88 EU-Abgeordnete fordern die EU-Kommission auf, den Interessen der Fossilen-Energie-Lobby während der Klimaverhandlungen auf internationaler Ebene nicht nachzugeben.

Wie der Nachrichtendienst ENDS am Montag informierte, richtete sich die Gruppe in einem Brief an EU-Klimakommissar Miguel Arias Canete und Vizepräsident Maros Sefcovic, zuständig für die Energieunion. Die EU müsse sich dafür einsetzen, den Begriff 'Interessenkonflikte' in der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) eindeutig zu definieren. Auch müsse eine Strategie entwickelt werden, die es Organisationen im Verhandlungsprozess erschwere, ihre Interessen durchsetzen, die dem Klimaabkommen von Paris offenkundig zuwiderlaufen. Abgeordnete von sechs der acht Fraktionen im EU-Parlament unterstützen den Appell an die Kommission. Ein großes Bündnis aus 93 zivilgesellschaftlichen Organisationen hatte sich bereits Anfang April mit einem Brief an Ca´nete gerichtet: Die EU-Kommission müsse sich gegen den Einfluss der Mineralöl-, Erdgas- und Kohleindustrie bei den UN-Klimaverhandlungen stellen. Die Interessen der Fossilen-Lobby dürften die internationalen Bestrebungen für umfassenderen und besseren Klimaschutz nicht unterwandern. Eine Strategie gegen Interessenkonflikte ist Gegenstand der vorbereitenden COP 24-Verhandlungen, die noch bis zum 10. Mai in Bonn stattfinden. Die 24. UN-Klimakonferenz findet vom 3. bis 14. Dezember im polnischen Katowice, einer Hochburg der Kohleindustrie, statt. [aw]