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EUROPA/149: UK verlangt höhere Klimaziele für 2030 (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 06. März 2014 / Klima & Energie

UK verlangt höhere Klimaziele für 2030



Das britische Umweltministerium fordert, dass der CO2 Ausstoß bis 2030 um deutlich mehr als nur 40 Prozent gesenkt werden sollte. Das wäre nicht nur aus umweltpolitischer Sicht sinnvoll, sondern auch für die Wirtschaft von Vorteil.

Mit einer Investition von nur 0,59 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) könnte einer Analyse des britischen Umweltministeriums zufolge der CO2 Ausstoß bis 2030 sogar um 50 Prozent gesenkt werden. Dadurch müssen weniger fossile Rohstoffe aus dem Ausland importiert werden, was zu Einsparungen von bis zu 110 Milliarden Euro in der EU führen könnte. Außerdem könnten durch die Erhöhung des Klimaziels für 2030 Mehrkosten für 2050 verhindert werden.

Bisher wird von der EU- Kommission eine Reduktion von mindestens 40 Prozent bis 2030 angestrebt. Viele Umweltverbände halten das aber für zu wenig. Auch der Klimaberater des britischen Außenministers William Hague, Sir David King, hält das für wenig ambitioniert. So würde es schwierig die globale Erwärmung in den kommenden Jahren unter zwei Grad zu halten. Großbritannien habe deshalb schon einen Mindestpreis für CO2 festgelegt, der über die europäischen Vorgaben hinaus geht.

Um EU-weit den CO2 Ausstoß zu senken, müssten bis 2030 etwa 23 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert werden. Für Deutschland würde das eine Investition von 5,5 Milliarden bedeuten. Durch die bessere Luftqualität würden allerdings im Gesundheitssystem bis zu 8,7 Milliarden Euro eingespart.

Der Studie zufolge ist es sinnvoller, jetzt zu handeln und zu investieren als die Maßnahmen auf einen späteren Zeitpunkt zu verzögern. Ein Großteil der Investitionen müsse ohnehin getätigt werden, um die veraltete Energieinfrastruktur zu erneuern. Die zusätzlichen Kosten für Klimaschutz lägen bei verschwendend geringen 0,15 Prozent.

Auch eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes zeigt, dass Klimaschutz die Wirtschaft stärkt. Mit zusätzlichen Maßnahmen liege das Bruttoinlandsprodukt um 25 bis 30 Milliarden Euro höher als bei einem Weiter-so-Szenario. Außerdem könnten etwa 200.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. [lh]


zur Studie des britischen Umweltministeriums
https://www.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/285533/policy_summary_uk_analysis_eu_2030_targets.pdf

zum Artikel des Umweltbundesamts
http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/gesamtwirtschaftliche-wirkungen-von-0

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Quelle:
EU-News, 06.03.2014
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2014