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INITIATIVE/124: Über 100 Greenpeace-Jugendliche demonstrieren für den Klimaschutz (Greenpeace)



Greenpeace - Presseerklärung vom 1. Juni 2009

UN-Klimaverhandlungen gehen in Bonn in die zweite Runde

Über 100 Greenpeace-Jugendliche demonstrieren für den Klimaschutz

Bonn, 1.6.2009 - Für mehr Klimaschutz demonstrieren zu Beginn der UN- Klimaverhandlungen in Bonn über 100 Greenpeace-Jugendliche aus ganz Deutschland. Mit Kostümen als bedrohte Tiger, Orang Utans oder Eisbären verkleidet und mit Bannern ziehen die Jugendlichen vor das Konferenzgebäude. Als Aufforderung an die Delegierten, keine Zeit mehr zu verlieren, stellen die Greenpeace-Jugendlichen ein Banner mit einer überdimensional grossen gemalten Sanduhr vor den Eingang. In der Uhr zerrinnt die Erde. In Bonn wird in den kommenden Tagen erstmalig über den Text des künftigen Klimaabkommens verhandelt.

"Die Verhandlungen stecken in einer Sackgasse. Wir brauchen jetzt in Bonn den politischen Willen, einen Schritt vorwärts zu kommen und den Klimaschutz wieder in Gang zu bringen", sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. Das zentrale Problem: Die Industrienationen wollen kein Geld für den globalen Klimaschutz zahlen. Doch Finanzhilfen sehen die Entwicklungsländer als Voraussetzung, um weiter zu verhandeln. Die Entwicklungsländer sind am stärksten betroffen von den Auswirkungen des Klimawandels, wie Wüstenbildung, Ueberschwemmungen und Dürren.

Deshalb fordert Greenpeace, dass d ie reichen Industrienationen jährlich mindestens 110 Milliarden Euro für den internationalen Klimaschutz bereitstellen. Auf Deutschland entfällt ein Anteil von sieben Milliarden Euro pro Jahr. "Das ist kein Almosen, sondern die Begleichung der historischen Klimaschuld, die mit der Industrialisierung begann", erklärt Smid.

Mit dem Geld müssen die Entwicklungsländer schrittweise Massnahmen zum Klimaschutz beginnen, um bis zum Jahr 2020 ihren Ausstoss an Treibhausgasen um 15-30 Prozent gegenüber der Prognose zu verringern. Das Geld muss auch für den Schutz der Urwälder eingesetzt werden. Urwälder speichern Kohlenstoff. Werden sie weiterhin abgeholzt, wird CO2 freigesetzt. Für die einzigartigen Urwälder im Amazonas, im Kongo- Becken, in Indonesien und Papua-Neuguinea muss die Entwaldungrate bereits bis zum Jahr 2015 auf Null gebracht werden.

Zudem fordert Greenpeace konsequente Schritte, um einen sich selbst verstärkenden Klimawandel zu verhindern. Der Höhepunkt des Ausstosses von Treibhausgasen muss spätestens im Jahr 2015 erreicht sein. Danach muss der Ausstoss bis zur Mitte des Jahrhunderts auf Nahe Null gesenkt werden. Die Gruppe der Industrieländer muss ihre Treibhausgase um 40 Prozent bis zum Jahr 2020 verringern, um einen katastrophalen Klimawandel zu verhindern.


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Quelle:
Presseerklärung, 01.06.2009
Herausgeber: Greenpeace e.V., Pressestelle
Große Elbstraße 39, 22767 Hamburg
Tel. 040/306 18-0, Fax 040/30618-160
E-Mail: presse@greenpeace.de
Internet: www.greenpeace.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juni 2009