächshausbetreiber oder Wohnungsbaugesellschaften, profitieren. Die Fördermaßnahme "Land Zukunft" des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unterstützt das Projekt.

"MoorZukunft" möchte einen Absatzmarkt für Brennstoffe aus Paludikultur, dem Anbau von Schilf und anderen Gräsern auf nassen Flächen, initiieren. Dieser zukunftsträchtige Nischenmarkt ist regionalwirtschaftlich außerordentlich bedeutsam. Zudem kann die Bewirtschaftung von nassen Flächen zum Klimaschutz beitragen, denn Paludikultur ist eine Alternative zur Landwirtschaft auf entwässerten Niedermooren. In Mecklenburg-Vorpommern sind solche Flächen für 27% der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Nachwachsende Brennmaterialien aus Paludikultur können Holz als Brennstoff ergänzen oder sogar ersetzen. Dabei werden auch keine Flächen beansprucht, auf denen Nahrungsmittel erzeugt werden könnten.

"Moor-Zukunft - Energie in Vorpommern" wird Landwirte, Behörden, Kommunen und gewerbliche Nutzer von Wärme aus Paludi-Biomasse beraten, miteinander vernetzen sowie individuelle Lösungsansätze zur Initiierung von Pilotprojekten erarbeiten. Wissenschaftliche Begleitung und Projektleitung liegen bei Hans Joosten, Professor für Moorkunde und Paläoökologie an der Universität Greifswald.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.paludikultur.de/ Paludikultur
http://www.paludikultur.de/index.php?id=moorzukunft Projekt MoorZukunft

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news512881
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution65

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Babette Verclas M.A., 19.12.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Dezember 2012