WWF Pressemitteilung - 23. März 2023
UN-Wasserkonferenz: Auf die Plätze, fertig, los!
Startschuss für globalen Renaturierungswettbewerb für Süßwasserökosysteme
Eine Gruppe engagierter Staaten hat heute im Rahmen der UN-Wasserkonferenz in New York die bisher größte Initiative zur Wiederherstellung geschädigter Flüsse, Seen und Feuchtgebiete ins Leben gerufen - die 'Freshwater Challenge'. Die Initiative unterstreicht die Bedeutung von Süßwasserökosystemen im Kampf gegen die fortschreitende Erderwärmung, Wasserkrise und großflächige Naturzerstörung. Bis zum Jahr 2030 sollen 300.000 Flusskilometer - das entspricht einer Strecke von mehr als siebenmal um die Erde - und 350 Millionen Hektar Feuchtgebiete - eine Fläche größer als Indien - renaturiert werden.
Vorbild für die Initiative ist die 'Bonn Challenge', die 2011 mit
dem Ziel der Wiederherstellung von Wäldern im Kampf gegen die
Klimakrise ins Leben gerufen wurde. Theresa Schiller, Expertin
für internationale Wasserressourcen beim WWF Deutschland sagt:
"Seit 1970 sind die Bestände von Süßwasserarten um erschütternde
83 Prozent eingebrochen. Fast ein Drittel der bekannten
Süßwasserarten sind vom Aussterben bedroht. Das sind deutliche
Zeichen für den Schaden, den wir unseren Flüssen, Seen und
Feuchtgebieten zugefügt haben. Die Initiative setzt sich dafür
ein, diese Entwicklung schnellstmöglich umzukehren, zum Nutzen
von Natur und Menschheit." Der WWF fordert Umweltministerin
Steffi Lemke auf, sich aktiv für die Freshwater Challenge
einzusetzen. Deutschland muss mit ambitionierten nationalen
Renaturierungszielen voranschreiten. Mehr als 90 Prozent
deutscher Oberflächengewässer sind in keinem guten ökologischen
Zustand. Außerdem muss Deutschland seiner globalen Verantwortung
gerecht werden und die Weltgemeinschaft beim Erreichen der
'Freshwater Challenge' unterstützen.
"Fast ein Drittel der bekannten Süßwasserarten sind vom
Aussterben bedroht. Die Initiative setzt sich dafür ein, diese
Entwicklung schnellstmöglich umzukehren, zum Nutzen von Natur und
Menschheit."
Theresa Schiller, Expertin für internationale Wasserressourcen
beim WWF
In den letzten 50 Jahren haben wir ein Drittel der weltweiten
Feuchtgebiete verloren, sie schwinden derzeit drei Mal schneller
als Wälder. Flüsse und Seen sind die am stärksten geschädigten
Ökosysteme der Welt. Ihre Fischpopulationen, von denen die
Ernährungssicherheit vieler Millionen Menschen abhängt, sind
massiv bedroht. Nur noch ein Drittel der großen Flüsse dieser
Welt fließen frei. Gesunde Süßwasserökosysteme versorgen Menschen
und Natur mit Wasser, doch sie spielen auch eine wichtige Rolle
im Klimaschutz, bei Anpassungsmöglichkeiten an die Erderhitzung
und zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
(SDG). Im Dezember letzten Jahres wurde in Montreal das
Weltnaturabkommen verabschiedet, das vorsieht 30 Prozent der
degradierten Binnengewässer, inklusive Feuchtgebiete, bis 2030
wiederherzustellen. Hier schließt die 'Freshwater Challenge' an:
Ihre Zielzahlen entsprechen diesen 30 Prozent.
Die 'Freshwater Challenge' ist eine ländergesteuerte Initiative mit einem integrativen, kooperativen Ansatz, bei dem die Regierungen und ihre Partner gemeinsam mit indigenen Völkern, lokalen Gemeinschaften und andere Interessengruppen Lösungen zum Schutz von Süßwasserökosysteme und -ressourcen erarbeiten. Die Initiative wurde von Kolumbien, der Demokratischen Republik Kongo, Ecuador, Gabun, Mexiko, und Sambia ins Leben gerufen, mit dem Ziel, dass möglichst viele Staaten sich mit ambitionierten nationalen politischen Zielen sowie internationaler Unterstützung für die Wiederherstellung gesunder Flüsse und Feuchtgebiete einsetzen.
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Quelle:
WWF Pressemitteilung, 23.03.2023
Herausgeber: WWF Deutschland
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Tel.: 030 311 777 - 0, Fax: 030 311 777 - 603
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 24. März 2023
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